Titel: | Verbesserungen an den Pumpen, von Hrn. Christen zu Paris. |
Fundstelle: | Band 147, Jahrgang 1858, Nr. IV., S. 7 |
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IV.
Verbesserungen an den Pumpen, von Hrn. Christen zu Paris.
Aus Armengaud's
Génie industriel, Oct. 1857, S. 192.
Mit einer Abbildung auf Tab. I.
Christen's Verbesserungen an den Pumpen.
Die Erfindung besteht dem Princip nach in der Ersetzung der metallenen Kolben, wie
sie bei Feuerspritzen und bei den gewöhnlichen Handpumpen angewendet werden, durch
eine biegsame Scheibe, mittelst deren abwechselnd ein Raum vergrößert oder
verkleinert wird, der auf diese Weise nacheinander ansaugt und ausdrückt.
Statt, wie es häufig geschieht, sehr große und sehr schlaffe Scheiben anzuwenden, die
sehr wesentliche Nachtheile haben, von denen ihre leichte und schnelle
Zerstörbarkeit noch der geringste ist, wendet der Erfinder kreisrunde, biegsame
Scheiben an, die bei sehr beschränktem Volum wenig oder gar nicht gespannt sind und
bei denen man nicht bloß die Biegsamkeit, sondern auch die Elasticität benutzt.
Der Kautschuk verdient zu diesem Zweck den Vorzug, obgleich man auch Leder und andere
ähnliche Substanzen benutzen kann.
Fig. 14 ist
ein senkrechter Durchschnitt durch die Achse einer derartigen Pumpe, wornach man die
verschiedenen Theile, aus denen dieselbe besteht, sowie deren Wirkungsweise leicht
erkennen kann.
Diese Pumpen haben auch das Eigenthümliche, daß in der Stange selbst, welche den
neuen Kolben bewegt, die Flüssigkeit aufsteigt.
Die Pumpe besteht im Wesentlichen aus einer metallenen Schale B, an welcher unten eine zweite kleinere b'
angeschraubt ist, die den Sitz für das Saugventil m
bildet, dessen auf- und niedergehende Bewegung durch eine Stange geführt
wird, welche durch ein Kreuz m' geht.
An der untern Seite dieses kleinern Gefäßes ist das Saugrohr K angebracht, welches in den Brunnen hinabgeht.
Die hohle Kolbenstange D ist an ihrem untern Ende mit
zwei Kränzen d, d' versehen, von denen der untere d' den Sitz für das Steigventil n enthält, welches ebenfalls durch eine Stange und ein Kreuz n' geführt wird.
Zwischen diesen beiden Kränzen d und d' ist die biegsame Scheibe a ausgespannt, welche bei diesem System den Kolbenkörper bildet.
Die zwischen den beiden Kränzen d und d' festgehaltene Scheibe legt sich auf den äußern Rand
c des Beckens B auf,
welcher auf dem Rande C des Brunnens durch eine Reihe
von Schraubenbolzen befestigt ist, die auch durch den Rand b gehen. C ist ein gußeiserner Kranz, welcher
in dem Brunnen angebracht ist und der ganzen Pumpe ein hinreichend festes Fundament
gewährt.
Die hohle Stange wird bei ihrer Bewegung von einer gewissen Anzahl von Kränzen oder.
Muffen aus Kautschuk geleitet, welche an bronzenen Supports angebracht sind, die
ihrerseits in den Brunnenwänden befestigt wurden. Die Bewegung ist auf diese Weise
eine sehr sanfte.