Titel: | Maschine zum Sägen von Marmor und anderen Steinen, von Hrn. Saint-Clair |
Fundstelle: | Band 155, Jahrgang 1860, Nr. L., S. 168 |
Download: | XML |
L.
Maschine zum Sägen von Marmor und anderen
Steinen, von Hrn. Saint-Clair
Aus Armengaud's Génie industriel, December 1859, S.
335.
Mit einer Abbildung auf Tab. III.
Saint-Clair's Maschine zum Sägen von Marmor und anderen
Steinen.
Diese Steinsäge weicht zwar nur wenig von den bisherigen derartigen Maschinen ab,
bietet jedoch einige Eigenthümlichkeiten in ihrer Anordnung und in der Bewegung der
Sägeblätter dar, welche zum guten Erfolge derselben beitragen.
Sie ist so eingerichtet, daß nicht nur die angreifenden Substanzen, wie Sand, Quarz
oder Schmirgel mit Hülfe von Wasser leicht eingeführt werden können, sondern der
Mechanismus ist auch der Art, daß ein Ende des Sägeblattes leicht gehoben werden
kann, wie dieß beim Steinsägen von Hand geschieht, und als nöthig erachtet wird.
Fig. 7 ist
eine Seitenansicht der Maschine, aus welcher die allgemeine Anordnung leicht
entnommen werden kann.
Das gußeiserne Gestell A kann mittelst Klammern oder
durch Gewichte auf dem Boden befestigt werden. Unter demselben befinden sich die
Stein- oder Marmorstücke e, welche zersägt werden
sollen. Die Zahl dieser Stücke kann je nach der Länge der Maschine größer oder
kleiner seyn. Im vorliegenden Beispiele sind deren drei untergelegt, und sie ruhen
auf einer ebenen Grundfläche von Holz oder Cement.
An den beiden Enden des Gestelles sind abwärtsgehende Führungen N angebracht, zwischen welchen sich die Lagerbalken oder
Schienen L horizontal bewegen. An diese sind die Rahmen
befestigt, welche die Sägeblätter
M tragen, die in gewisser Anzahl auf gewöhnliche Weise
eingespannt sind. Diese Sägeblätter haben das Eigenthümliche, daß sie mit
rechtwinkeligen Vertiefungen a versehen sind, welche die
angreifenden Substanzen und das sie verdünnende Wasser aufnehmen.
Das die Sägeblätter tragende Gestell L wird durch zwei
lange Zugstangen I in Bewegung gesetzt, welche an ihrem
einen Ende mit den Ohren i und an ihrem anderen Ende mit
den Warzen zweier Kurbeln H in Verbindung stehen. Die
Kurbeln H sind aus einem Stücke mit der Achse D, welche sich in den auf die Seitengestelle befestigten
Lagern E dreht, und ihre Bewegung entweder durch den
Riemen G und die Riemenscheibe F erhält, oder mittelst eines Schwungrades von Hand gedreht wird, wie dieß
gewöhnlich der Fall ist.
Außer der hin und her gehenden Bewegung, welche die Kurbeln H den Sägen ertheilen, sollen dieselben beim Umwenden jedesmal auf
derjenigen Seite etwas gehoben werden, welche nach dem Umwenden vorausgeht, damit
die angreifenden Substanzen, welche man durch die Ausschnitte a einführt, unter die Klingen oder Sägeblätter gelangen können.
Dieses Aufheben der Sägeblätter beim Umwenden der Bewegung geschieht durch die mit
Schlitzen versehenen Hebel O, welche einerseits um die
an den Längebalken L befestigten Zapfen b drehbar sind, an ihrem oberen Ende aber an Zapfen
angehängt sind, welche über die Platten o vorstehen. Die
Platten o lassen sich zwischen Führungen e' verschieben, welche an dem Gestell der Maschine
angebracht sind. Die Hebel O sind so angeordnet, und zu
den Längebalken L, mit denen sie in Verbindung stehen,
unter solchen Winkeln gestellt, daß, wenn das Sägengatter die Sägeblätter bis zum
Ende ihres Hubes vorwärts geschoben hat, der Hebel am vorderen Theile der Maschine
senkrecht zu den Längebalken steht, während der hintere Hebel einen mehr oder
weniger spitzen Winkel mit den Längebalken bildet, je nach dem Grade der Erhebung,
welche man den Sägen geben will.
Es ist wesentlich, daß nach dem Grade der Vertiefung, welche die Sägeblätter in die
Steine geschnitten haben, das Hauptsägengatter sich senken kann. Zu diesem Zweck
tragen die in den Führungen e' gehenden Platten
Schraubenmuttern, durch welche eine Schraube c geht, die
man mittelst des Handrades d drehen kann, so daß man
hiedurch das Sägengatter niederlassen oder in die Höhe heben kann.
Will man große Steinblöcke schneiden, so kann man ein horizontales Sägengatter
anwenden, welches unten angebracht ist. Dieses Gatter ist so eingerichtet, daß die
Blätter durch die Schnitte im Steinblock gehen können, immerhin behält aber das
Gatter die zweierlei oben erwähnten Bewegungen bei.