Titel: | Maschine zum Schlichten der Kettenfäden, von Hrn. Léon Gauchez in Brüssel. |
Fundstelle: | Band 152, Jahrgang 1859, Nr. XXIV., S. 103 |
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XXIV.
Maschine zum Schlichten der Kettenfäden, von Hrn.
Léon Gauchez
in Brüssel.
Aus Armengaud's Génie industriel, Februar 1859,
S. 72.
Mit einer Abbildung auf Tab. II.
Gauchez's Maschine zum Schlichten der Kettenfäden.
Unter den vielen Maschinen, welche Hr. Gauchez für die
Weberei ausgeführt hat, zeichnet sich vorzüglich diejenige aus, welche das
Schlichten der Zettel oder Ketten zum Zwecke hat; dieselbe vereinigt in der That
alle Hauptoperationen, welche zu dieser Arbeit nöthig sind, und ist dabei höchst
einfach construirt.
Diese in Fig. 8
abgebildete Maschine besteht aus einem großen Behälter D
mit drei Abtheilungen A, A¹, A². In der
ersten Abtheilung desselben befindet sich die Flüssigkeit, durch welche der Faden
B entfettet (gelaugt) wird. Beim Austritte aus der
Abtheilung A geht der Faden B zwischen zwei Walzen c, c' durch, deren
Druck mittelst einer durch punktirte Linien angedeuteten Vorrichtung B', die an der Seite des Hintertheils der Kufe A angebracht ist, leicht regulirt werden kann. Von den
Walzen c, c' weg läuft der Faden in die mit Wasser
gefüllte Abtheilung A', und geht dann durch die
ringförmige Führung m unter der Walze F weg, um zwischen zwei andere Druckcylinder h, h' zu kommen. Von diesen aus läuft der Faden wieder
durch eine Führung m in die ebenfalls mit Wasser
gefüllte Abtheilung A² und kommt, nachdem er
unter dem Cylinder I weggegangen ist, durch eine zweite
Führung m auf die Preßwalzen K,
K', um von diesen aus in die Schlichtkufe A³ gelangen. Beim Austritte aus derselben wird er durch die Walzen
L, L ausgepreßt, und geht über eine Walze B in den Bottich A⁴.
Alle diese Walzen werden durch eine Achse E bewegt,
welche ihre Bewegung durch die Riemenscheibe C und zwei
Winkelräder erhält. Natürlich sind auch die Walzen durch conische Räder mit der
Achse E verbunden.
Die Maschine kann von Hand getrieben oder durch irgend einen Motor in Thätigkeit
gesetzt werden.
Der Druck der Walzen gegen einander kann nach Bedürfniß vergrößert werden, entweder
durch Hebel mit Gewichten, wie sie für die Walzen c, c'
angedeutet sind, oder durch Druckschrauben. Es ist leicht einzusehen, daß nach den
verschiedenen Operationen, welche während des Durchganges durch die Walzen
stattfinden, die Fäden vollständig geschlichtet in der letzten Kufe ankommen
müssen, und von der Schlichte nur so viel enthalten werden, als gerade nothwendig
ist, vorausgesetzt daß die Walzen L, L' in Bezug auf
ihren Druck gegen einander gehörig regulirt waren.