Titel: | Mittel, um die Arbeiter in den Kautschukfabriken gegen das Einathmen der Schwefelkohlenstoff-Dämpfe zu schützen. |
Fundstelle: | Band 149, Jahrgang 1858, Nr. XLIV., S. 152 |
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XLIV.
Mittel, um die Arbeiter in den Kautschukfabriken
gegen das Einathmen der Schwefelkohlenstoff-Dämpfe zu schützen.
Mittel, um Arbeiter gegen das Einathmen der
Schwefelkohlenstoff-Dämpfe zu schützen.
Hr. H. Masson hat in diesem Betreff der französischen
Akademie der Wissenschaften eine Abhandlung eingereicht, worin er (nach den Comptes rendus) April 1858, Nr. 14) die von ihm
erhaltenen Resultate folgendermaßen zusammenfaßt:
„Man kann die Schwefelkohlenstoff-Dämpfe absorbiren mittelst 1)
Aetzkali- oder Aetznatronlauge; 2) gebrannten Kalks; 3) pulverförmigen
Chlorkalks.
Von diesen Substanzen ist der gebrannte Kalk die
geeignetste, sowohl hinsichtlich der Wirksamkeit, als der Wohlfeilheit und
einfachen Anwendungsweise. Man braucht nämlich bloß auf den Boden der
Fabriklocale mit Kalk gefüllte hölzerne Kästen zu stellen und den Kalk darin von
Zeit zu Zeit zu erneuern.
Es ist keine sehr große Menge Kalk erforderlich, weil diese Substanz 10 Procent
ihres Gewichts Schwefelkohlenstoff absorbiren kann. Offenbar wäre es
vortheilhaft, der Kalkschicht eine geringe Dicke und dagegen eine größere
Berührungs-Oberfläche zu geben. Ich muß jedoch bemerken, daß nach meinen
Versuchen die Absorption auf eine ziemlich große Tiefe erfolgen kann. Dieß sind
die Resultate, zu welchen ich gelangt bin; sie beweisen, daß jede wirkliche
Gefahr aufhört, sobald die Fabrikanten die von mir angegebenen
Vorsichtsmaßregeln anwenden.
Der Kalk kann, nachdem er die Schwefelkohlenstoff-Dämpfe absorbirt hat, in
der Landwirthschaft benutzt werden, z.B. zum Schwefeln der Weinstöcke, um die
Bäume von den Blattläusen zu befreien etc.“