Titel: Druckpresse mit nassem Stempel, von Gerly und Brizard in Paris.
Fundstelle: Band 157, Jahrgang 1860, Nr. XL., S. 176
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XL. Druckpresse mit nassem Stempel, von Gerly und Brizard in Paris. Aus Armengaud's Génie industriel, April 1860, S. 184. Mit einer Abbildung auf Tab. III. Gerly's Druckpresse mit nassem Stempel. Die Vervollkommnungen, welche Gerly und Brizard an der Presse mit nassem Stempel angebracht haben (patentirt in Frankreich am 5. Januar 1859), bezwecken eine Vereinfachung dieser Apparate, mit Beibehaltung ihrer Eigenthümlichkeiten, welche im Speisen des Ballens mit Farbe und im Vollziehen des Bedruckens bloß mittelst verticaler Pressung bestehen. Fig. 16 stellt die verbesserte Presse im verticalen Längendurchschnitte dar. Der Apparat besteht aus einer metallenen Säule A, welche oben in einen Gabelarm B ausläuft; auf diesem ruht ein Kniehebel c, c¹, dessen oberes Ende einen Druckknopf c² trägt, während der andere Theil c¹ des Hebels ebenfalls in einer Gabel c³ endigt, in welcher sich Schlitze befinden. In letztere treten die Zapfen e¹ einer Stange E, deren Gabel e die Schwärzwalze F trägt, welche von einem cylindrischen Mantel G theilweise umgeben und dadurch geschützt ist. An die Säule A ist ein Arm H angegossen, an welchem sich die Büchse h befindet; in dieser bewegt sich die Spindel i des Stempelhalters I, welche durch eine Spiralfeder m gehoben gehalten wird. Die Grundplatte M hat unterhalb des Stempels T eine Vertiefung, in welche eine Kautschukplatte N eingelegt ist. Die Bewegung der Stange E ist eine horizontale und vollzieht sich zwischen den in der Säule A liegenden Rollen a, a¹, a². Der ganze Apparat wird auf einen Tisch aufgeschraubt. Die Wirkungsweise desselben ist nun folgende. Durch Drücken auf den Knopf c² veranlaßt man eine Bewegung des Hebels c, c¹, und somit unter Zusammendrückung der Feder d eine Winkelbewegung des Hebelarmes c¹, welcher, wieder die Stange E und somit die Farbe- oder Schwärzwalze F nach sich zieht. Durch diese wird der Stempel T befeuchtet, ohne jedoch ein Hinderniß dem Heruntergehen des Stempelhalters I entgegen zu stellen, welches fortschreitet, bis das Bedrucken stattgefunden hat. Sobald die Hand den Knopf c² losläßt, wirkt die Feder d auf den Hebelarm c und treibt ihn in die Höhe, die Feder m bewirkt das Wiede aufsteigen des Stempels und die Presse geht in den ursprünglichen Zustand zurück, um von Neuem in Thätigkeit zu treten.

Tafeln

Tafel Tab. III
Tab. III