Titel: | Apparate zum Ueberhitzen des Wasserdampfes, von A. Lamb und W. Summers in Southampton |
Fundstelle: | Band 155, Jahrgang 1860, Nr. XXIV., S. 88 |
Download: | XML |
XXIV.
Apparate zum Ueberhitzen des Wasserdampfes, von
A. Lamb und W. Summers in
Southampton
Aus dem London Journal of arts, September 1859, S.
137.
Mit Abbildungen auf Tab.
II.
Lamb's Apparate zum Ueberhitzen des Wasserdampfes.
Um den Dampf schnell, vollständig und ökonomisch zu überhitzen, theilen wir denselben
in möglichst dünne Ströme, indem wir ihn durch enge Canäle passiren lassen, welche
cylindrisch, spiralförmig oder parallel zu einander in den Heizräumen, Rauchkammern,
Feuerzügen oder Schornsteinen der Dampfkesselöfen angebracht sind.
Fig. 10 ist
der Grundriß der Rauchkammer eines Dampfschiff-Schornsteins, welcher mit
einem Apparat zum Ueberhitzen des Dampfes nach unserem Princip versehen ist; Fig. 11 ist
eine äußere Seitenansicht, und Fig. 12 ein Querschnitt
durch einen der Dampfcanäle. A ist das Rohr, durch
welches der Dampf aus dem Kessel in den Apparat tritt; B
ist das Rohr, welches ihn nach dem Ueberhitzen zu den Maschinen führt. C, C sind die Dampfcanäle; sie sind durch Niete oder
Stehbolzen a, a abgesteift, deren Zahl und Vertheilung
sich nach der Pressung des Dampfes richtet. D, D sind
Zwischencanäle, durch welche die heißen Gase aus den Feuercanälen des Kessels ziehen
(um den Dampf zu überhitzen), bevor sie aus dem Schornstein entweichen.
Fig. 13 zeigt
eine Modification des Apparates im Grundriß. A ist das
Rohr, durch welches der Dampf vom Kessel einströmt, B
das Ausströmungsrohr für die überhitzten Dämpfe. C, C
sind die Dampfräume, welche in diesem Falle in einem wiederkehrend gewundenen Canal
bestehen, der durch die Verticalstege a, a abgesteift
ist. D, D sind die Zwischencanäle, durch welche, wie im
vorhergehenden Falle, die heißen Feuergase ziehen, bevor sie in den Schornstein
entweichen.
Fig. 14 ist
Grundriß und Durchschnitt eines Apparates, in welchem der Dampf einen spiralförmigen
Weg durch die Canäle C, C verfolgt, indem er durch A eintritt und durch B
entweicht, oder umgekehrt. D, D sind die Zwischenräume
für den Durchgang der heißen Gase aus den Feuercanälen des Kessels auf ihrem Wege
zum Schornstein, und a, a sind Stege zur Absteifung der
Canäle C, C gegen den Dampfdruck.
Unsere Herstellungsweise der Apparate mit parallelen Canälen ist folgende: die zu
verwendenden Platten von Eisen, Stahl oder Kupferblech werden an den Seiten gelocht und
aufgebogen, um sie mit den Enden gegen die äußeren Platten der Dampfkammern nieten
zu können. Die oberen und unteren Seiten der Dampfkammern werden mit einander
dadurch verbunden, daß man entweder die Platten gegen einander biegt und nietet,
oder eine Stange von der Dicke, welche der Weite des zu bildenden Dampfcanales
entspricht, dazwischen nietet.
Abgesteift werden die Platten entweder durch Stehbolzen, oder indem man Rollen
dazwischen stellt und ein Niet durch und durch zieht.
Die spiralförmigen Apparate werden hergestellt, indem die in die verlangte Form
gebogenen Platten entweder durch Doppelwinkeleisen oder durch Gegeneinanderbiegen
mit einander verbunden werden; dasselbe Verfahren hat man auch bei den cylindrischen
Apparaten anzuwenden. – Patentirt in England am 8. December 1858.