Titel: | Ueber Mittel zur Erhöhung des Verbrennungsprocesses bei Leuchtgasflammen; von Professor Rühlmann. |
Fundstelle: | Band 158, Jahrgang 1860, Nr. IV., S. 21 |
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IV.
Ueber Mittel zur Erhöhung des
Verbrennungsprocesses bei Leuchtgasflammen; von Professor Rühlmann.
Aus den Mittheilungen des hannoverschen Gewerbevereins,
1860 S. 176.
Mit Abbildungen auf Tab.
I.
Rühlmann, über Mittel zur Erhöhung des Verbrennungsprocesses bei
Leuchtgasflammen.
Bei sogenannten Fledermaus- und Fischschwanzbrennern, überhaupt bei allen
flachen, in einer Ebene liegenden Flammen bringt man seit einiger Zeit in Osnabrück,
mit entschiedenem Nutzen, mehrfach einen Platindraht in Anwendung, der so gebogen
ist, daß er in die Flammenebene fällt, und dessen Höhe durch eine elastische Hülse,
woran er befestigt und auf dem Halse des Brenners verschiebbar ist, entsprechend
angeordnet werden kann; man sehe die Abbildung Fig. 31.
Der Draht kommt bei rechter Stellung bald ins Rothglühen und erhöht dadurch die
Verbrennung des Gases derartig, daß beispielsweise nach, in meiner Gegenwart
angestellten Versuchen, ein zum Messen in Anwendung gebrachtes Bunsen'sches Photometer eine Vermehrung der Leuchtkraft von zwei
Wachslichtstärken erkennen ließ. Die HHrn. Prenzler und
Dieckmann verkaufen diesen Apparat für den Preis von
10 Sgr.
Ein anderes, so viel ich weiß, vom Hrn. Stadtbaumeister Richard in Vorschlag gebrachtes Mittel zur Erhöhung der Leuchtkraft bei
Argand'schen Brennern oder solchen, wobei man Glascylinder in Anwendung
bringt, zeigt Fig.
32.
Es besteht dasselbe aus einem Blechschirme, der eine völlig geschlossene Decke bildet
und in gehöriger Entfernung von der Mündung des Glascylinders durch drei federartig
wirkende Klemmbeine gehalten wird, wovon das eine (in der Figur nach Rechts
gerichtete) zum besseren Anfassen und zur Erleichterung des Stellens nach Auswärts
entsprechend verlängert ist.
Mehrfache, selbst vorgenommene Versuche lassen, bei gehöriger Entfernung des Schirms
von der Mündung, allerdings eine Erhöhung der Leuchtkraft der Flamme erkennen,
jedoch auch gleichzeitig ein etwas unruhiges Brennen, was sich unter Umständen zu
einer störenden Bewegung der Flamme steigert.