Titel: | Verfahren, Metalllegirungen auf galvanischem Wege abzulagern; von S. J. Goode zu Aston bei Birmingham. |
Fundstelle: | Band 147, Jahrgang 1858, Nr. LVII., S. 209 |
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LVII.
Verfahren, Metalllegirungen auf galvanischem Wege
abzulagern; von S. J. Goode zu
Aston bei Birmingham.
Aus dem London Journal of
arts, Decbr. 1857, S. 332.
Goode's Verfahren, Metalllegirungen auf galvanischem Wege
abzulagern.
Nach der gewöhnlichen Methode, Metalllegirungen auf galvanischem Wege
niederzuschlagen, macht man eine Auflösung der Legirung und hängt die Fläche, welche
den Niederschlag aufnehmen soll, nebst einer Platte der Legirung selbst in die
Auflösung. Man verbindet sodann die Fläche mit dem Zinkpol und die Legirung mit dem
negativen Pol einer Volta'schen Batterie. Der Durchgang des galvanischen Stromes
durch die Lösung bewirkt den Niederschlag der Legirung auf den mit dem Zink
verbundenen Artikeln und zugleich eine Auflösung der Legirung von der Platte. Bei
diesem Verfahren zeigen sich jedoch folgende Schwierigkeiten. Eine Aenderung in der
Temperatur der Lösung oder in der Intensität des galvanischen Stromes und
verschiedene andere Ursachen haben eine Aenderung in den relativen Quantitäten der
abgelagerten Metalle zur Folge, und afficiren auf diese Weise die Zusammensetzung
der niedergeschlagenen Legirung. So ändern sich z.B. bei geringen
Temperaturveränderungen in dem sich absetzenden Messing die relativen Quantitäten
von Kupfer und Zink, und es ist schwierig den Niederschlag von gleichförmiger
Zusammensetzung und Farbe herzustellen.
Vorliegende Erfindung, bei welcher diese Schwierigkeiten beseitigt sind, besteht in
der Anwendung von Platten aus denjenigen Metallen, woraus die Legirung gebildet
wird, anstatt aus der Legirung selbst. Soll z.B. Messing abgesetzt werden, so nimmt
man, anstatt in die Lösung eine Messingplatte zu hängen und die Platte mit dem
negativen Pol der Batterie zu verbinden, zwei besondere Platten, die eine von Zink,
die andere von Kupfer, und verbindet sie mit dem negativen Pol der Batterie.
Dadurch, daß man die eine oder die andere derselben mehr oder weniger tief in die
Lösung taucht, oder die eine oder die andere Platte der Fläche, auf welche die
Legirung abgesetzt werden soll, mehr nähert, läßt sich die Zusammensetzung und Farbe
der abgelagerten Legirung beliebig reguliren. Sollte z.B. während der Procedur die
Farbe des Messings zu hell befunden werden, so würde man das Kupfer nur etwas tiefer
in die Lösung tauchen oder der zu behandelnden Fläche mehr nähern, oder man würde
die Zinkplatte aus der Lösung etwas herausziehen oder von der Fläche weiter
entfernen. Auf die eine oder die andere Art würde die Farbe des Messingniederschlages sofort
dunkler werden. – Patentirt in England am 31. März 1857.