Titel: Franklin's magnetischer Schwimmer als Wasserstandszeiger für Dampfkessel; beschrieben von Prof. Dr. Rühlmann.
Fundstelle: Band 152, Jahrgang 1859, Nr. XXXVI., S. 164
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XXXVI. Franklin's magnetischer Schwimmer als Wasserstandszeiger für Dampfkessel; beschrieben von Prof. Dr. Rühlmann. Aus den Mittheilungen des hannoverschen Gewerbevereins, 1859 S. 20. Mit Abbildungen auf Tab. III. Rühlmann, über Franklin's magnetischen Schwimmer als Wasserstandszeiger für Dampfkessel. Zur Wahrnehmung des gehörigen Wasserspiegels in Dampfkesseln betrachtet man zur Zeit fast überall als bestes Mittel die sogenannten Wasserstandsgläser, da sie wenigstens bei sorgfältiger und aufmerksamer Behandlung sicherere Anzeiger abgeben, als die Schwimmer, welche deßhalb auch nirgends mehr als gesetzmäßige Apparate zur Erkennung des richtigen Wasserstandes bei Dampfkesseln in Anwendung gebracht werden dürfen. Demungeachtet leiden diese Wasserstandsgläser an mehrfachen Uebeln, z.B. der leichten Zerbrechlichkeit und dem Blindwerden der Gläser, an der Verstopfung der Communicationsröhren und dergl. mehr, weßhalb es erklärlich ist, wenn man bemerkt, daß man fortwährend nach vollkommnern Mitteln für gedachten Zweck sinnt und bereits auch in diesem Streben nicht ganz erfolglos gewesen ist. Zu den vorzüglichsten Wasserstandszeigern der jüngsten Zeit gehören deßhalb die magnetischen Schwimmer, wie sie Lethuillier-Pinel, Mechaniker in Rouen, zuerst auf der Pariser Weltausstellung 1855 präsentirte und wovon sich Abbildung und Beschreibung (am vollständigsten) in Armengaud's Publication industrielle des Machines etc., t. IX, p. 471, Pl. 36 vorfinden.Nach dem Bulletin de la Société d'Encouragement beschrieben im polytechnischen Journal Bd. CXXXVI S. 90. Die bedeutenden Anschaffungskosten (180 Franken) dieses sinnreichen Schwimmers und wahrscheinlich die zuweilen versagenden, gleichzeitig angebrachten Mechanismen, um den höchsten wie niedrigsten (nicht zulässigen) Wasserstand durch den grellen Ton einer Dampfpfeife zu markiren, scheinen Ursachen gewesen zu seyn, daß die Lethuillier'schen Instrumente, wenigstens in Deutschland, eine Verbreitung nicht gefunden haben. Um so erfreulicher war es mir daher, als ich in England eine Gattung etwas anders construirter und wohlfeilerer magnetischer Schwimmer in Anwendung fand, die einem gewissen Franklin patentirt sind, und von Whittaker und Battersby, General Mill Furnishers in Oldham (bei Manchester), angefertigt werden.Es wurde von dort ein Exemplar für die Maschinenmodellsammlung der polytechn. Schule in Hannover bezogen. Franco Hannover stellt sich der Preis desselben zu 20 Thaler heraus. Franklin's Schwimmer ist in Fig. 2833 abgebildet, dabei überall gleiche Theile mit denselben Buchstaben bezeichnet. Der Schwimmer S (eine hohle Kupferkugel) ist auf einem rechtwinkelig umgebogenen eisernen Stabe (Grundrißfigur 31) a befestigt, welcher frei durch ein eisernes Rohr b, b' hindurchgeht und in letzterem sich ungehindert drehen kann. Zur Aufnahme des Rohrs b dient zunächst die Nabe einer messingenen tellerartigen Scheibe c, während dasselbe zugleich eine Stütze in der Kesselwand k findet, woselbst es mittelst Schraubenmuttern d, d festgehalten und gedichtet wird. Ein entsprechend vertiefter oder ausgehöhlter Deckel f wird mit b durch Schrauben g in der aus Fig. 30 erkennbaren Weise verbunden, so daß ein verschlossener cylindrischer Raum entsteht, in welchem sich ein am Ende der Stange a befestigter Magnet m mit ersterer zugleich frei drehen kann. Vor der Deckplatte f, in deren Mitte, ist ferner eine Magnetnadel z frei aufgehangen, welche mit dem Magneten m in keiner materiellen Verbindung steht. Die Art des Aufhängens der Magnetnadel erhellt aus den Figuren 32 und 33 (wahre Größe). Eine auf f befestigte emaillirte Platte y trägt zu beiden Seiten eine zum Erkennen des jedesmaligen Wasserstandes brauchbare Scale, so wie endlich letztere und die Nadel z von einer außerhalb befestigten Glasscheibe i entsprechend geschützt wird. So weit meine Erfahrungen reichen, bewährt sich dieser Schwimmer recht gut, obgleich bei hochgespannten Dämpfen die Anziehungskraft des Magneten m etwas geschwächt wird. Fraglich dürfte es allerdings seyn, ob die Beweglichkeit des Stabes a im Rohre b nicht beeinträchtigt, oder wohl gar aufgehoben werden kann, wenn das Kesselwasser nach allen Seiten hin leichte Niederschläge bildet, welche den freien Raum zwischen a und b auszufüllen vermögen.

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