Titel: | Rauchverzehrende Heizung der Locomotiven mit Steinkohlen, von Robert und William Hawthorn zu Newcastle-upon-Tyne. |
Fundstelle: | Band 155, Jahrgang 1860, Nr. XXVI., S. 91 |
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XXVI.
Rauchverzehrende Heizung der Locomotiven mit
Steinkohlen, von Robert und William Hawthorn zu
Newcastle-upon-Tyne.
Aus dem London Journal of arts, October 1859, S.
210.
Mit Abbildungen auf Tab.
II.
Hawthorn's rauchverzehrende Heizung der Locomotiven mit
Steinkohlen.
Die Erfindung (patentirt in England am 11. Januar
1859) besteht in einem eigenthümlichen, an den Feuerthüren der Locomotive
anzubringenden Apparat, wodurch die Luft den Steinkohlen auf eine Weise zugeführt
wird, welche die Rauchentwickelung verhindert. Zu dem Ende sind an den Thüren des
Ofens ablenkende Platten angebracht, deren Längen von Hinten nach Vorn nicht
geringer sind, als die Dicke des Mantels bei Locomotivkesseln, die man jedoch
vorzugsweise darüber hinaus ins Innere des Feuerkastens hineinragen läßt. Zwischen
diesen Platten kann man noch Stücke anbringen, um die Luft rechts und links über die
Oberfläche der Kohlen abzuleiten. Die Erfindung betrifft ferner die Unordnung eines
Apparates, welcher Dampfstrahlen über die Fläche des Feuers leitet. Zur Regulirung
des Luftzutrittes können geeignete Vorkehrungen getroffen werden; unter allen
Umständen jedoch wird die Luft in dünne Schichten zertheilt zugeführt, zugleich wird
ihre Geschwindigkeit bedeutend beschleunigt und ihre Temperatur dadurch erhöht, daß
sie auf ihrem Wege zwischen den ablenkenden Platten eingeschlossen ist.
Fig. 24
stellt eine ablenkende Feuerthür in der Frontansicht, Fig. 25 im verticalen
Längendurchschnitte dar. a, a ist ein metallener Rahmen,
in welchen die ablenkenden Platten b, b mittelst Bolzen
c, c, welche senkrecht durch die obere und untere
Seite des Rahmens und durch die Platten gehen, eingesetzt sind. Zwischengelegte
Metallstücke halten die Platten im geeigneten Abstande von einander. Jeder der
Bolzen c ist oben und unten mittelst einer Mutter
befestigt, und die unteren Theile derselben sind zur Aufnahme der Keile d, d geschlitzt, um die verschiedenen Platten und
Distanzstücke gegen die obere Seite des Metallrahmens eintreiben zu können. Ein dritter, gleichfalls
mit Distanzstücken versehener Bolzen e geht durch die
Platten rechtwinkelig zu der Ebene ihrer Neigung, um in Verbindung mit den vorderen
Bolzen c das ganze System der Platten fest zusammen zu
halten. Zwischen den vertical ablenkenden Platten b sind
die seitlich ablenkenden Theile f, f angeordnet, um die
Luft rechts und links über sämmtliche Theile der Oberfläche des Brennmaterials zu
leiten. Die Platten f können an die Platten b genietet werden. Der Rahmen a der Feuerthür ist an die Scharnierplatte g
genietet, welche den adjustirbaren Apparat oder Dämpfer zur Regulirung des
Luftzutrittes enthält.
Dieser Regulirungsapparat besteht aus zwei geschlitzten Platten h und i, wovon die eine über
der andern verschiebbar ist, so daß sie die Oeffnungen derselben aufdeckt oder
schließt. An der Scharnierplatte ist ferner der Riegel k
der Feuerthür angebracht und an diesen Riegel ist die Handhabe l genietet, um die Thür gerade aus zurückziehen zu
können, bevor sie geöffnet oder um ihre Angeln gedreht wird. Zu dem Ende bewegt sich
die Scharnierplatte durch die geschlitzten Oehre der Träger m, m, wodurch sie die Enden der ablenkenden Platten von den Seiten des
Feuerloches frei macht. Diese geschlitzten Träger sind an Platten n, n angebracht, welche an den Kessel befestigt sind.
Das Ganze ist stark genug, um das Gewicht der Feuerthür sowie die ablenkenden
Platten und Regulatoren zu tragen. Die Länge der Schlitze in den Trägern sollte
gleich seyn der Dicke des Mantels bei Locomotivkesseln.
In Folge dieser Einrichtung füllen die ablenkenden Platten die ganze Breite der
Oeffnung des Feuerloches aus und lassen daher nur die von ihnen deflectirte Luft in
den Ofen gelangen. Die Zahl der deflectirenden Platten richtet sich nach den
Dimensionen der Feuerthür, nach der Quantität der zuzuführenden Luft und nach der
Größe der Zwischenräume zwischen den Platten.
Fig. 26
stellt einen Theil vom Ende des Feuerkastens einer Locomotive im
Horizontaldurchschnitte dar, mit der Unordnung um Dampfstrahlen nach der Oberfläche
der Kohlen zu leiten. Der Dampf gelangt aus dem Dampfkessel nach dem unteren Ende
der Feuerthür durch eine mit der Querröhre p verbundene
Dampfröhre. Die Enden der Röhre p treten durch
röhrenförmige Stehbolzen q, q, welche an beiden Seiten
der Feuerthür angebracht sind. An die inneren Enden der Röhre p sind kurze, horizontale, siebartig durchlöcherte Röhren r, r geschraubt, welche im erforderlichen Falle leicht
durch neue ersetzt werden können.