Titel: | Ueber die Aluminium-Bronze; von Hrn. C. Christofle in Paris. |
Fundstelle: | Band 152, Jahrgang 1859, Nr. XLIII., S. 180 |
Download: | XML |
XLIII.
Ueber die Aluminium-Bronze; von Hrn.
C. Christofle in
Paris.
Aus den Comptes rendus, April 1859, Nr.
14.
Christofle, über die Aluminium-Bronze.
Ich habe die Aluminium-Bronze (Legirung von 90 Procent Kupfer und 10 Procent
Aluminium) wegen ihrer Härte und Zähheit mit dem besten Erfolg zu Zapfenlagern,
Lagerfuttern und Reibungsflächen bei Maschinen angewandt: 1) ein solches Zapfenlager
wurde für eine Polirscheibe angefertigt, welche 2200 Umdrehungen in der Minute
macht; es versah nahezu achtzehn Monate lang seinen Dienst und war erst nach Verlauf
dieser Zeit unbrauchbar geworden: andere Lager haben unter denselben Umständen nur
eine Dauer von drei Monaten; 2) ein solches Lagerfutter wurde für die Achse einer
Sägmaschine angewandt, welche 240 Umdrehungen in der Minute macht, und ist seit
einem Jahre in Gebrauch, ohne daß sich eine Spur von Abnutzung zeigt, während die
Lagerfutter von Bronze bei dieser Maschine höchstens eine Dauer von vier Monaten
hatten.
Ferner habe ich aus Aluminium-Bronze einen Pistolenlauf angefertigt, welcher
bei den zu Paris und zu Dijon angestellten Proben meinen Erwartungen vollkommen
entsprochen hat. Allerdings läßt sich aus diesem Versuch kein gültiger Schluß auf
die Anwendbarkeit der Aluminium-Bronze für Geschütze ziehen; aber die
vergleichenden Versuche, welche ich mit dieser Legirung, der Geschützbronze, dem
Schmiedeeisen und Stahl angestellt habe, stellten eine solche Ueberlegenheit der
Aluminium-Bronze herausMan s. die Versuche über die Festigkeit der Aluminium-Bronze von A.
Ritter v. Burg, im
polytechn. Journal Bd. CLI S.
286., daß ich von der Anwendbarkeit derselben in der Artillerie vollkommen
überzeugt bin.
Ich habe der Akademie der Wissenschaften (zu Paris) eine große Stange von
Aluminium-Bronze übergeben, welche zur Anfertigung eines geschmiedeten und
gebohrten Minié-Carabiners bestimmt ist; ferner eine kleine Stange,
welche schon in der Kirschrothglühhitze geschmiedet wurde und sich in der Hitze wie
der beste Stahl bearbeiten läßt, wogegen bekanntlich die gewöhnliche Bronze in der
Hitze spröde ist.