Titel: | Darstellung des Harmalins; als Mittheilung patentirt für R. D. Kay zu Accrington in Lancashire. |
Fundstelle: | Band 155, Jahrgang 1860, Nr. LXVI., S. 207 |
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LXVI.
Darstellung des Harmalins; als Mittheilung
patentirt für R. D. Kay zu
Accrington in Lancashire.
Aus dem London Journal of arts, Januar 1860, S.
29.
Kay's Darstellung des Harmalins.
Man vermischt 50 Theile Anilin mit 40 Theilen Schwefelsäure von 1,85 spec. Gewicht,
welche mit 1400 Theilen Wasser verdünnt worden sind. Der so erhaltenen sauren
Auflösung von schwefelsaurem Anilin setzt man 200 Theile Mangansuperoxyd zu, erhitzt
das Ganze auf 100° C., und rührt es um, bis kein Niederschlag mehr
entsteht.
Das flüssige Product, welches Farbstoff in Lösung enthält, wird von dem Niederschlag
durch Filtriren getrennt; der Niederschlag wird dann in verdünnter Schwefelsäure
digerirt, um allen in demselben enthaltenen Farbstoff aufzulösen, wornach man die
Lösung filtrirt. Beide Lösungen werden nun vermischt und mit Ammoniak in
hinreichender Menge versetzt, um alle in denselben enthaltene Säure zu
neutralisiren, wodurch der Farbstoff nebst Mangan gefällt wird. Letzterer
Niederschlag wird abfiltrirt, ausgewaschen und getrocknet; nach dem Trocknen
digerirt man ihn mit Alkohol oder Holzgeist, oder einem Gemisch beider, um den
Farbstoff auszuziehen; der in dieser Lösung enthaltene Farbstoff ist das sogenannte
„Harmalin.“ – Patentirt in England am 7. Mai 1859.