Titel: Ueber die Bereitung reinen Schwefelkohlenstoffes und dessen Verwendung zum Betriebe von Dampfmaschinen, zum Ausziehen von Fetten, zum Reinigen der Wolle von Oel etc.
Fundstelle: Band 148, Jahrgang 1858, Nr. LIX., S. 268
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LIX. Ueber die Bereitung reinen Schwefelkohlenstoffes und dessen Verwendung zum Betriebe von Dampfmaschinen, zum Ausziehen von Fetten, zum Reinigen der Wolle von Oel etc. Nach dem Patent, welches dem Dr. Seyferth in Langensalza für das Königreich Hannover ertheilt wurde, bearbeitet von Prof. Dr. Heeren. – Aus den Mittheilungen des hannoverschen Gewerbevereins, 1858 S. 25. Mit Abbildungen auf Tab. V. Ueber die Bereitung reinen Schwefelkohlenstoffes und verschiedene Anwendungen desselben. Der von Lampadius 1796 entdeckte und zuerst dargestellte Schwefelkohlenstoff ist ein wasserklares Liquidum von (nach der bisherigen Darstellungsmethode) eigenthümlichem, ziemlich unangenehmem Geruch und außerordentlicher Flüchtigkeit, so daß er bei 45° C. kocht. Er ist so leicht entzündlich, daß schon die bloße Annäherung einer Flamme genügt ihn zu entzünden, worauf er mit einer blauen Flamme und dem Geruch nach brennendem Schwefel brennt. Er ist mit Wasser nicht mischbar und sinkt darin unter, weil er schwerer ist als dasselbe (spec. Gew. = 1,272), dagegen mischbar mit Weingeist, Aether, ätherischen und fetten Oelen; er löst mit Leichtigkeit alle Fette, viele Harze, auch Kautschuk und Gutta-percha. Man gewinnt ihn, indem man eine thönerne oder eiserne Röhre oder Retorte mit Holzkohle füllt, zum Glühen erhitzt und Schwefel hineinbringt, welcher sofort verdampft und sich mit der Kohle verbindet. Der so gebildete dampfförmige Schwefelkohlenstoff wird darauf in einem stark erkalteten Kühlapparat verdichtet und nochmals durch Destillation weiter gereinigt. Trotz des geringen Preises der zu seiner Darstellung dienenden Materiale stand er doch bisher ziemlich hoch im Preise, das Pfund etwa 12 Sgr., und die einzige bisher von ihm in der Technik gemachte Anwendung bestand in der Benutzung als Auflösungsmittel des Kautschuks) auch stand der ziemlich widerliche Geruch desselben manchen Anwendungen im Wege. Nach Angabe des Dr. Seyferth soll es vermittelst des von ihm construirten Apparates möglich seyn, den Schwefelkohlenstoff zu circa 2 bis 2 1/2 Sgr. das Pfund zu fabriciren, auch ist es ihm gelungen den üblen Geruch durch ein einfaches Verfahren zu beseitigen, indem er fand daß dieser Geruch, den man bisher als dem Schwefelkohlenstoff eigenthümlich betrachtete von einer fremden Substanz herrühre. In Folge dieser wesentlichen Verbesserungen nun empfiehlt er ihn zu mehreren technischen Verwendungen und bewarb er sich um ein Patent, welches ihm denn auch verliehen ist. Dieses, von der hannoverschen Regierung unter dem 4 September 1857 auf die Dauer von 5 Jahren ertheilte Patent lautet „auf die durch die eingereichte Beschreibung erläuterte Anwendung des gereinigten Schwefelkohlenstoffes zum Betriebe der Dampfmaschinen und zum Ausziehen von Fetten, fetten Oelen, ätherischen Oelen und Harzen aus den betreffenden vegetabilischen und thierischen Stoffen, namentlich auch zur Reinigung der Wolle oder wollener Gewebe, sowie der Maschinen-Putzlappen von dem darin enthaltenen Oele.“ In dem betreffenden Patentgesuche ist angeführt: 1) Der Destillationsapparat ist aufgestellt, so wie die Construction des Condensators und die Einrichtungen die zu dieser Fabrication nöthig sind, zu sehen in der chemischen Producten-Fabrik des Hrn. Julius Kahlert in Braunschweig. 2) Eine mit Schwefelkohlenstoff (statt des Wassers) gespeiste Dampfmaschine von 3 Pferdekräften ist aufgestellt bei dem Hrn. Flaud, rue Feau Coujon 27 in Paris, auf Kosten des Prinzen von Hohenlohe angefertigt. 3) Ein Modell eines Extractionsapparates, um mit Hülfe von Schwefelkohlenstoff Oel, Fett und Harze auszuziehen, befindet sich in der chemischen Fabrik des Hrn. Kahlert in Braunschweig. I. Bereitung des Schwefelkohlenstoffes. Zur Bereitung des Schwefelkohlenstoffes dient der folgende Apparat. Ein eiserner Cylinder, in welchen die Holzkohlen durch eine obere Oeffnung eingefüllt werden, ist mit Charmottesteinen umstellt und steht auf einem durchbrochenen Gewölbe der Decke des Feuerraumes, durch welches die Feuerluft in einem Canal um den eisernen Cylinder herumspielt, um von dem oberen Theile in den Schornstein überzugehen. Die Einmauerung der Retorte besteht überall, wo dieselbe mit der Feuerluft in Berührung kommt, aus guter Charmotte. Eine fast bis zum Boden reichende Röhre dient zum Nachfüllen des Schwefels während der Operation, und hat man den geschmolzenen Schwefel in der Retorte immer so hoch zu halten, daß derselbe den Austritt von Gas verhindert. Der Schwefelkohlenstoffdampf geht durch ein Rohr nach einem kleinen Vorcondensator, in welchem sich Schwefelkohlenstoff mit freiem Schwefel absetzt, während der größere Theil weiter nach dem Hauptcondensator abgeführt wird. Das erste Rohproduct wird durch noch einmalige Destillation gereinigt. Der Verlust an Schwefel mittelst dieses Apparates beträgt etwa 5 Proc. Kohlen werden jeden Morgen etwa 24 Kubikfuß in den Apparat gefüllt. Die Production beträgt etwa 4 Ctnr. täglich. Jede Operation dauert 24 Stunden; der Schwefel wird bei starkem Feuer in den ersten 12 Stunden eingebracht. Der eiserne Cylinder kann, wie bei der Gasfabrication, auch durch einen thönernen ersetzt werden, der dann aber auf der innern Seite glasirt seyn muß. Die Einrichtung des Condensators folgt weiter unten bei der Beschreibung der mit Schwefelkohlenstoff betriebenen Dampfmaschine. II. Anwendung des Schwefelkohlenstoffes zum Betriebe von Dampfmaschinen. Der Patentträger schickt die folgenden theoretischen Betrachtungen vorher: Die Wärme, die durch eine Dampfmaschine verzehrt wird, setzt sich zusammen: 1) aus der Wärme, die absorbirt wird, um die nachher in Dampf zu verwandelnde Flüssigkeit bis zu ihrem Siedepunkt zu erhitzen; 2) aus der Wärme, welche nöthig ist, um die kochende Flüssigkeit in Dampf zu verwandeln; 3) aus der Wärme, die gebraucht wird, um dem Dampf eine gewisse Spannung zu geben, und die nahezu bei allen Dämpfen dieselbe ist; 4) aus der Wärme, welche die Maschine und der Kessel durch äußerliche Abkühlung verliert. Hieraus geht hervor, daß diejenige Flüssigkeit, die für den ersten und zweiten Punkt die kleinsten Zahlen gibt, auch die günstigsten Eigenschaften für eine Dampfmaschine darbietet. Da in Betreff des vierten Punktes die Wärmeverluste um so kleiner sind, je niedriger die Temperatur der Maschine, so empfehlen sich besonders solche Flüssigkeiten, die einen niedrigen Siedepunkt haben. Unter allen Flüssigkeiten bietet, in den vorher bezeichneten Hinsichten, Aether die besten Zahlen, aber die Schwierigkeit, seine Dämpfe zu condensiren und sein hoher Preis widersetzen sich seiner Anwendung. Weit günstiger stellt sich (nach Ansicht des Patentträgers) der Schwefelkohlenstoff. Um Wasser von 0° bis zum Siedepunkte zu erhitzen, sind 100°, also auch 100 WärmeeinheitenUnter einer Wärmeeinheit versteht man in der Physik diejenige Menge Wärme, welche erforderlich ist, um 1 Pfund (oder eine andere bei der Berechnung zu Grunde gelegte Gewichtseinheit) Wasser um Einen Grad der hunderttheiligen Scale zu erwärmen. nöthig; um kochendes Wasser in Dampf zu verwandeln sind fernere 550 (nach den neueren Regnault'schen Bestimmungen 537) Wärmeeinheiten erforderlich, wobei der entwickelte Dampf die Temperatur des kochenden Wassers behält. Der aus Hochdruck-Dampfmaschinen ohne Condensation entweichende Dampf hat gewöhnlich noch 110° C. oder mehr, und das sämmtliche im Dampf enthaltene Wärmequantum ist mit ihm verloren. Bei Condensationsmaschinen ist der Wärmeverlust ziemlich derselbe. Um nun Schwefelkohlenstoff um 1° zu erhitzen, braucht man nach de la Rive und Marcet 0,329 Wärmeeinheiten; um ihn also von 0 bis zu seinem Siedepunkte von 45 1/2° C. zu erhitzen 14,9695 Wärmeeinheiten. Bei seiner Umwandlung in Dampf verbraucht er nach Desprez 80, folglich in Summa zum Erwärmen auf den Siedepunkt und zur Umwandlung in Dampf von 1 Atmosphäre Spannung 94,9695 Wärmeeinheiten. Ueber die Spannung des Schwefelkohlenstoffdampfes bei erhöhter Temperatur gibt der Patentträger die folgenden Zahlen: 45,₅° Siedepunkt 1 Atmosph. 57,₇ „        „ 1 1/2      „ 66,₉ „        „ 2      „ 74,₃ „        „ 2 1/2      „ 80,₆ „        „ 3      „ 86,₁ „        „ 3 1/2      „ 90,₉ „        „ 4      „ 94,₅ „        „ 4 1/2      „ 99,₀ „        „ 5      „ Da der Schwefelkohlenstoffdampf bei der Temperatur seines Siedepunktes, also bei 1 Atmosphäre Spannkraft, nur etwa 95, der Wasserdampf dagegen, ebenfalls bei 1 Atmosph. Spannkraft, 650 Wärmeeinheiten enthält, so ergibt sich hiernach das Verhältniß der nöthigen Wärmemengen zur Erzeugung von 1 Atmosphäre Dampfdruck wie 95 : 650 oder nahezu wie 1 : 7.Der Patentträger scheint einen Umstand übersehen zu haben, welcher gleichwohl sehr wesentlich in Betracht kommt und das so überaus günstige Resultat der Berechnung über die nöthigen Wärmemengen bedeutend modificirt; nämlich die Dichtigkeit des Schwefelkohlenstoffdampfes, welche nach Gay-Lussac = 2,645, während jene des Wasserdampfes nur = 0,622 ist. Da hiernach der Dampf des Schwefelkohlenstoffes 4,25mal schwerer ist als der Wasserdämpf, so erfordert auch dieselbe Kraftentwicklung eine 4,25 mal größere Menge an Schwefelkohlenstoff die verdampft werden muß. und das Verhältniß der Wärmemengen stellt sich wie 1 : 1,62. H. Die Dampfmaschine. 1) Der Dampferzeuger; 2) die Dampfmaschine oder der Bewegungsapparat; 3) der Condensator. Der Dampferzeuger. Da die Temperatur zur Erzeugung gespannter Schwefelkohlenstoffdämpfe eine sehr niedrige ist, so kann die Heizung des denselben enthaltenden Apparates immer eine indirecte seyn, sey es entweder 1) durch Einlegen desselben in ein Wasserbad, oder 2) durch Wasserdampf, den man entweder a. aus einem Wasserdampfkessel nimmt, oder b. den gebrauchten Dampf einer Wasserdampfmaschine verwendet; bei keinem dieser Fälle wirkt das Feuer direct auf den Dampfkessel, die Temperatur bleibt immer regelmäßig dieselbe, und kann in keinem Falle so steigen, daß eine Explosion möglich wäre; weder das Feuer noch die Feuerluft haben irgend welche Einwirkung auf den Dampfapparat; auch können im Innern des Kessels keine Incrustationen vorkommen. Da die ganze Oberfläche des Dampfapparates dem geheizten Wasser oder Dampf ausgesetzt ist, so ist dieselbe auch gänzlich Heizfläche, und die Größe des Apparates wird demnach in Proportion verringert. Es ist nun klar, daß der eigentliche Vortheil einer Dampfmaschine mit Schwefelkohlenstoff sich dann herausstellt, wenn man die Dampfentwicklung durch den bereits gebrauchten Dampf einer gewöhnlichen Dampfmaschine bewirkt, folglich die sonst verlorene Wärme noch einmal benutzt, und es ist daher im Folgenden vorausgesetzt, daß eine solche Verbindung einer Schwefelkohlenstoff-Dampfmaschine mit einer Wasserdampfmaschine stattfindet, welche letztere der Patentträger mit dem Ausdruck „Originalmaschine“ bezeichnet. Die Construction des Dampferzeugers zeigen Fig. 1 und 2 im verticalen und horizontalen Durchschnitt; er ist in drei concentrische Abtheilungen getheilt; eine innere A, eine dieselbe ringförmig umgebende B und den äußeren Raum G, M, welcher durch die Scheidewände D, E, F, H in zwei Abtheilungen getheilt ist. In diesen letzteren befindet sich eine große Zahl halbkreisförmiger Röhren, welche sämmtlich in die Zwischenräume D, F und E, H einmünden. Der von der Originalmaschine herkommende Wasserdampf tritt durch die Oeffnung T in den ringförmigen Raum B, woselbst er durch die spiralförmig eingelegte Zwischenwand a, a, a. genöthigt, den mit Schwefelkohlenstoff gefüllten inneren Raum A spiralförmig umspielt und so nach unten gelangt. Von hier begibt er sich durch eine Oeffnung in die äußere Abtheilung D, F, G, erhitzt die mit Schwefelkohlenstoff gefüllten Röhren dieser Abtheilung, steigt zwischen ihnen in die Höhe, gelangt durch ein (in der Zeichnung nicht sichtbares) Rohr in die zweite Abtheilung F, H, M, erhitzt die Röhren dieser Abtheilung und steigt zwischen ihnen herab. Auf diesem langen Wege und in Berührung mit einer so großen durch Schwefelkohlenstoff gekühlten Oberfläche condensirt sich der Wasserdampf und fließt als Wasser durch das Seitenrohr O ab. Zwei weite Oeffnungen K und L vermitteln die Communication zwischen den Räumen E, H und D, F, also auch der in diese Räume einmündenden Röhren mit dem inneren Raume A. Um auch dem in dem Raume B sich condensirenden Wasser einen Abfluß zu gestatten, ist ganz unten bei N eine Oeffnung, welche aber, da sie sich unterhalb des Niveau's der Röhre O befindet, immer mit Wasser bedeckt bleibt, also keinen Dampf durchlassen kann. R Schwefelkohlenstoff-Dampfrohr, U Sicherheitsventil; um den bei etwaiger Oeffnung desselben entweichenden Schwefelkohlenstoff nicht zu verlieren, führt ihn das Rohr r in den Condensator ab. V ein Manometer, S ein Mannloch. Der Erfinder bemerkt, daß man diesen Apparat auch brauchen könne, um einen luftleeren Raum vor dem Cylinder der Wassermaschine zu erzeugen, und daß man in diesem Falle bei O eine Luft- und Wasserpumpe anzubringen habe.Ref. hält dieß für ganz zweckwidrig, denn die Erzeugung eines luft- oder vielmehr dampfleeren Raumes bedingt nothwendig eine Erniedrigung der Temperatur, in Folge deren die Verdampfung des Schwefelkohlenstoffes aufhören müßte. Höchstens wäre eine Temperaturerniedrigung bis auf 45° C. zulässig, wobei der Schwefelkohlenstoff gerade noch im Kochen erhalten werden und der Dampf desselben nur dem einfachen Atmosphärendruck das Gleichgewicht halten würde. Bleibt dagegen die Luftpumpe weg, so wird sich die Temperatur des Apparates auf etwa 100° halten, und der Schwefelkohlenstoffdampf nach der obigen Tabelle eine Spannung von 5 Atmosphären erlangen. Die nähere Beschreibung des Sicherheitsventiles, sowie eines Schwimmers, um die Höhe des Flüssigkeitsspiegels des Schwefelkohlenstoffes in dem Apparate anzuzeigen, kann füglich übergangen werden. Die Eigenschaft des Schwefelkohlenstoffes, mit Bleisesquioxyd Schwefelblei zu bilden, erlaubt vollkommen die gewöhnliche Manier des Verschlusses mit Hanf, der mit Mennige und Leinöl durchzogen ist; es bildet sich eine steinharte Masse, die vollkommen als Dichtungsmittel gebraucht werden kann. Eine Mischung von Eiweiß und Mennige, die angewandt wurde, um die auflösende Wirkung des Schwefelkohlenstoffes auf Oel zu vermeiden, erzielte kein besseres Resultat. Mit Gummi angemachtes Papier hält nicht so vollkommen, weil der Verschluß auch der Einwirkung des Wassers ausgesetzt ist. Zum sicheren Verschluß der Nieten und Verbindungsstellen am Kessel hat man nur denselben mit gypshaltigem Wasser zu füllen und dieses darin kochen zu lassen. Der sich absetzende Gyps verschließt die Oeffnungen vollständig. Die Dampfmaschine oder der Bewegungsapparat. Alle Systeme von Dampfmaschinen mit oder ohne Expansion können mit Schwefelkohlenstoff betrieben werden. Die Construction verlangt keine wesentliche Aenderung, nur ist zu bemerken, daß Schwefelkohlenstoff die Oele und Fette leicht auflöst, und die Garnitur der Stopfbüchse deßhalb mit Wasser und nicht mit Talg gemacht werden muß. Dieselbe Ursache verlangt auch ein eigenes Schmiersystem für den Cylinder. Durch einen, in der Patentbeschreibung näher detaillirten Mechanismus, welcher hier übergangen werden kann, läßt man bei je 200 Umdrehungen des Schwungrades (einer Zahl, die übrigens von der Größe der Maschine abhängt), eine kleine Quantität heißen Wassers in den Cylinder eintreten, welches so gut wie Oel die Schmierung des Kolbens bewirkt. Der Patentträger empfiehlt, auch bei der Schwefelkohlenstoff-Dampfmaschine den Cylinder so wie den Schieberkasten mit einem Mantel zu umgeben und in den Zwischenraum den zur Heizung des Schwefelkohlenstoff-Kessels dienenden Wasserdampf zu leiten, wodurch jede Abkühlung des Schwefelkohlenstoffdampfes verhindert wird. Der Condensator. Der Hauptpunkt bei der Verwendung einer so flüchtigen Substanz wie der Schwefelkohlenstoff zum Betriebe von Dampfmaschinen, ist die einfache und vollkommene Condensation. Die Lösung dieses Problems bildet die Hauptsache des neuen Systems. Die volle Unlöslichkeit des Schwefelkohlenstoffs in Wasser, verbunden mit seinem hohen specifischen Gewicht, bieten die beiden Ausgangspunkte des hier gebotenen Mittels. Fig. 3 und 4 zeigen den Condensator in zwei rechtwinkelig gegeneinander genommenen Querschnitten, Fig. 5 denselben in einer Ansicht von oben. Der Schwefelkohlenstoffdampf tritt durch das Rohr A. in den unteren Theil eines großen, ungefähr quadratischen, verhältnißmäßig schmalen Kastens D ein, welcher sich in einem Wasserreservoir N, N befindet. Der obere Theil des Kastens ist durch mit kleinen Löchern versehene Metallplatten h, h in Abtheilungen getheilt, deren Querschnitt ungefähr 2 bis 2 1/2 mal den Querschnitt des Ausblaserohrs der Maschine übertrifft. Die Theilplatten sind, wie aus der Zeichnung ersichtlich, abwechselnd an den beiden Seiten offen, so daß der Dampf einen möglichst langen Weg durch den Apparat zu nehmen hat, wie ihn die Pfeile andeuten. Durch die Löcher dieser siebartigen Theilungsplatten sind Baumwollfäden (oder irgend welche faserige Substanz) gezogen, die dem Dampfstrom eine große kühlende Fläche darbieten. Das durch einen Hahn B zutretende Kühlwasser gelangt zuerst auf die obere Platte, zieht sich durch die Löcher an den Fäden herab auf die zweite, von dieser auf die dritte u.s.f., und sammelt sich endlich in dem unteren Raume des Kastens, worin es bis zur Höhe 17 steigt. Die Kühlfläche des Apparates ist demnach die Summe der Oberflächen aller inneren Metalltheile, vermehrt um die sämmtliche Oberfläche der Fäden. Diese Fäden haben auch den Vortheil, die Condensation in das Innere des Gasstromes zu führen, während dieselbe bei der Kühlung durch Schlangen erst dann in das Innere eingeht, wenn die äußere Schicht schon condensirt ist – ein Umstand, der immer eine große kühlende Oberfläche voraussetzt. Der Dampf bewegt sich in umgekehrter Richtung des Wassers, weßhalb die Ausnutzung des Kühlwassers eine möglichst vollständige ist. Der condensirte Schwefelkohlenstoff trennt sich von dem Wasser und sammelt sich in einer kleinen Vertiefung C, von wo er entweder in einen Vorrathsbehälter abfließt, oder auch gleich durch das Rohr E der Alimentationspumpe wieder in den Dampferzeuger geschafft wird. Wenn das Wasser im Reservoir D auf die Höhe U gekommen ist, so ergießt es sich durch die Röhren F auf den Boden eines blechernen Cylinders G herab, um nachher durch die Röhre T abzufließen. Auf der Oberfläche des Kühlwassers schwimmt ein kleiner Theil Schwefelkohlenstoff, getragen durch kleine Wasser- oder Schwefelkohlenstoff-Dampfbläschen, die sich aber durch die auf- und absteigende Bewegung in G abstoßen und den Schwefelkohlenstoff auf den Boden herabfallen lassen. Man gibt denselben von Zeit zu Zeit auf das Reservoir des Condensators zurück. Das obere Rohr K dient bloß, um eine Communication mit der äußeren Luft herzustellen; bei vollständiger Condensation des Schwefelkohlenstoffes kann durch dieses Rohr wenig oder nichts davon verloren gehen. Sollte man übrigens einen Verlust befürchten, so würde man dieses Rohr K mit einem zweiten (kleineren) Condensator in Verbindung bringen können. III. Anwendung des Schwefelkohlenstoffes zum Ausziehen von Fetten, Oelen und Harzen aus vegetabilischen oder animalischen Substanzen. Die Gewinnung von Fetten, Oelen und Harzen wird gegenwärtig entweder durch Ausschmelzen oder durch Auspressen bewerkstelligt. Diese Extraction irgend welcher Flüssigkeit oder bei höherer Temperatur flüssig werdender Substanz durch das Pressen wird procentisch um so vollkommener ausfallen, je größer das Verhältnis von flüssiger Substanz zu den festen Bestandtheilen ist, und umgekehrt. Selbst starke hydraulische Pressen werden nur eine unvollständige Extraction bedingen, wobei die durch die letzten Preßarbeiten erhaltenen Oeltheile mit hohem Arbeitslohn belastet sind; denn es handelt sich hier um Molecularadhäsion, die durch dieselben nicht überwunden werden kann. Nur einem Verfahren, dem durch Auflösen des Oeles und successive Verdrängung dieser Lösung aus dem Samen, wird es möglich die Aufgabe vollkommen zu lösen. Alle bis jetzt allgemein technisch eingeführten Körper, die Oel, Fett oder Harz ohne Zersetzung auflösen, sind zu einer industriellen Ausbeutung in diesem Sinne ihres Preises und anderer Gründe wegen unanwendbar. Schwefelkohlenstoff, der zu 2 1/2 Sgr. pro Pfund im Großen dargestellt werden kann, bietet neben dem starken Auflösungsvermögen für Oel, Fett und Harze in seiner leichten Destillirbarkeit sehr günstige Bedingungen, die seine Brauchbarkeit zu eben genanntem Zweck begründen. Diese Fabrication und Extraction wird praktisch und industriell ausführbar, wenn der Apparat, mit welchem dieselbe ausgeführt wird, so eingerichtet ist, daß 1) die Arbeiter der Einwirkung des Schwefelkohlenstoffes entzogen sind, und daß bei vollkommener Oelextraction und bei Gebrauch von möglichst wenig Schwefelkohlenstoff, 2) die Arbeit möglichst billig ist und 3) kein wesentlicher Verlust an Schwefelkohlenstoff stattfindet. Die hauptsächlichen Vorzüge dieses Verfahrens der Extraction der Oele aus Oelsamen bestehen darin: 1) daß die Ausbeute um 25 bis 40 Proc. der Oelproduction aus gleichem Samenquantum sich steigert; 2) eine beträchtliche Verringerung von Anlagekapital für Maschinen im Verhältniß zum Preßverfahren mit hydraulischen Pressen, 3) eine Verringerung des Arbeitslohnes für gleiche Samenquanta in Vergleichung zum alten Verfahren stattfindet; 4) werden die Saatrückstände mehlartig als Nahrungsmittel verwendbar und jedenfalls zur Viehfütterung sehr brauchbar erhalten.Ob sich diese vom Patentträger versprochenen Vortheile wirklich bewähren werden, muß die Erfahrung lehren. An der erhöheten Oelausbeute ist kaum zu zweifeln, dagegen entsteht die Frage, ob nicht der Aufwand an Brennmaterial zur Destillation die verminderten Kosten des Anlagecapitals und Arbeitslohnes aufwiegen werde. D Ref. Es war bisher unmöglich, Oelsamen mit geringem Gehalte von 6 bis 8 Proc. Oel auf Oel zu verarbeiten. Mittelst des neuen Verfahrens können mit geringen Kosten auch die kleinsten Fett-, Oel – und Harzgehalte gewonnen werden. Schafwolle, Tuchgewebe und Zeuge, die entweder im natürlichen Zustande oder im Laufe ihrer Verarbeitung durch dieselbe mit Oel oder Fett getränkt, und durch Walken oder Waschen gereinigt werden, lassen sich mit derselben Vorrichtung entfetten, so daß man das Fett wieder gewinnt. Wollene Lumpen und Baumwolle, die in den Maschinenwerkstätten und überall da, wo Maschinen sich befinden, in beträchtlicher Menge zum Abputzen der Fettheile von ersteren dienen, sind jetzt nach ihrem Gebrauch sammt dem in ihnen enthaltenen Oele verloren (?). Mittelst Schwefelkohlenstoff können sie nicht nur vollkommen gut und billig gereinigt und zu fernerer Verwendung brauchbar gemacht, sondern es kann zugleich das in ihnen enthaltene Oel gewonnen und zu Gas- oder anderen ordinären Fabrikationen verwendet werden. Beschreibung des Apparates. Zur Raumersparung kann die von dem Patentträger gegebene Zeichnung nicht aufgenommen werden, es läßt sich aber das Wesentliche desselben auch ohne Abbildung leicht verständlich machen. Fünf große Cylinder von Eisen, deren Größe sich natürlich ganz nach dem Umfange der Fabrication richtet, stehen unmittelbar nebeneinander im Kreise, und sind alle von ganz gleicher Einrichtung. Sie sind in geringer Entfernung über dem untern Boden mit einem durchlöcherten falschen Boden versehen und enthalten zwei weite, luftdicht verschließbare Mannlöcher, deren eines unten gleich über dem falschen Boden dazu dient, die extrahirten Rückstände auszunehmen, während das obere in dem etwas gewölbten Deckel zum Einbringen der Substanzen dient. Jeder der Cylinder steht durch ein Rohr, welches von seinem untersten Raume ausgeht, und dann aufsteigt, mit seinem Nachbar in Verbindung, in welchen das Rohr von oben einmündet; diese Einrichtung ist nothwendig, um den von Unten abfließenden, mehr oder weniger mit Oel gesättigten Schwefelkohlenstoff auf den nächsten Cylinder bringen und hier noch weiter sättigen zu können. Der obere Deckel jedes Cylinders enthält einen kleinen Helm, durch welchen beim Abtreiben des zurückgebliebenen Schwefelkohlenstoffes die Dämpfe entweichen und nach dem Condensator abgeführt werden. Gleich neben dem System der fünf Cylinder befindet sich ein Reservoir für Schwefelkohlenstoff von dem doppelten Inhalt eines Cylinders, neben diesem der Condensator von der oben beschriebenen Einrichtung, und sodann zwei große Destillirblasen, die von Außen durch Wasserdampf geheizt werden. In einem oberen Stockwerke des Fabriklocales, etwa 20 bis 30 Fuß hoch, sind noch zwei große Reservoire angebracht, deren eines für Schwefelkohlenstoff, das andere für Wasser bestimmt ist. Man füllt das erstere mittelst einer Pumpe aus dem untern Reservoir. Die Arbeit selbst erfolgt nun folgendermaßen: Die auszuziehenden Substanzen werden entweder direct in die Cylinder gefüllt oder nach Bedürfnis unter Quetschwalzen zerquetscht. Wollene Gewebe, Wolle und andere Fasersubstanzen werden dicht in die Cylinder eingeschichtet, während Samentheile nur lose aufgeschüttet werden dürfen. Wenn drei Cylinder auf diese Art gefüllt sind, werden die Substanzen mit einer durchlöcherten Deckplatte bedeckt, diese befestigt, worauf man die Deckel beider Mannlöcher mittelst Hanf und Mennigkitt dichtet und fest verschraubt. Man läßt nun Schwefelkohlenstoff aus dem hochgelegenen Reservoir in den ersten der Cylinder einfließen, und wenn er gefüllt ist, das Ganze etwa 15 Minuten in Ruhe, um dem Schwefelkohlenstoff Zeit zu lassen, das Oel aufzulösen. Nach Verlauf dieser Zeit öffnet man das Rohr, welches den ersten Cylinder mit dem zweiten verbindet, so wie auch das Zuleitungsrohr für den Schwefelkohlenstoff in den ersten Cylinder. Der nun einfließende Schwefelkohlenstoff schiebt den bereits theilweise mit Oel gesättigten vor sich her in den zweiten Cylinder, so daß sich auch dieser füllt. Nachdem man dem Ganzen wieder 15 Minuten Ruhe gegönnt hat, wiederholt sich dieselbe Procedur nochmals, so daß auch der dritte Cylinder gefüllt wird. Nach abermals 15 Minuten Ruhe tritt nun in sofern ein Wechsel ein, als nunmehr der Zufluß von frischem Schwefelkohlenstoff nicht wie vorher in den ersten, sondern nun in den zweiten Cylinder vermittelt wird, während man den mit Oel gesättigten Schwefelkohlenstoff aus dem dritten Cylinder in eine der Destillirblasen abläßt. Der in dem ersten Cylinder enthaltene, nur noch wenig Oel enthaltende Schwefelkohlenstoff dagegen wird in das untere Reservoir abgelassen. Die Arbeit wird nun in derselben Art wie vorher fortgesetzt, indem der Schwefelkohlenstoff successive die Cylinder 2, 3 und 4 durchläuft; hierauf kommen die Cylinder 3, 4 und 5 zur Wirkung, so daß stets drei Cylinder in Arbeit sind, während von den beiden anderen der eine, wie wir sogleich sehen werden, alles noch vorhandenen Schwefelkohlenstoffs beraubt, der andere aber mit auszuziehender Substanz neu gefüllt wird. Nachdem, wie erwähnt, aus dem Cylinder 1 der Schwefelkohlenstoff abgelassen worden, füllt man ihn aus dem oberen Reservoir mit Wasser, läßt dieses etwa 5 Minuten darin verweilen und zieht es, zum Absatz des mitgeführten Schwefelkohlenstoffs ebenfalls in das Reservoir ab. Hierauf läßt man heißen Wasserdampf in den Cylinder 1 strömen, wodurch der noch darin befindliche Schwefelkohlenstoff verdampft und in den Condensator geleitet wird. In derselben Art geht nun das Spiel des Apparates fort. Das in das Reservoir gelassene Wasser, nachdem es den beigemischten Schwefelkohlenstoff abgesetzt hat, wird in das obere Wasserreservoir hinaufgepumpt, um zu dem gleichen Zwecke immer wieder zu dienen, während der abgesetzte so wie der aus dem Condensator erfolgte Schwefelkohlenstoff ebenfalls in das obere Schwefelkohlenstoff-Reservoir gepumpt wird, um ebenfalls wieder denselben Kreislauf zu durchlaufen, und es leidet keinen Zweifel, daß, da alle Behälter fest verschlossen bleiben können, streng genommen gar kein Verlust an Schwefelkohlenstoff eintreten kann. Indem der in die Destillirblase abgelassene, mit Oel beladene Schwefelkohlenstoff erhitzt wird, destillirt er bei geringer Hitze über, während das Oel in der Destillirblase zurückbleibt. Die Anzahl der Blasen wird natürlich durch die Größe derselben und die Betriebsgröße bestimmt, jedenfalls aber ist es zweckmäßig ihrer zwei zu haben, so daß, während die eine destillirt, die andere entleert und gefüllt wird. Die auszuziehenden Samen, als Lein-, Raps-, Mohn-, Buchecker-, Sonnenblumen-Samen, Mandeln, Nüsse, Oliven, Erdnüsse, Ricinus- und Hanf-Samen, werden durch Zerquetschen zerkleinert und dann in den Apparat gebracht. Die nach dem Abdestilliren des Schwefelkohlenstoffes gewonnenen Oele pflegen noch eine höchst geringe Spur von Schwefelkohlenstoff zurückzuhalten, der im Geschmack bemerklich ist, weßhalb solche Oele, die an Speisen gebraucht werden sollen, einer nachträglichen Behandlung bedürfen. Man schüttelt sie nämlich in einem Fasse etwa 15 Minuten lang mit 1/10 ihres Volumens Alkohol, welcher den Schwefelkohlenstoff auszieht. Das Ganze wird auf Absatzbottiche gegeben, wo sich das Oel vom Alkohol trennt, das Oel sodann, wenn nöthig, nochmals mit Alkohol gewaschen; dieser letztere aber, wenn er mehrmals zu demselben Verfahren gedient hat, über Kalt destillirt und wieder gereinigt. Bei allen solchen Oelen, bei welchen auf den Geschmack keine Rücksicht zu nehmen ist, also bei allen Arten Brennöl, Leinöl u. dgl. ist die Behandlung mit Alkohol, die nur die Entfernung eines schwachen, durch Einwirkung des Schwefelkohlenstoffes erzeugten Geschmacks bezweckt, unnöthig, eben so in allen Fällen, wo das Oel irgend welchen chemischen Operationen, als Raffination mit Schwefelsäure, Chlorkalk oder chromsaurem Kali unterworfen werden soll. Die ausgezogene Samenmasse bildet nach dem Trocknen eine kleienartige Substanz, die als Viehfutter, Düngmittel u.s.w. sehr wirksam ist, indem sie alle in den Samen vorhandene stickstoffhaltige Substanz noch enthält. Der Patentträger empfiehlt dasselbe Verfahren auch zur Gewinnung von ätherischen Oelen, welche alle einen weit höheren Siedepunkt haben als der Schwefelkohlenstoff, und daher sich von demselben trennen lassen. Verwendet man zu diesem Zweck den fast geruchlosen Schwefelkohlenstoff des Patentträgers, so ist nicht anzunehmen, daß der Geruch des ätherischen Oeles dadurch merklich alterirt werden könne. Der Patentträger empfiehlt dasselbe Verfahren ferner zur Gewinnung von Harzen und zum Ausziehen der Fette aus animalischen Substanzen. Von der Reinigung der Wolle, wollener Gewebe, so wie der mit Maschinenschmiere getränkten baumwollenen Putzlappen u. dgl. ist schon oben die Rede gewesen. Nachdem durch Schwefelkohlenstoff das Fett ausgezogen und die Lappen oder die Baumwolle oder Heede getrocknet worden, ist es nur nöthig sie mit Stöcken tüchtig zu klopfen, um die nur noch als Staub ihr anhängenden Metall- und Schmutztheile ihr zu entziehen, worauf sie wieder gebraucht werden kann. Auch als Fleckwasser wirkt der Schwefelkohlenstoff ausgezeichnet, da er schnell jede Art von Fett-, Theer- und Harzflecken wegnimmt und keine Spur von Geruch zurückläßt. Der Patentträger empfiehlt zu diesem Zweck ihm einen kleinen Zusatz irgend eines ätherischen Oeles zu geben, welches dann nach Beseitigung des Fettes und des Schwefelkohlenstoffes einen Wohlgeruch zurückläßt. Ueber die Darstellung des reinen Schwefelkohlenstoffes, wodurch ihm der sonst so üble Geruch entzogen wird, und nur ein ätherischer nicht unangenehmer Geruch zurückbleibt, bemerkt der Patentträger Folgendes: Um Schwefelkohlenstoff vollkommen zu reinigen und von seinem üblen Geruch zu befreien, hat man das Rohproduct nur einmal zu destilliren und es in dem angegebenen Condensator zu condensiren. Das Condensationswasser löst die riechenden Bestandtheile auf. Diese Wirkung kann durch Waschen des auf andere Weise condensirten Productes mit Wasser nicht erreicht werden, sondern der dampfförmige Zusammentritt des Schwefelkohlenstoffes mit dem Wasser, wie er in dem beschriebenen Condensator geschieht, ist dazu nothwendig.

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