Titel: | Apparat zum Bewegen der beim Bleichen, Drucken, Färben und Appretiren der Zeuge gebräuchlichen Maschinen, von Charles Coates zu Sunnyside in Lancashire. |
Fundstelle: | Band 147, Jahrgang 1858, Nr. LXXI., S. 256 |
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LXXI.
Apparat zum Bewegen der beim Bleichen, Drucken,
Färben und Appretiren der Zeuge gebräuchlichen Maschinen, von Charles Coates zu Sunnyside in Lancashire.
Aus dem London Journal of
Arts, April 1857, S. 213.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Coates' Apparat zum Bewegen der beim Bleichen, Drucken etc. der
Zeuge gebräuchlichen Maschinen.
Fig. 15
stellt die Waschmaschine eines Bleichers mit dem an
derselben angebrachten Apparat in der Endansicht dar. a
ist die Treibwelle, an welcher die Frictionsrolle b
angebracht ist; c und d sind
Walzen, um welche der Zeug auf die übliche Weise seinen Weg nimmt. An die Achse der
Walze c ist die Frictionsrolle e befestigt, welche während des Ganges der Maschine mit ihrem Umfange auf
dem Umfang der Frictionsrolle b ruht. f ist der Hebel zum Anlassen der Maschine; in der Nähe
seines Stützpunktes g befindet sich eine Vertiefung für
das untere Ende der Stange i, deren oberes Ende in eine
in dem Lager der Walze c angebrachte Vertiefung paßt.
Die Welle a rotirt in dem Gehäuse j, an welchem zur Leitung des Zeuges auf seinem Weg von der Walze c nach der Walze d die
Pflöcke k befestigt sind. Die Wirkungsweise ist nun
folgende. So lange die Umfänge der Frictionsrollen b und
e mit einander in Berührung bleiben, wird auf die
Walze die nöthige Bewegung übertragen; soll aber die Maschine still gestellt werden,
so drückt der Maschinenwärter den Hebel f nieder.
Dadurch hebt die Stange i das Ende der Walze c weit genug, um den Umfang der Rolle e mit dem der Rolle b außer
Berührung zu bringen; die Maschine steht daher still. – Beim Anlassen der
Maschine ist es öfters wünschenswerth, ihr anfangs eine sehr langsame Bewegung
mitzutheilen und dann die Geschwindigkeit allmählich zunehmen zu lassen; dieses kann
dadurch bewerkstelligt werden, daß man den Hebel f
langsam erhebt. Das Gewicht der Walze c ist hinreichend
um die Flächen der Rollen e und b im Contact zu erhalten.
Fig. 16
stellt den Apparat, um die Bewegung auf eine Druckmaschine zu übertragen, in der Endansicht, Fig. 17 in der
Seitenansicht dar. a ist die mit zwei Kuppelungen und
zwei Stirnrädern versehene Treibwelle. Diese Räder greisen in die an der Achse n befestigten Räder l und
m. Vermöge dieser Einrichtung kann die Welle auf
gewöhnliche Weise mit größerer oder geringerer Geschwindigkeit getrieben werden. An
das Rad m ist die Frictionsrolle b befestigt, deren Umfang die an die Achse o befestigte
Frictionsrolle e in Bewegung setzt. Das an o befestigte Stirnrad p
greift in ein Getriebe an der Achse des Kerns, die einen Theil der Druckmaschine
bildet. Das vordere Ende der Achse o läuft in einem
verschiebbaren Block q, dessen unterer Theil durch die
Stange i mit dem Anlaßhebel in Verbindung steht, während
eine im Gestell angebrachte Kautschukfeder r auf seine
obere Seite drückt. Der Hebel f selbst wird mittelst
einer Schraube f¹ und des Handrades f² in Thätigkeit gesetzt. Die Abbildung stellt
die Umfänge der Rollen b und e im Contact dar, worin sie durch den Druck der Feder r erhalten werden. Dieser Druck läßt sich mit Hülfe der
Stellschraube r' reguliren. Soll die Maschine in
Stillstand gesetzt werden, so hebt der Aufseher durch Umdrehung des Handrades f² den Hebel f und
mit ihm die Stange i nebst dem Block q in die Höhe und bringt dadurch die Rolle e mit der Rolle b außer
Berührung. Um die Maschine wieder in Gang zu setzen, bedarf es nur einer Drehung des
Handrades f nach der andern Richtung, worauf der Hebel
f herabsinkt und die Kraft der Feder die beiden
genannten Rollen wieder in Berührung bringt.
Fig. 18
stellt einen Färbekessel, an welchem der verbesserte
Apparat zur Uebertragung der Bewegung angebracht ist, in der Endansicht dar. a ist die in den Enden des Kessels h gelagerte Treibwelle; sind mehrere Färbekessel in
einer Reihe aufgestellt, so erstreckt sie sich über sämmtliche Kessel. An diese
Welle sind die treibenden Frictionsrollen b befestigt,
deren jede eine an die Achse des Haspels t befestigte
Rolle e treibt. Die Welle a
ist, wie in Fig.
15, mit einem Gehäuse j versehen, an welches
die Pflöcke k zur Leitung des Zeuges befestigt sind. Der
doppelte Hebel f hat seinen Drehungspunkt unterhalb des
Lagers u der Achse des Haspels, und besitzt eine
excentrische Hervorragung, um auf die untere Seite dieses Lagers zu wirken. Der
Doppelhebel ist angebracht, um den Haspel von beiden Seiten des Kessels aus in
Stillstand oder in Gang setzen zu können. Auf den oberen Theil des Lagers u wirkt die Feder u¹
in ähnlicher Weise wie in dem Apparat Fig. 16 und 17. Will nun
der Färber den Haspel in Stillstand setzen, so drückt er den linken Hebel f nieder, oder hebt den rechten in die Höhe, bringt
dadurch die excentrische Hervorragung des Hebels gegen die untere Seite des Lagers
u und hebt somit die Rolle e aus ihrem Contact mit der Treibrolle b.
Fig. 19 ist
eine Modification der Erfindung. Hier ist a die
Treibwelle, b die Treibrolle und e die zu treibende Rolle. w, w sind zwei
Reibungsrollen, welche die Bewegung der Rolle b auf die
Rolle e übertragen. Diese Reibungsrollen werden durch
vulcanisirte Kautschukfedern x gegen die Oberflächen der
Rollen b und e angedrückt.
f ist der Anlaßhebel, mit zwei excentrischen
Hervorragungen versehen, welche gegen die Lager der Reibungsrollen w wirken. Die Rollen sind in Berührung dargestellt. Wenn
daher die Achse a rotirt, so wird die Bewegung der Rolle
b auf die Rolle e
übertragen; sobald aber der Maschinenwärter den Hebel f
niederdrückt, bringen die excentrischen Hervorragungen die Rollen w mit den Rollen b außer
Berührung und setzen dadurch die Rolle e außer Gang.
– Patentirt in England am 15. März 1856.