Titel: | Verbessertes Filter, von Hrn. T. Guinier in Paris. |
Fundstelle: | Band 146, Jahrgang 1857, Nr. CVIII., S. 413 |
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CVIII.
Verbessertes Filter, von Hrn. T. Guinier in Paris.
Aus Armengaud's Génie industriel, August 1857, S.
90.
Mit Abbildungen auf Tab.
VII.
Guinier's Filter.
Die Verbesserungen des Erfinders im Filtriren und Reinigen des Wassers oder anderer
Flüssigkeiten bestehen in einem lehr einfachen Apparat mit Anwendung eines einzigen
oder mehrerer Gewebe, welche Kohlenpulver enthalten, das man eben so gut im Innern
des Gewebes als außerhalb anbringen kann. Mittelst eines solchen Filters ist man im
Stande täglich 200 bis
500 Liter Wasser zu einem sehr niedrigen Preise zu filtriren; überdieß läßt sich das
Filter leicht auseinander nehmen und reinigen.
Fig. 6 ist ein
Seitenaufriß von einem solchen Filtrirapparate; Fig. 7 ist ein senkrechter
Durchschnitt desselben, worin man die verschiedenen Bestandtheile leicht
erkennt.
Der Apparat besteht aus einem gußeisernen Behälter A,
gewöhnlich mit dem Ansatz a versehen, der mit dem Gefäß
gegossen ist. Dieser röhrenförmige Ansatz a nimmt eine
Röhre b mit Hahn auf, welche zum Einführen des zu
filtrirenden Wassers dient.
Ein Recipient von Zink D, mit dem Verbindungsstück d, d, wird in das Innere des Gefäßes A gehängt, wobei sein Rand e
auf dem Rande f des letztern aufliegt und auf einen
zwischenliegenden Kautschukkranz drückt. Dieser Recipient enthält eine Menge von
kleinen Oeffnungen, durch die das Wasser eindringen kann; er ist mit einer Kappe E von Tuch umgeben, welche am obern Theil des
Recipienten festgebunden wird, wozu dieser oben mit einem Halse versehen ist.
Der Apparat ist mittelst eines Deckels F verschlossen,
der mit einem Ausgußrohr F' versehen ist. Dieser Deckel
hat einen Rand i, der auf dem Rande des Recipienten D mittelst eines dazwischen befindlichen
Kautschukkranzes aufliegt. Der Verschluß wird durch einen Bügel L, dessen Enden l unter die
Ränder greifen und durch dessen Mitte eine Druckschraube P geht, vervollständigt.
Das Kohlenpulver befindet sich in dem Raume G und wird
durch die Röhre a eingebracht, nachdem man vorher das
Stück b mit dem Hahn abgeschraubt hat.
Um endlich dem nicht filtrirten Wasser einen leichten Abfluß zu verschaffen, ist in
der Mitte des Bodens von dem Gefäße A eine Oeffnung o angebracht, die man mittelst eines Schraubenpfropfs
o' verschließen kann.
Das zu filtrirende Wasser gelangt durch die Röhren b, a
in den Raum G, und indem es durch das Kohlenpulver
dringt, hinterläßt es in demselben die fremdartigen Substanzen; die Kohle absorbirt
auch die Fäulnißproducte, welche das Wasser enthalten könnte. Das Wasser gelangt
alsdann in den Recipient D, und nachdem es den
erforderlichen Druck erlangt hat, entweicht es durch die Oeffnung F.