Titel: | Apparat zum Feuchten oder Nässen der Garnwickel, von W. Todd, Baumwollspinner zu Heywood in Lancashire. |
Fundstelle: | Band 148, Jahrgang 1858, Nr. LXXV., S. 340 |
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LXXV.
Apparat zum Feuchten oder Nässen der Garnwickel,
von W. Todd, Baumwollspinner
zu Heywood in Lancashire.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Februar
1858, S. 160.
Mit Abbildungen auf Tab.
VI.
Todd's Apparat zum Feuchten oder Nässen der Garnwickel.
Vorliegende Verbesserungen (welche am 21. Mai
1857 in England patentirt wurden) bestehen im Feuchten der Garnwickel
(Kötzer) mittelst hydraulischen Druckes vor dem Doubliren oder Weben. Ich bringe die zu behandelnden
Wickel in eine mit Wasser gefüllte Kammer oder Cisterne. Auf diese Cisterne ist ein
Deckel luftdicht geschraubt. Von der Cisterne geht eine Röhre nach einem
Dampfkessel, in den sie unterhalb der Wasserlinie einmündet. Diese Röhre kann auch
mit irgend einem hydraulischen Druckapparate in Verbindung gebracht werden, welcher
nach dem Oeffnen des an der Röhre angebrachten Hahns die Flüssigkeit des Behälters
durch die Wickel hindurchtreibt.
Fig. 32
stellt den Apparat zur Aufnahme der Garnwickel und die Methode denselben mit einem
Dampfkessel zu verbinden, im Durchschnitt dar.
Fig. 33 ist
die Seitenansicht eines Apparates zur Erzielung einer vollständigen Sättigung der
Garnwickel mittelst hydraulischen Druckes.
Fig. 34 ist
die Seitenansicht einer bei diesem Apparate in Anwendung kommenden siebartig
durchlöcherten Röhre.
a, a,Fig. 32, ist
das Gestell des Apparates; b ist die Cisterne oder
Kammer, welche das Garn und die Flüssigkeit aufnimmt; c
der Deckel, welcher sich mittelst der Schraube d heben
und senken läßt. Eine Röhre f verbindet die Kammer mit
dem Dampfkessel e; diese Röhre ist mit einem Absperrhahn
versehen. Der Hahn h des Deckels gestattet das
Entweichen der Luft und auch die theilweise Entleerung der Flüssigkeit, wenn es sich
darum handelt, den Deckel zu entfernen, um die Garnwickel herauszunehmen. Es ist
klar, daß der auf die Flüssigkeit der Cisterne wirkende Druck des Wassers im Kessel
die Flüssigkeit durch das Garn hindurchpreßt und letzteres vollständig damit tränkt.
In Fig. 33
steht der Wasserdruck im Kessel mit der Kammer b durch
die Röhre f in Verbindung; doch befindet sich, wie Fig. 34 zeigt,
bei dieser Anordnung jeder Wickel auf einer am Deckel der Kammer angebrachten
durchlöcherten Röhre i, so daß bei erfolgendem
hydraulischen Drucke die Flüssigkeit die Röhren i hinauf
und durch die Löcher in die Garnwickel getrieben wird. Auf diese Weise werden
letztere von der Flüssigkeit vollständig durchdrungen und gesättigt. Diese Sättigung
kann man auch auf umgekehrtem Wege erreichen, indem man die Luft aus der Röhre
pumpt.
Sollen die Kötzer mit einer färbenden Flüssigkeit durchdrungen werden, so trocknet
man sie nachher dadurch, daß man heiße Luft durch die durchlöcherten Röhren
preßt.