Titel: | Verbesserungen an den Krempeltambours, von Legros in Reims. |
Fundstelle: | Band 147, Jahrgang 1858, Nr. XCVIII., S. 335 |
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XCVIII.
Verbesserungen an den Krempeltambours, von Legros in Reims.
Aus Armengaud's Génie industriel, November 1857, S. 238.
Mit Abbildungen auf Tab.
VI.
Legros' Verbesserungen an den Krempeltambours.
Untersucht man die verschiedenen Arten von Krempeln, welche beim Verspinnen der
verschiedenen Faserstoffe angewendet werden, so wird man finden daß die hölzernen
Tambours ein verbältnißmäßig sehr großes Gewicht haben. Abgesehen von diesem
Nacktheil, ist es sehr schwierig, sich jederzeit hinreichend trocknes Holz zu diesen
Maschinentheilen zu verschaffen; aber selbst in diesem Falle verwerfen sich die
Walzen beim Temperaturwechsel, und man muß alsdann die Kratzengarnituren abnehmen
und sowohl die Walzen als auch den großen Tambour neu abdrehen. Diese Arbeit, nebst
dem Wiederauflegen der Garnituren und Putzen der Kratzen, beanspruchen nahezu einen
achttägigen Stillstand der Maschine.
Wendet man statt der hölzernen Walzen metallene an, so ist deren verschiedene
Zusammensetzungsweise sehr complicirt, und sie haben ebenfalls ein sehr großes
Gewicht, weßhalb derartige Apparate kostspielig, schwierig aufzustellen und zu
betreiben sind.
Zur Vermeidung dieser Nachtheile stellt der Erfinder die Krempeltambours und
Krempelwalzen aus mehreren leichten Scheiben her, welche er auf einer
gemeinschaftlichen Welle dicht neben einander befestigt und durch schwache
Rundeisenstäbe mit Gewinden und Muttern an den Enden mit einander verbindet.
Vor dem Aufpassen auf die Welle werden die Naben ausgebohrt und die Seitenränder
abgedreht, während das Abdrehen der cylindrischen Oberfläche auf der Welle selbst
bewirkt wird.
Diese ganz neue Einrichtung ist in Fig. 7 und 8 in einem senkrechten
Längendurchschnitt und in der Vorderansicht dargestellt.
Man sieht, daß der Krempeltambour aus vier Scheiben oder Rollen A, B, C, D besteht, welche mit Armen versehen und auf
die Welle E unmittelbar neben einander aufgeschoben
sind. Durch die sechs Arme der einzelnen Scheiben gehen sechs Schraubenbolzen F, welche die Verbindung jener bewirken. Zum Aufnageln
der Kratzenblätter dienen hölzerne Latten mit Vorsprüngen, welche durch die
Oeffnungen b am äußern Umfange ausmünden. Die
Befestigung der Latten erfolgt durch versenkte Schrauben c in den Zwischenräumen zwischen den Oeffnungen b.
Bei Anwendung von Kratzenbändern braucht man nur vier oder fünf kleine
Schraubenlöcher einzubohren, deren Schrauben die Enden der Bänder festhalten.