Titel: Gauthier's Kaffeebrenner.
Fundstelle: Band 157, Jahrgang 1860, Nr. LXXXIV., S. 339
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LXXXIV. Gauthier's Kaffeebrenner. Aus Armengaud's Génie industriel, Juni 1860, S. 305. Mit Abbildungen auf Tab. V. Gauthier's Kaffeebrenner. Es ist bekannt, wie unvollkommen die Vorrichtungen zum Rösten des Kaffees sind; ein Hauptfehler ist jedenfalls der fortwährende Verlust des Aromas der einer Röstung unterworfenen Körner. Gauthier hat einen sehr einfachen Kaffeebrenner ausgedacht, welcher den Verlust des Aromas verhindert, indem das verflüchtigte condensirt und einem vorher gerösteten Kaffee einverleibt wird. Fig. 13 ist ein verticaler Längendurchschnitt seines Kaffeebrenners, und Fig. 14 ein verticaler Querschnitt durch denselben nach der Linie 1–2 der Fig. 13. Der Apparat besteht aus einem rechtwinkeligen Kasten A aus Gußeisen oder Blech, welcher durch eine verticale Scheidewand D in zwei Theile getheilt ist. Nie Abtheilungen C und B, welche durch diese Wand gebildet werden, sind mit Thüren versehen; diejenige der Abtheilung C ist so eingerichtet, daß sie einen möglichst luftdichten Verschluß herstellt. Der Kasten A ist oben durch eine blecherne oder besser gußeiserne Platte G geschlossen, in welcher zwei Oeffnungen sich befinden, die eine, um darin den eigentlichen Röstapparat einzusetzen, die andere, um eine Röhre aufzunehmen, welche das bei der Röstung entwickelte Aroma empfängt. In die Oeffnung des Deckels der Abtheilung B tritt ein conisches Gefäß H, welches mit einem Roste I und einer Zugthüre h versehen ist. Dieses Gefäß hat eine Oeffnung an der conischen Seitenwand, in welcher ein Rohr M für das Entweichen der Herddämpfe und die Abführung derselben nach dem Schornstein steckt. In diesem Rohre liegt eine Drosselklappe l', mittelst welcher der Zug regulirt werden kann. Im oberen Theile des Gefäßofens H befindet sich der eigentliche Brenner. Dieser ist gewöhnlich ein cylindrisches Gefäß J aus Blech, welches an den Enden halbkugelförmig ausläuft, damit die Körner stets veranlaßt werden nach dem erhitzten Theile sich hinzubegeben. Im vorliegenden Falle ist dieses Gefäß sphärisch; es hat eine Welle j, die auf zwei Lagern g ruht und an welcher behufs der Bewegung ein Krummzapfen m sitzt. Der Ofen ist mit einem glockenförmigen Destillirhelm K bedeckt, welcher in ein mit einer Drosselklappe 1 versehenes krummes Rohr L ausläuft. Dieses Rohr mündet in den zur Aufnahme des Aromas bestimmten Raum C. Der Apparat steht gewöhnlich auf drei oder vier Füßen a. Der Helm K ist mittelst eines Handgriffs k, welcher an dem obern Theile des Leitungsrohres L sitzt, leicht abzunehmen. Man sieht leicht ein, daß beim Rösten die aromatischen Dämpfe direct in den Raum C treten, wo sie sich condensiren. Man bringt in denselben Raum während des Processes des Brennens einen schon vorher gebrannten Kaffee; dieser Kaffee, welcher den aromatischen Dünsten ausgesetzt ist, imprägnirt sich damit vollständig und gewinnt somit dasjenige wieder, welches er bei der Röstung verloren hat. Es ist einleuchtend, daß ein solcher Apparat sich besonders zur Benutzung in Wohnungen eignet, weil er keine Dämpfe entweichen läßt; es genügt, die aus dem Ofen entweichenden durch ein Rohr in einen Schornstein abzuführen.

Tafeln

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