Titel: | Verbesserungen an den Maschinen zum Spinnen und Dupliren der Baumwolle; von John Hetherington zu Manchester und Thomas Webb und James Craig zu Tutbury. |
Fundstelle: | Band 157, Jahrgang 1860, Nr. LXII., S. 274 |
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LXII.
Verbesserungen an den Maschinen zum Spinnen und
Dupliren der Baumwolle; von John
Hetherington zu Manchester und Thomas Webb und
James Craig zu Tutbury.
Aus dem London Journal of arts, Juni 1860, S.
339.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Hetherington's Verbesserungen an den Maschinen zum Spinnen und
Dupliren der Baumwolle.
Der erste Theil der vorliegenden Erfindung (patentirt in England am 5. April 1859) bezieht sich auf eine Methode
die Spindeln der Spinn- und Duplirmaschinen zu treiben und ist in Fig. 17 im
Durchschnitte dargestellt. An die Schiene a ist ein mit
Flantschen c, d versehener Zapfen b befestigt. Zwischen diesen Flantschen befindet sich ein Winkelgetriebe
e, welches mit einem andern an der Achse g befestigten Getriebe f im
Eingriffe steht. Der obere Theil des Getriebes e enthält
einen conischen Ansatz h und auf diesem ruht ein an die
Spindel k befestigter conischer Theil i. Das untere Ende der Spindel tritt in den Zapfen b, dessen Höhlung jedoch so weit hinab sich erstreckt,
daß die conische Fläche i auf der andern h ruhen kann. Soll nun eine Spindel in Stillstand
gesetzt werden, so hebt der Arbeiter dieselbe einfach in die Höhe, wodurch er die
beiden conischen Flächen von einander trennt. Die Spindel bleibt dabei in ihrer
centralen Lage, weil ihr unteres Ende das Loch des Zapfens d nicht verläßt.
Die Erfindung bezieht sich ferner auf eine in Fig. 18 und 19
dargestellte Methode, der Spule eine veränderliche Hemmung zu ertheilen. a stellt einen Theil einer Spindel und Spule dar, mit
einer Rolle d, um welche eine Schnur c geschlungen ist, deren anderes Ende ein Gewicht d trägt. Die Schnur c
befindet sich zwischen den von der Schiene f
hervorragenden Stiften, so daß sie durch Veränderung ihrer Lage zwischen den Stiften veranlaßt wird die
Rolle b mehr oder weniger zu umschlingen und dadurch
einen größeren oder geringeren Grad der Hemmung zu erzeugen. So weit unterscheidet
sich der Apparat nicht von dem gebräuchlichen. Nun wird aber der vorliegenden
Erfindung gemäß die Schnur durch die Wirkung der Maschine selbst veranlaßt, in
Intervallen um die Peripherie der Rolle vorzurücken oder sich zurückzubewegen. Das
dem Gewichtende entgegengesetzte Ende der Schnur ist nämlich an eine verschiebbare
Stange g befestigt, an welcher eine die Schraube i umfassende Schraubenmutter h sich befindet. Die Schraube i dreht sich in
Lagern der auf- und niedersteigenden Schiene f
und ist mit einem Sperrrad k versehen, in dessen Zähne
ein Haken l greift. letzterer ist mit einem Winkelhebel
m, m* verbunden, welcher lose auf der Achse des
genannten Sperrrades angeordnet ist. Der Arm m* des
Winkelhebels besitzt eine Verlängerung n, welche
aufwärts frei um einen Zapfen sich drehen läßt, abwärts gedrückt jedoch den
Winkelhebel m, m* nebst Haken l mit nimmt.
Die Wirkungsweise ist nun folgende. Wenn die Füllung der Spulen beginnen soll, so
legt man die Schnüre c um die Rollen b, und regulirt den Grad der Hemmung dadurch, daß man
jede Schnur gegen einen der Stifte e legt. In dem Maaße
nun, als die Schiene f in die Höhe steigt, gelangt das
geneigte Ende des Hebels n mit einem von dem
Maschinengestell hervorragenden Stift in Berührung, wodurch der Winkelhebel m eine Drehung erhält und den Haken l veranlaßt, sich um einen oder mehrere Zähne weiter zu
bewegen. Dadurch wird auch die Schraube i gedreht, der
Mutter h mit ihrer Stange g
eine fortschreitende Bewegung ertheilt und die Schnur c
über eine große Fläche der Rolle b geschlungen. Die nun
erfolgende Senkung der Spulenschiene bringt die untere Seite des scharnierartig
beweglichen Hebels n wieder mit dem Stift in Berührung.
Da jedoch der Hebelarm bei dieser Richtung der Bewegung ausweicht, so kann auch die
Bewegung nicht auf den Winkelhebel übertragen werden. Auf diese Weise wird die
Operation fortgesetzt, während die Spule an Dicke zunimmt. Nach jeder Bewegung wird
der Haken l durch eine Feder c vorwärts gezogen. Eine Stellschraube p,
deren Ende mit der Spulenschiene f in Berührung kommt,
regulirt die Größe dieser Bewegung.
Es wurde erwähnt, daß der Arm n mit dem Winkelhebel
scharnierartig verbunden ist, und daß er an dem festen Aufhälter vorübergeht, gegen
den er stößt. Diese Anordnung beruht auf der Voraussetzung, daß die Spulen conische
Enden haben und die Spulenschiene unter solchen Umständen die Weite ihrer Bewegung
ändert. Haben jedoch die Spulen rechtwinkelige Enden, so kann der Arm n in starrer Verbindung mit dem Winkelhebel seyn und sich
lediglich gegen einen festen Aufhälter bewegen, den er stets erreichen wird, während
die Spulenschiene in beständiger Bewegung ist.
Die Erfindung besteht drittens in einer Methode, das Einfädeln des Materials in den
Flügel der Spindel zu erleichtern, wenn obere Lager angewendet werden. An dem oberen
Ende des Flügels, Fig. 20, befindet sich anstatt des gewöhnlichen Oehrs, ein Schlitz a, der sich bis an das obere Ende des Flügels erstreckt.
In dem Lager d ist gleichfalls ein Einschnitt c angebracht. Durch diese Einschnitte läßt sich das
Material leicht stecken. Das Einfädeln wird bei Anwendung oberer Lager auch dadurch
erleichtert, daß man, wie die Figuren 21 und 22 zeigen, die
oberen Enden der Flügel mit Spiralen a und das obere
Lager d mit einer Oeffnung c
versieht. Der Faden wird oben in die Spirale gesteckt und durch die Umdrehung der
letzteren nach Unten und durch die Oeffnung c
gedreht.
Die Erfindung bezieht sich viertens auf eine Methode, die Spindel durch Bänder zu
treiben. a, b in Fig. 23 sind zwei Systeme
von Spindeln, eines auf jeder Seite der Maschine. Diese Spindeln sind jede mit zwei
Rollen c, d, e, f versehen. Die Rollen c, d sind fest, diejenigen e,
f lose. letztere dienen dem Bande nur als Führung. Von der Weißblechtrommel
g läuft das Band nach der losen Rolle e, dann nach der andern losen Rolle f; von da nach der festen Rolle c und dann nach der andern festen Rolle d, und
kehrt endlich von dieser nach der Trommel g zurück.