Titel: | Halbrotirende Pumpe von den HHrn. Race und Matthews. |
Fundstelle: | Band 152, Jahrgang 1859, Nr. XX., S. 81 |
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XX.
Halbrotirende Pumpe von den HHrn. Race und Matthews.
Aus Armengaud's Génie industriel, Februar 1859,
S. 101.
Mit einer Abbildung auf Tab. II.
[Race und Matthews, halbrotirende Pumpe.]
Die in Fig. 7
abgebildete halbrotirende Pumpe der Genannten ist einfach construirt, leicht
herzustellen und sehr dauerhaft.
Sie besteht aus einem gußeisernen Cylinder A, der durch
ein Gewinde o mit dem Fuße E
verbunden ist, welcher seinerseits auf einem steinernen Fundamente F ruht. Der Cylinder A ist
mit zwei Böden versehen, welche in der Mitte eine Bohrung haben, durch die eine
hohle Achse B geht. Auf letztere ist, um sie bewegen zu
können, ein Hebel mit einem Handgriffe B' aufgesteckt.
Der Ventilsitz a, welcher mit dem Cylinder A aus einem Stücke gegossen ist, hat zwei Oeffnungen f und f', die mit der
Saugröhre D in Verbindung stehen.
Auf dem Ventilsitze ruhen zwei Lederklappen b, b', welche
aus einem Leberstücke gemacht sind, das durch einen Keil i in eine zwischen den Klappen liegende Nuth eingepreßt ist. Derselbe Keil
hält gleichzeitig zwei Lederliederungen fest, die sich rechts und links vom Keile an
die Achse B anschmiegen.
Die Achse B ist im Innern des Pumpencylinders mit einem
Metallkolben C versehen, der aus zwei mit der Achse
zusammenhängenden Flügeln besteht, die an ihrem Ende durch eine Reihe von Schrauben
mit einander verbunden sind. Zwischen diese Flügel ist eine doppelte Lederplatte h gepreßt, welche im Hohlraume des Kolbens ein Ventil
d bildet. Gleichzeitig halten die beiden Flügelenden
zwei umgebogene Lederstreifen, die als Liederung dienen und sich dicht an die innere
Wandung des Cylinders A anlegen. Der Kolben C theilt demnach in seinen verschiedenen Lagen den Raum
im Cylinder A. in zwei Theile von veränderlichem
Volumen.
Die hohle Achse B ist in den Cylinderböden durch
Stopfbüchsen dicht gehalten, und schließt sich an die Steigröhre an.
Dreht man mit dem Hebel B' die Achse mit ihrem Kolben von
Rechts nach Links, so entsteht in dem Cylindersector über der Klappe b eine Luftverdünnung, so daß sich diese Klappe hebt und
das Wasser aus der Steigröhre D durch die Oeffnung f' eintreten läßt. Das gemeinschaftliche Ventil d legt sich auf dem Sitz e
nieder, um die Oeffnung e' zu verschließen. Gleichzeitig
drückt das Wasser oder die Luft im Raume A. die Klappe
b zu, und da die obere Oeffnung e im Kolben frei ist, so kann der Inhalt des Raumes A durch die hohle Achse B
und die Steigröhre entweichen. Wird die Bewegung umgekehrt, so öffnet sich die
Klappe b, die Klappe b'
schließt sich, und das Ventil d legt sich an die andere
Seite des Kolbens an, so daß die vorher von demselben geschlossene Oeffnung e' frei wird, und das in der rechten Hälfte des
Cylinders A befindliche Wasser entweichen kann.
Die Pumpe läßt sich leicht öffnen, um sie zu reinigen, oder um diejenigen Theile zu
erneuern, welche einer Abnutzung unterworfen sind.