Titel: | Verbesserte Methode, die Centrifugalmaschinen zu treiben; als Mittheilung patentirt für David Graham. |
Fundstelle: | Band 155, Jahrgang 1860, Nr. LI., S. 170 |
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LI.
Verbesserte Methode, die Centrifugalmaschinen zu
treiben; als Mittheilung patentirt für David Graham.
Aus dem London Journal of arts, November 1859, S.
275.
Mit einer Abbildung auf Tab. III.
Graham's Methode die Centrifugalmaschinen zu treiben.
Diese Erfindung (patentirt in England am 26. Januar
1859) besteht darin, daß man die verticale Achse, welche die
Centrifugaltrommel trägt, an dem unteren Ende hohl macht, mit einem oder mehreren
horizontalen Armen versieht, und durch Röhren mit Regulirungshahn mit einem
Wasserbehälter verbindet. Der Druck des in dem letzteren befindlichen Wassers trägt
das Gewicht der Achse und der Trommel nebst ihrer Füllung, die in Zucker oder einem
sonstigen zu bearbeitenden Material bestehen kann. Das Wasser strömt aus den
Röhrenmündungen mit einer dem hydrostatischen Drucke entsprechenden Kraft und setzt
die Maschine in Rotation. Die Geschwindigkeit der Rotation hängt von dem Abstande
der Ausflußmündungen vom Mittelpunkte und von der Größe der Oeffnungen ab.
Fig. 6 stellt
eine solche Centrifugalmaschine im mittleren Verticaldurchschnitte dar. a ist die Achse der Centrifugaltrommel; b, b sind die an den hohlen Theil der Achse befestigten
hohlen Arme; c ist eine metallene Pfanne, in welcher das
untere Ende der Achse frei sich dreht. An die untere Seite der Bodenplatte d und in Verbindung mit der Pfanne c ist die gebogene mit einem Hahn f versehene Röhre e befestigt, welche in die
Hauptröhre g einmündet. Von der letzteren können
ähnliche Seitenröhren nach beliebig vielen Maschinen geleitet werden. Bei
Localitäten, welche über ein genügendes Gefälle disponiren können, braucht man nur
die Hauptröhre g mit dem Wasserbehälter zu verbinden; wo
dieses aber nicht der Fall ist, da muß das Wasser in einen hinreichend hoch
gelegenen Behälter gepumpt, oder in einen geschlossenen Behälter gegen comprimirte
Luft gedrückt werden. Dieß erfordert keinen größeren Kraftaufwand als den zum
Betrieb der nämlichen Anzahl Centrifugalmaschinen mittelst Riemen, Frictionskegeln
u.s.w. nöthigen, so daß da, wo eine Dampfmaschine zu diesem Zwecke bereits in
Gebrauch ist, dieselbe zum Betrieb der Pumpen für die nämliche Anzahl Maschinen
angewendet werden kann. Das gebrauchte Wasser läuft durch die Röhre h ab und wird, wenn ein natürliches Wassergefälle nicht
vorhanden ist, in den Behälter zurückgepumpt. Da die Achse der Trommel nebst Zugehör
während ihrer Bewegung durch den Wasserdruck in der Höhe gehalten wird, und der in
der Pfanne
befindliche Theil derselben wegen des umgebenden Wassers stets kühl bleibt, so
findet an dieser Stelle nur sehr geringe Reibung statt, und es bedarf daselbst
keines Schmiermittels. Nur in dem Lager an dem oberen Ende der Welle und an der
Stellschraube i findet noch Reibung statt, wozu es
jedoch nur einer sehr geringen Menge Oeles bedarf.