Titel: | Apparat zum Dämpfen seidener Zeuge; von E. Ellis in Nottingham. |
Fundstelle: | Band 158, Jahrgang 1860, Nr. XV., S. 63 |
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XV.
Apparat zum Dämpfen seidener Zeuge; von E. Ellis in
Nottingham.
Aus dem London Journal of arts, Juni 1860, S.
340.
Mit einer Abbildung auf Tab. I.
Ellis' Apparat zum Dämpfen seidener Zeuge.
Diesen Apparat (welcher in England am 31. August
1859 patentirt wurde) zeigt Fig. 30 in der
Seitenansicht und zum Theil im Durchschnitt.
Derselbe besteht aus zwei in einander gesteckten Blechcylindern a, b mit einem an den Enden geschlossenen ringförmigen
Zwischenraum. Das eine Ende des inneren Cylinders b ist
durch einen aufgenieteten Deckel verschlossen, während der Deckel c am anderen Ende abnehmbar ist. Durch das Rohr d wird Dampf in den ringförmigen Raum zwischen den
Cylindern a und b
eingelassen und das Rohr e dient zum Abführen des
Condensationswassers. Beide Rohre d und e sind mit Hähnen versehen.
Das Rohr f mündet in das Innere des Cylinders b ein und ist mit einem Schornstein verbunden, nach
welchem es die im Cylinder b sich entwickelnden Dämpfe
abführt. Das Rohr g dient zum Ableiten von Wasser aus
dem inneren Cylinder b, und das Rohr h zum Einführen von Dampf in den Cylinder; auch diese
letzteren Rohre sind mit Hähnen versehen.
Die Wirkungsweise des Apparates ist folgende. Nachdem durch Einlassen von
hochgespanntem Dampf durch das Rohr d der Apparat
erwärmt worden ist, wird der auf eine Walze aufgewickelte Seidenzeug in den Cylinder
b so eingelegt, daß er die Wände desselben nicht
berührt, der Deckel c wieder eingelegt und durch das
Rohr h hochgespannter Dampf in den inneren Cylinder
eingeführt. Hierbei bleibt der Hahn im Rohr f
geschlossen, die Hähne in den Röhren e und g aber sind offen, damit das sich bildende
Condensationswasser abfließen kann. Dieses Dämpfen dauert ungefähr 20 Minuten. Dann
wird der Hahn in der Röhre h geschlossen und dagegen der
in der Röhre f geöffnet, so daß die Dämpfe aus dem
inneren Cylinder abziehen können. Die Einführung der Dämpfe durch das Rohr d in den Zwischenraum zwischen den Cylindern a und b dauert aber noch
fort und dient zum Trocknen der in dem Cylinder b
befindlichen Waare.