Titel: | Pulvermacher's constant wirkende tragbare galvanische Kette mit einer einzigen Flüssigkeit. |
Fundstelle: | Band 148, Jahrgang 1858, Nr. XI., S. 36 |
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XI.
Pulvermacher's constant
wirkende tragbare galvanische Kette mit einer einzigen Flüssigkeit.
Aus den Comptes rendus, December 1857, Nr.
25.
Pulvermacher's constant wirkende tragbare galvanische
Kette.
Man weiß, daß der continuirliche galvanische Strom meiner SäulenPulvermacher's hydro-elektrische
Volta'sche Ketten und Batterien zum medicinischen Gebrauch sind im
polytechn. Journal Bd. CXXII S. 29
beschrieben., die, bei einer mäßigen Intensität doch genügende Wirksamkeit besitzen,
hauptsächlich dazu bestimmt ist, eine dauernde Wirkung hervorzubringen. Es war
zunächst unumgänglich nothwendig, dieser Säule eine Anordnung zu geben, wodurch sie
die erforderliche Biegsamkeit erhält, um sich allen Bewegungen des Körpers
anzuschmiegen. Ferner mußte man dem Strom eine hinreichend große Spannung ertheilen,
um den Widerstand des Gewebes zu überwältigen, ohne die Quantität ziemlich zu vergrößern. Um diesen Zweck zu erreichen, habe ich
eine Maschine zum Ueberspinnen construirt, in welche man ein
Gutta-percha-Band von der erforderlichen Länge leitet, welches die
Maschine als eine, in eine große Anzahl gleicher Elemente getheilte Kette verläßt.
Diese Procedur des Ueberspinnens läßt sich mit gleicher Leichtigkeit für jede Breite
des Bandes ausführen, und gestattet daher ebensogut die Erzeugung einer galvanischen
Kette, welche in quantitativer Hinsicht, als einer solchen, die hinsichtlich der
Spannung Befriedigendes leistet. Dieses lange Band kann man in kurze Stücke
zertheilen, welche kleine Ketten von beliebiger Intensität bilden. Dasselbe ist
jedem Element entlang von Stelle zu Stelle durchlöchert.
Eine trockene Säule erhält man, indem man dünne Schichten zweier verschiedenen
Metalle (Elektromotoren) in Pulverform oder als Feilstaub durch typographischen
Druck auf der Oberfläche eines Papierblattes befestigt. Diese trockene Säule
unterscheidet sich von den anderen (Zamboni'schen) derartigen Säulen dadurch, daß
bei diesen die elektromotorischen Elemente übereinander gelagert sind, während sie
bei der meinigen in Form gerader Linien ganz nahe neben einander liegen, ohne sich
zu berühren.
Wenn diese Säule durch Eintauchen in eine Flüssigkeit erregt wird, so absorbirt sie
hinreichend Flüssigkeit, um während mehrerer Stunden in Thätigkeit zu bleiben; da diese
Batterie der Luft ausgesetzt ist, so wird die Anhäufung des Wasserstoffgases, welche
bei gewöhnlichen Säulen mit einer Flüssigkeit in Folge
der hydrostatischen Wirkung der erregenden Flüssigkeit stattfindet, verhindert. Es
entsteht also eine Depolarisation durch die innige Berührung des Sauerstoffs der
Luft mit einer großen Oberfläche. Da nur die aus der stufenweisen Verminderung der
Flüssigkeit resultirende Unbeständigkeit zu überwinden ist, so erhält man eine weit
constantere Wirkung, als wenn die Säule in dem erregenden flüssigen Bade thätig
wäre.