Titel: Ch. Cockey's Ventile für Gasanstalten.
Fundstelle: Band 150, Jahrgang 1858, Nr. IX., S. 18
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IX. Ch. Cockey's Ventile für Gasanstalten. Aus dem London Journal of arts, Juli 1858, S. 18. Mit Abbildungen auf Tab. I. Cockey's Ventile für Gasanstalten. Vorliegende Erfindung (patentirt in England am 19 October 1857) bezieht sich auf eine eigenthümliche Construction und Anordnung des Gasventils, um das Gas auf eine einfache und leichte Weise in verschiedene bei seiner Fabrication in Anwendung kommende Behälter leiten und seine Stromrichtung überhaupt ändern zu können. Fig. 26 stellt das Ventil in einer Form, wobei es den Zweck der gewöhnlichen Dreiweghähne versieht, im theilweisen Aufriß und im Durchschnitte dar. Fig. 27 ist ein theilweiser Horizontaldurchschnitt des unteren Theils, Fig. 28 ein Horizontaldurchschnitt des oberen Theils desselben, und zwar von Unten betrachtet. Das obere Ventil besteht aus einer cylindrischen Büchse, welche durch eine centrale Scheidewand b in zwei gleich große Zellen oder Kammern getheilt ist. Die untere Fläche dieser Büchse und die obere Fläche der unteren Büchse c sind auf einander abgeschliffen, so daß sie mit einander in Berührung gebracht, eine gasdichte Verbindung bilden. Die untere Büchse c ist durch die radialen Scheidewände d, d und e, e in vier Kammern getheilt. Jede dieser Kammern ist mit einer Aus- und Einströmungsröhre verbunden. Die Büchse a läßt sich um die centrale Spindel f drehen, welche in der unteren Büchse c befestigt ist. g ist das Einströmungsrohr, k das Ausströmungsrohr. Wenn die Scheidewand b der Büchse a mit der Scheidewand d, d der unteren Büchse coincidirt, so geht der Gasstrom direct durch den Nebenweg nach dem Ausströmungsrohr k. Sollte es erforderlich seyn, den Strom durch die Röhre h nach einer Stations-Gasuhr oder einem andern Apparat abzulenken, so braucht man nur der Büchse a eine Viertelsdrehung zu geben, bis nämlich ihre Scheidewand b mit der Scheidewand e, e der unteren Büchse coincidirt, worauf der Strom augenblicklich durch die Röhre i nach dem Ausströmungsrohr k geleitet wird. Die Drehung der oberen Büchse a kann etwa mittelst eines Schlüssels bewerkstelligt werden. An jedem Ventil ist ein Zeiger angebracht, welcher angibt in welcher Richtung die obere Büchse gedreht werden muß. Die Figuren 29, 30 und 31 stellen eine für zwei Gasbehälter dienliche Modification des beschriebenen Ventils dar. Die Büchse a ist in zwei Kammern getheilt, wovon die eine doppelt so groß ist, als die andere. Die Büchse c ist in drei Zellen oder Kammern c*, d* und e* von gleichem Rauminhalt getheilt, von denen jede ihre correspondirende Ein- oder Ausströmungsöffnung hat. Je zwei dieser Kammern können durch die geräumigere Kammer der Büchse a mit einander verbunden werden, während die dritte mit der kleineren Kammer in Communication bleibt. Das Gas tritt aus dem Gasbehälter bei e* ein. Wenn nun die Kammern c* und d* dadurch mit einander in Verbindung gesetzt sind, daß man die größere Kammer der oberen Büchse a über dieselben gebracht hat, so strömt das Gas aus c* nach dem Ausgang d*, während die Kammer e* durch die kleine Zelle der oberen Büchse geschlossen ist; und wenn die größere Kammer der oberen Büchse so gedreht wird, daß sie die Kammern c* und d* verbindet, so wird dadurch der Eingang c* abgesperrt, und das Gas strömt nun aus dem zweiten Gasbehälter durch die Kammern e* und d*. Bringt man die größere Kammer der oberen Büchse über die beiden Kammern c* und e*, so treten dadurch die beiden Gasbehälter nur unter sich in Communication, und beide sind alsdann von dem Ausgang d* abgesperrt. Dreht man aber die Büchse a in eine solche Lage, daß ihre innere Scheidewand nicht mit einer der inneren Scheidewände der unteren Büchse c coincidirt, so befinden sich beide Gasbehälter gleichzeitig mit dem Ausgang d* in Communication. Die Figuren 32, 33 und 34 stellen eine für zwei Reinigungsapparate dienliche Modification eines Ventils dar, mit dessen Hülfe man die Strömung jedes Reinigers nach den Ausgängen zu wechseln im Stande ist; dieses Ventil erfüllt den nämlichen Zweck, wozu sonst vier Ventile nöthig sind. h, i und l, m sind die nach und von den beiden Reinigungsapparaten führenden Röhren; g und k sind die Ein- und Ausgänge des Ventils. Jede Zelle oder Kammer der oberen Büchse a ist weit genug, um irgend zwei Zellen oder Kammern der unteren Büchse c zu bedecken oder mit einander zu verbinden. Auf diese Weise geht, indem man eine Kammer der oberen Büchse über die Kammern bringt, welche von den Röhren g, h der unteren Büchse führen, der Gasstrom von dem Eingang g nach der Kammer h und von da in den Reiniger, von wo er durch die Kammer i nach dem Ausgang k zurückkehrt, während die beiden Kammern l, m, welche nach dem zweiten Reiniger führen, abgesperrt sind. Dreht man die obere Büchse so, daß eine Kammer über die Röhren g und m gelangt, so kommt der mit den Röhren l und m in Verbindung stehende Reiniger in Thätigkeit, während der erste Reiniger abgesperrt ist. f, f sind Abzugsröhren für den in den Kammern der unteren Büchse c sich sammelnden Theer und andere Ablagerungen. Die Figuren 35, 36 und 37 stellen eine für vier Reinigungsapparate dienliche Modification dar, bei welcher das eine Ventil den Gasstrom durch drei Reiniger leitet, während stets ein in Rotation befindlicher Reiniger abgesperrt ist. Dieses Ventil wird in der Mitte der vier Reiniger angeordnet. Das Gas tritt bei der Einströmungsröhre ein, steigt in die obere Büchse a, wo es durch eine Kammer nach dem ersten in Thätigkeit befindlichen Reiniger gelangt, dessen Eingang mit der Röhre b und dessen Ausgang mit der Röhre c verbunden ist. Hierauf gelangt das Gas in den zweiten Reiniger, dessen Eingang mit d und dessen Ausgang mit e in Verbindung steht; sodann nach dem dritten Reiniger, dessen Eingang mit f und dessen Ausgang mit g verbunden ist; von da strömt das Gas durch den Canal g* der oberen Büchse a nach dem Ausgang r und nach der Ausströmungsröhre k. Wenn der obere Cylinder auf die beschriebene Weise angeordnet ist, so sind die Kammern h und i und der damit verbundene vierte Reinigungsapparat abgesperrt. Dreht man die obere Büchse so, daß die Kammer b über die Kammer d gelangt, so kommt der mit den Röhren d und e verbundene Reiniger zuerst in Thätigkeit und der mit b und c verbundene wird abgesperrt.

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