Titel: Apparat zur Entleerung des Condensationswassers, von Hrn. Blondel, Mechaniker in Deville bei Rouen.
Fundstelle: Band 155, Jahrgang 1860, Nr. XLVIII., S. 165
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XLVIII. Apparat zur Entleerung des Condensationswassers, von Hrn. Blondel, Mechaniker in Deville bei Rouen. Aus Armengaud's Génie industriel, December 1859, S. 337. Mit einer Abbildung auf Tab. III. Blondel's Apparat zur Entleerung des Condensationswassers. Dieser einfache Apparat ist in vielen Fabriken in Rouen und der Umgegend seit längerer Zeit im Gebrauch, und erwies sich überall als vollkommen zweckentsprechend. Er ist sehr nützlich für alle Fabriken, welche Dampf anwenden, sey es zum Trocknen von Gespinnsten und Geweben, zum Kochen von Seide etc., indem er verhindert, daß mit dem Condensationswasser auch unbenutzter Dampf entweicht. Aus diesem Grunde wird er auch für solche Dampfmaschinen sehr zu empfehlen seyn, bei welchen die Cylinder mit einem äußeren Mantel umgeben sind, aus welchem das Condensationswasser soll ablaufen können, ohne daß hiebei auch Dampf ausströmt. Durch seine Anwendung wird unzweifelhaft bedeutend an Dampf, folglich an Brennmaterial gespart, und man hat dabei die Sicherheit, daß man nur trockenen Dampf anwendet. Der Apparat nimmt nur einen sehr kleinen Platz ein, daher er in irgend einem unbenutzten Winkel aufgestellt werden kann; er ist keinen Reparaturen unterworfen, und erfordert, was die Hauptsache ist, keine Ueberwachung des Auslaßhahns. Das gußeiserne Gehäuse A des in Fig. 28 in verticalem Längendurchschnitt abgebildeten Apparates ist an seinen beiden Enden durch zwei Deckel a, a' verschlossen, welche nach Art der Mannlochdeckel eingerichtet sind. Das Gehäuse ist mit den Dampfapparaten durch eine Röhre in Verbindung gebracht, welche an die Tubulirung b angeschraubt wird. Am anderen Ende des Gehäuses ist ein Abzugscanal d angebracht, welcher mit einer Hahnhülse e versehen ist, worin sich der Hahn i dreht. Dieser Hahn i hat die Eigenthümlichkeit, daß er statt durchbohrt zu seyn, wie die gewöhnlichen Hahnen, nur nach einem Sector ausgehöhlt ist, welcher die Verbindung zwischen der inneren Oeffnung e' und dem Abzugscanale d herstellt. Auf den Hahn i ist ein Hebel f gesteckt, der an seinem anderen Ende mit einem Schwimmer g in Verbindung steht. Der Theil des Gehäuses, in welchem sich der Schwimmer g bewegt, ist mit einem Lufthahn m versehen, und der Hebel f, welcher den Hahn i dreht, kann nach Bedürfniß durch die Stange n gehoben und niedergedrückt werden, zu welchem Zwecke außerhalb des Gehäuses ein Handgriff n' auf die Stange n gesteckt ist. Man sieht nun leicht ein, daß wenn das Condensationswasser sich im Gehäuse ansammelt, also in demselben steigt, der Schwimmer gehoben wird, und dieser dann den Hahn i durch den Hebel f so dreht, daß der Ausschnitt des Hahns vor die Oeffnung e' kommt, wobei das Condensationswasser abfließen kann. Die Form des Hahnausschnittes hat auch das Eigenthümliche, daß er das Reinigen der Hahnhülse leicht gestattet, wenn sich dieselbe durch irgend welche Niederschläge verkrusten sollte; diese Krusten werden nämlich dadurch, daß der Hebel f durch die Stange n auf und ab bewegt wird, leicht abgelöst. Bei der Bewegung des Hahnes bilden natürlich die Kanten des Sectors förmliche Kratzer oder Schaber, um den Niederschlag loszusprengen, der dann durch das Wasser fortgenommen wird. Der Lufthahn m gestattet der kalten Luft zu entweichen, wenn sie durch den Dampf verdrängt wird. Auch kann man sich durch denselben überzeugen, ob der Apparat gehörig wirkt und in Ordnung ist, denn im normalen Zustande darf nur Dampf dem Hahn entströmen.

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Tafel Tab. III
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