Titel: | Ueber eine neue Art von Stahlglocken, winkelförmige Glocken genannt, von Hrn. Palmstedt, Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Stockholm. |
Fundstelle: | Band 149, Jahrgang 1858, Nr. VII., S. 24 |
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VII.
Ueber eine neue Art von Stahlglocken,
winkelförmige Glocken genannt, von Hrn. Palmstedt, Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu
Stockholm.
Aus dem Bulletin de la Société
d'Encouragement, Octbr. 1857, S. 665.
Mit Abbildungen auf Tab.
I.
Palmstedt, über eine neue Art von Stahlglocken.
Da kleine Kirchen oft nicht die Mittel besitzen, um Glocken anzuschaffen, so war man
in Amerika und in Deutschland bemüht, wohlfeile Surrogate derselben zu ermitteln,
die aus einem, nach einem gewissen Winkel gekrümmten Stahlstabe bestehen, gegen den
ein oder mehrere Hämmer schlagen.
Prof. Palmstedt hat die bisherige Anordnung der Hämmer
abgeändert, sowie die Aufhängungsweise des winkelförmigen Stabes, der bei seinem
System völlig fest ist, wodurch die früher unvermeidlichen Schwingungen vermieden
werden; die Ersetzung der Resonanz-Glocke durch eine Resonanz-Trommel
gestattet überdieß, das Schlagwerk in einem beschränkteren Raume anzubringen.
Fig. 13
stellt die neue Glocke in der Vorderansicht, Fig. 14 in der
Seitenansicht und Fig. 15 im Grundriß dar.
a, a ist der winkelförmige Stahlstab.
b ist die Stange, womit der Stahlstab aufgehängt ist;
sie geht durch die Resonanztrommel c und durch einen
Tragbalken d im Glockenthurme und wird auf dem Balken
durch eine starke Mutterschraube festgehalten.
in Hammer mit zwei Köpfen, der eine hin- und hergehende Bewegung erhält, um
gegen die Stange a, a zu schlagen, in deren Ebene er
schwingen muß; er besteht aus Holz, ist mit Blei ausgegossen und seine beiden Köpfe
sind Korkstücke, mit Leder überzogen.
1 Stange, an welcher der Hammer befestigt ist; sie ist unten mit einem
Schraubengewinde versehen, um nach Belieben die Stellung des Hammers reguliren zu
können, welcher auf der geeigneten Höhe zwischen zwei Mutterschrauben festgehalten
wird.
Die Stange l ist an einer Welle r befestigt, welche unter dem Scheitel der winkelförmigen Stange a, a, weg- und quer durch dieselbe geht; diese
Stange kann in schwingende Bewegung gebracht werden.
Die Zapfen der Welle r drehen sich in Hängelagern i, i, die im Innern der Resonanztrommel c befestigt sind.
k Arm an dem einen Ende der Welle r, welcher mit Hülfe
eines Seiles v der Welle und folglich der Stange l des Hammers eine schwingende Bewegung zu ertheilen
gestattet.
c Resonanztrommel, über der Stahlglocke und in geringer
Entfernung von dem Tragbalken d angebracht; sie besteht
aus Holzdauben, welche zwischen zwei eisernen Kränzen festgehalten werden.