Titel: | Maschine zum Zermahlen des Formsandes, von Hrn. Fauchet zu Paris. |
Fundstelle: | Band 146, Jahrgang 1857, Nr. CIV., S. 406 |
Download: | XML |
CIV.
Maschine zum Zermahlen des Formsandes, von Hrn.
Fauchet zu
Paris.
Aus Armengaud's Génie industriel, Septbr. 1857, S.
119.
Mit Abbildungen auf Tab.
VII.
Fauchet's Maschine zum Zermahlen es Formsandes.
Bekanntlich bestehen die jetzt zum Zerreiben des Formsandes gebräuchlichen einfachen
Vorrichtungen aus zwei horizontal neben einander liegenden Walzen, welche sich gegen
einander umdrehen; über denselben ist ein trichterförmiger Aufschütter angebracht,
in welchen der zum Formen vorzubereitende Sand geworfen wird. Ein gleiches Korn des
Sandes, oder ein vollkommenes Zermahlen läßt sich jedoch nicht durch eine einzige
Operation erreichen, sondern der den Apparat bedienende Arbeiter muß den Sand
wiederholt in den Trichter aufgeben, und je nach der Beschaffenheit des Sandes und
der Feinheit der anzufertigenden Formen hat er dieses Aufgeben sechs-,
acht- und selbst zehnmal zu wiederholen. Der Arbeiter muß daher den unter den
Walzen stehenden Kasten, in welchen der Sand hineinfällt, aufheben und wieder in den
Trichter entleeren, was ein mühsames und zeitraubendes Geschäft ist.
Um diese Arbeit zu vermeiden, hat Hr. Fauchet an seiner
Maschine, welche er sich in Frankreich patentiren ließ, ein Auftragerad angebracht,
wie es bei den
Quetschwalzwerken der Erzaufbereitungsanstalten schon längst im Gebrauche ist.
Dasselbe hebt den Sand während des Umlaufes der Walzen, in dem Maaße als er von den
Walzen abfällt, in den Aufgebetrichter zurück.
Um diese Verbesserung zu vervollständigen, hat er zur Seite des Gerüstes ein
Schlagwerk angebracht, welches mit einer Glocke in Verbindung steht und dem Arbeiter
die Vollendung der Arbeit anzeigt. Ein mit diesem Mechanismus in Verbindung
stehendes Zeigerwerk weist ihm nach, wie oft der Sand in einer gegebenen Zeit
durchmahlen worden ist.
Fig. 25 ist
eine Seitenansicht des ganzen Apparates, und Fig. 26 ein senkrechter
Durchschnitt desselben.
In diesen Figuren bezeichnet A den Trichter, in welchen
der zu zermahlende Sand geworfen werden muß und der ihn zwischen die Walzen B führt. Letztere werden mittelst der Zahnräder C, D bewegt, die ihrerseits durch die Welle des
Schwungrades E in Betrieb gesetzt werden; diese ist
entweder mit einer Kurbel oder die Verlängerung der Welle mit einer Riemenscheibe
versehen, auf welche die Kraft einer andern übertragen wird, die mit irgend einem
Motor in Verbindung steht. Die Entfernung der Walzen von einander kann durch eine
Vorrichtung F, wie sie in solchen Fällen gebräuchlich
ist, nach Belieben gestellt werden, so daß der Sand mehr oder weniger fein zermahlen
wird.
Der zwischen den Walzen durchfallende Sand gelangt nicht direct in einen Kasten,
sondern auf die geneigte Ebene G (Fig. 26), welche ihn in
die geneigten Zellen h des Auftragerades H leitet. Letzteres erhält eine sehr langsame rotirende
Bewegung, welche ihm von der Treibwelle e mittelst der
Räder a, b, c; mitgetheilt wird, die hinter der Maschine
angebracht sind, in der Vertiefung, welche der Boden des Auftragerades und die
hervortretenden Zellen bilden. Dieses Vortreten der Zellen ist aus dem Grunde
erforderlich, damit der auf der geneigten Ebene herabfallende Sand sogleich in die
Zellen gelangen kann, die ihn dann in den Trichter A
abgeben.
Diese Arbeit könnte sich unaufhörlich wiederholen, wenn an der Welle h' des Auftragerades nicht eine Art Daumen d angebracht wäre, welcher gegen einen der Stifte i stößt, womit die Schraubenmutter I versehen ist; diese schiebt dann die Schraube j und mit ihr die Verstärkung k in die Höhe. Nachdem letztere die erforderliche Höhe erreicht hat,
drückt sie gegen den einen Arm des Winkels 1, welcher den Hammer im Innern der
Glocke L in Bewegung setzt.
Da die Verstärkung im voraus gestellt werden kann, so erfährt der Arbeiter durch die
Glocke, wann der Proceß des Zermahlens beendigt ist.
Alsdann läßt er mittelst des Hebels g die geneigte Ebene
G (wie deren punktirte Stellung in Fig. 26 andeutet) fallen,
und der hinreichend zermahlene Sand fällt nun in einen außerhalb des
Maschinengestelles stehenden Kasten J.
Wir haben schon bemerkt, daß der Sand bald eine größere, bald eine geringere Anzahl
von Durchgängen erheischt. Man muß daher die Verstärkung k, welche den Glockenhammer löst, nach Belieben stellen können, so daß
derselbe nach sechs, acht oder zehn aufeinander folgenden Durchgängen des Sandes
wirken kann. Man bringt zu dem Ende auf der Scheibe, welche den Daumen d trägt, einen zweiten Daumen an, so daß das Auftragerad
bei jeder Umdrehung zweimal auf die Stifte i wirkt, also
die Verstärkung k mit doppelter Geschwindigkeit aufwärts
geht und die Glocke z.B. schon nach fünf Mahlungen statt nach zehn ertönt.
Die Menge des in bestimmter Zeit zermahlenen Sandes wird dem Gießereibeamten durch
einen Nachzähler mit Zifferblatt und Zeiger M angegeben;
der Zeiger wird von dem Mechanismus des Glockenhammers aus bewegt, so daß wenn die
Glocke schlägt, der Zeiger um eine Theilung auf dem Zifferblatte weiter geht.