Titel: | Ueber die Bestimmung des Extractgehaltes im Biere; von Prof. Dr. A. Vogel jun. |
Fundstelle: | Band 158, Jahrgang 1860, Nr. LXXVI., S. 300 |
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LXXVI.
Ueber die Bestimmung des Extractgehaltes im
Biere; von Prof. Dr. A.
Vogel
jun.
Aus Buchner's Neuem Repertorium für Pharmacie, 1860,
Bd. IX Heft 6.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Vogel, über die Bestimmung des Extractgehaltes im
Biere.
Die gegenwärtig im Gebrauche stehenden Bierproben, die saccharometrische,
hallymetrische, optische u.s.w., haben den Zweck, die festen Bestandtheile und den
Alkoholgehalt des Bieres zu bestimmen, indem von ihrer im Biere enthaltenen Menge
der eigentliche Werth des Bieres abhängt, der Kohlensäuregehalt aber auf dessen
wirklichen Werth von geringerem Einflusse ist. Je weniger Wasser und je mehr Extract
und Alkohol in einem Biere vorhanden ist, um so werthvoller ist es.
Will man wissen, wie viel feste Bestandtheile in irgend einer Flüssigkeit gelöst
sind, z.B. wie viel Salz in einer Soole, in einem Mineralwasser u.s.w., so verfährt
man ganz einfach in der Weise, daß man eine gewogene oder gemessene Menge der
Flüssigkeit verdampfen läßt und den übrigbleibenden trockenen Rückstand wägt. Es muß
sich jedem Unbefangenen die Frage aufdrängen, warum man bei der Untersuchung des
Bieres nicht auch auf dieselbe Weise ausschließlich zu Werke geht; man will auch
hier in diesem Falle zunächst wissen, wie viel in einer gewissen Menge Bier, z.B. in
1000 Gran, fester Rückstand enthalten sey.
Diese Frage beantwortet sich einfach von selbst, wenn man berücksichtigt, mit welchen
Schwierigkeiten das Abrauchen des Bieres bis zur Trockne verbunden ist. Einmal darf
das Bier nicht kochen, um das Ueberschäumen zu vermeiden, weßhalb das Abdampfen des
Bieres von vornherein äußerst langwierig ist. Andererseits ist es schwer, wenn das
Bier endlich nach längerem Erwärmen Syrupdicke angenommen hat, die letzten
hartnäckig haftenden Wasserreste zu entfernen, ohne eine höhere Temperatur
anzuwenden, wobei aber der feste Rückstand leicht anbrennt und man so Verluste zu
befürchten haben würde.
Demungeachtet ist das directe Abrauchen des Bieres immerhin die Controle aller
Bierproben, da man ja ohne dasselbe gar nicht wissen könnte, ob die Bierproben
überhaupt richtige Werthe geben oder nicht. Alle Bierproben, die hallymetrische,
saccharometrische, optische u.s.w., so weit sie die Extractbestimmung betreffen,
sind nichts anderes als Versuche, das langwierige und unsichere Abdampfen auf
Umwegen zu vermeiden.
Ich bin nun bei der Extractbestimmung des Bieres auf die ursprüngliche Methode des
Abrauchens, nur mit einer geringen Abänderung des Verfahrens, zurückgegangen, und
zwar habe ich dazu den Luftwechsel zu Hülfe genommen. Man weiß, daß Flüssigkeiten
weit schneller bei bewegter, als bei stehender Luft verdampfen; feuchte Wäsche
trocknet viel schneller, wenn sie vom Winde bewegt wird, als bei Windstille.
Das Verfahren besteht im Allgemeinen darin, daß man eine gewogene Menge Bier in einem
besonders für diesen Zweck construirten Uförmigen Glasrohre in ein Gefäß mit
kochendem Wasser bringt und nun mittelst einer Saugvorrichtung einen durch
Schwefelsäure getrockneten Luftstrom darüber leitet.
Die Gestalt des Uförmigen Rohres ergibt sich aus Fig. 13. Der Apparat
besteht aus einem weiteren Rohre a, an dessen beiden
Enden zwei engere b und c
aufgelöthet sind. An der Ausgangsröhre c ist eine Kugel
d angeblasen, um einen Verlust durch Spritzen bei zu
schnell durchgeleitetem Luftstrome zu verhindern. e ist
ein Drahthaken zur Aufhängung des Apparates an der feinen Waage.
Die Füllung des Apparates mit dem zu untersuchenden Biere geschieht dadurch, daß man
das Ende des Rohres b in das Bier eintaucht und an dem
mit der Kugel versehenen Rohre c vorsichtig saugt. Das
zur Aufnahme des Bieres bestimmte weitere Glasrohr a
darf, um Spritzen zu vermeiden, nicht über die Hälfte mit Bier gefüllt werden; die
beiden an den Enden des Rohres a befindlichen
Glasfortsätze bezeichnen das nicht zu übersteigende Niveau des Bieres. Die durch das
Eintauchen in das Bier, so wie durch das Saugen benetzten Röhrenendigungen sind vor
der Wägung des Apparates auf das Sorgfältigste mit einem feinen Leintuche
abzutrocknen und auch die inneren Wandungen der Röhren durch hineingedrehte Streifen
von Filtrirpapier von der daran hängenden Feuchtigkeit zu reinigen.
Als Saugvorrichtung, um die trockene Luft über das Bier in dem eben erwähnten
Apparate zu leiten, benütze ich den von mir schon früher (im polytechn. Journal Bd. CXXXV S. 113) beschriebenen Aspirator,
dessen Construction ich durch beigegebene Zeichnung (Fig. 14) und Beschreibung
hier der Vollständigkeit wegen für den Zweck der Bieruntersuchung zu versinnlichen
für nothwendig erachte.
Der Aspirator besteht, wie Fig. 14 ergibt, aus einem
cylindrischen Glasgefäße a mit weiter Oeffnung und einer
Tubulatur am Fuße b, wie solche Gefäße unter dem Namen
Beutelgläser im Handel vorkommen. Durch den Tubulus geht ein Kork mit zwei Röhren,
deren eine c, c, welche sich schon auf dem Boden des
Gefäßes endigt, zum Abfluß des Wassers bestimmt, daher mit einem Hahn d versehen ist, während die andere e, e, e rechtwinkelig gebogen, dicht an der Wandung des
Gefäßes bis nahe an die schließende Glasplatte p, p
hinauf reicht. Damit beim Füllen des Apparates kein Wasser in die luftsaugende Röhre
geschüttet werden kann, ist dieselbe mit einer Eprouvette f durch einfaches Ueberhängen gedeckt. Um dem ganzen Apparate größere
Stabilität zu geben, ist er auf einer hölzernen Unterlage g,
g durch drei an der äußeren Peripherie des Hauptgefäßes angebrachte
Holzstücke h befestigt. Die äußeren Röhrenverbindungen
sind in einem festen Körper von Gyps eingegossen, wodurch so wie in Folge der
verticalen Stellung des luftsaugenden Rohres bei n eine
weitere Verbindung mit dem Trockenrohre etc. sehr bequem gemacht wird. Die
mattgeschliffene Glasplatte p, p schließt auf dem
ebenfalls mattgeschliffenen Rande m des Cylinders
vollkommen luftdicht, wenn die Berührungsflächen jedesmal vor dem Auflegen des
Glasdeckels mit Wasser benetzt worden sind. Dieser Aspirator bietet wegen seiner
leichten Beschickung gerade für die Abdampfung des Bieres besondere Vortheile, kann
aber natürlich auch durch irgend eine andere Saugvorrichtung wohl ersetzt
werden.
Zur Ausführung der Bierextractbestimmung wird nun das auf die angegebene Weise zum
Theil mit Bier gefüllte Uförmige Glasrohr (Fig. 13), nachdem es
genau gewogen, in ein Gefäß mit kochendem Wasser eingesetzt und mit dem Aspirator
verbunden. Der trockene Luftstrom überstreicht nun in regelmäßigem Zuge die
Oberfläche des Bieres. Bekanntlich hat aber trockene Luft eine sehr große Neigung
Wasser aufzunehmen, und wenn sie nun das beinahe bis zum Kochpunkte erwärmte Bier im
langsamen Strome berührt, so bleibt in kürzester Zeit ein vollkommen trockener
Rückstand, welcher mit dem vorher tarirten Glasrohre gewogen werden kann.
Das Verfahren selbst ergibt sich am einfachsten aus der durch Fig. 15 ersichtlichen
Zusammenstellung der einzelnen zu dieser Bierprobe nothwendigen Apparate. a Flasche mit Schwefelsäure zum Trocknen der
atmosphärischen Luft. (Dieselbe ist mit einer Trichterröhre versehen, welche das
doppelte Durchbohren des Korkes, so wie die Anwendung einer Woulf'schen Flasche
entbehrlich macht.)Buchner's Neues
Repertorium, 1854. Bd. III S. 241.
b Wasserbad von Messingblech zur Aufnahme des Uförmigen
Rohres. c Vorlage zur Condensation des aus dem Biere
verflüchtigten Alkohols und Wassers. d Aspirator.
Die specielle Ausführung der Bieruntersuchung beginnt damit, daß man das leere
Uförmige Rohr (Fig.
13) mittelst der Kautschukverbindungen in das Gefäß mit kochendem
Wasser einsetzt und nun die trockene Luft durch Oeffnen des Aspiratorhahnes d (Fig. 14) hindurch strömen
läßt. Nach zweimaligem Ablaufen des Wassers aus dem Aspirator, was in wenigen
Minuten geschehen ist, hat man die volle Sicherheit, daß der Apparat absolut trocken
sey. Da wegen des nothwendigen engen Lumens der Ausgangsröhre ein mechanisches
Trocknen mittelst Reiben nicht vorgenommen werden kann, so ist dieß die einzige
Möglichkeit, das Innere des Rohres vollkommen auszutrocknen. Hiebei ist der Apparat
bis über die Kugel im Wasserbade zu erhalten, um das Festsetzen einzelner
Wassertropfen daselbst zu vermeiden.
Nachdem der Apparat mit einem feinen Tuche auch von Außen abgetrocknet worden, hängt
man ihn mittelst des Drahtes e (Fig. 13) an die feine
Waage und bestimmt dessen Gewicht auf das Genaueste. Die in meinem Laboratorium
bisher im Gebrauche stehenden Uförmigen Glasröhren haben sammt dem Aufhängungsdrahte
ungefüllt ein Gewicht von 14 bis 17 Grm., mit Bier gefüllt ein Gewicht von 16 bis 19
Grm., so daß also zwischen 2 und 3 Grm. Bier zur Untersuchung verwendet werden. Ist
das Gewicht des leeren trockenen Apparates einmal genau festgestellt, so kann man
der größeren Bequemlichkeit wegen eine Tara herstellen, wodurch man für fernere
Versuche der ersten Wägung (des trockenen leeren Apparates) überhoben wird. Ich
bediene mich zur Herstellung dieser Taren mit Vortheil kleiner mit Bleikörnern
gefüllten oben zugeschmolzener Glasfläschchen.
Hierauf wird der Apparat unter den oben angegebenen Vorsichtsmaßregeln mit dem zu
untersuchenden Biere gefüllt und, gehörig abgetrocknet, gewogen. Ist nun der Apparat
in das Wasserbad eingehängt, so setzt man, nachdem das Wasser durch eine
untergestellte Weingeist- oder Gasflamme zum Kochen gebracht ist, den
Luftstrom durch geringes Oeffnen des Hahnes d (Fig. 14) in
Bewegung. Um ein Spritzen des Bieres zu vermeiden, wodurch natürlich die ganze
Operation vergeblich gemacht würde, ist es zu empfehlen, anfangs die trockene Luft
nur in einem langsamen Strome durch den Apparat hindurch streichen zu lassen.
Nachdem das Wasser aus dem Aspirator einigemal abgelaufen ist und das Bier schon
Syrupsconsistenz angenommen hat, kann durch Verstärkung des Luftstromes das völlige
Austrocknen beschleunigt werden.
Schon durch das äußere Ansehen erkennt man den Zeitpunkt der nahezu vollendeten
Trocknung, da nämlich in diesem Falle das Bierextract rissig wird und sich
abzublättern beginnt. Man nimmt nun den Apparat aus dem kochenden Wasser und wägt
ihn nach sorgfältigem Abtrocknen. Man kann allerdings im Wasserbade allein schon das
Bierextract trocknen, jedoch gehört eine längere Zeit der Einwirkung trockener Luft bei 100° C.
dazu, um das Gewicht ganz stabil zu erhalten. Um daher die Operation zu
beschleunigen und zugleich ganz sicher zu gehen, ist es nothwendig, den gewogenen
Apparat mit dem bei 100° C. getrockneten Bierextracte nachher noch einer
höheren Temperatur, bei 130° C. im Oelbade auszusetzen. Die Gewichtsabnahme
ist indeß, wenn das Bierextract im Wasserbade vorher schon möglichst ausgetrocknet
worden ist, nur eine unbedeutende. Bei 130° C. schmilzt das Bierextract,
weßhalb der Luftstrom nur sehr langsam darüber geleitet werden darf, um ein
Herausdrängen des flüssig gewordenen Extractes zu vermeiden. In keinem Falle darf
die Temperatur im Oelbade 130° C. weit übersteigen, weil sonst eine
beginnende Zersetzung des Bierextractes ein unrichtiges Resultat veranlassen würde.
Deßhalb ist es nothwendig, in das Oelbad einen in 200° C. eingetheilten
Thermometer einzuhängen und bei 120° C. die Lampe zu entfernen, da das Oel
dann ohne weitere Erwärmung 130° C. erreicht. Durch das Erwärmen im Oelbade
hebt sich das Bierextract blasenförmig, ohne sich jedoch, wenn die Temperatur
130° C. nicht übersteigt, dunkler zu färben, sondern es behält seine
hellgelbliche Färbung bei. Man hat demnach die vollste Ueberzeugung, daß nicht durch
theilweises Anbrennen ein Verlust an Extract herbeigeführt worden sey. Bei
160° C. erleidet das Bierextract bereits eine Zersetzung und zeigt eine weit
dunklere Färbung. Bei einigen Biersorten habe ich bei dieser Temperatur in der Kugel
des Rohres (Fig.
13) einen weißen Anflug bemerkt, welcher von einem flüchtigen Fette
herzurühren schien. Die Quantität desselben war jedoch zu gering, um damit eine
genauere Untersuchung vorzunehmen. Bis zu 200° C. erhitztes Bierextract löst
sich sehr schwer in Wasser und nur unter Zurücklassung faseriger Flocken. Zu
bemerken ist noch, daß der Apparat (Fig. 13), nachdem er aus
dem Oelbade entfernt ist, vor dem Wägen mit Aether oder besser mit käuflichem Benzol
abzuwaschen ist, indem es durch Abreiben mit Filtrirpapier oder mit einem Tuche auf
mechanischem Wege nicht möglich ist die Oelschichte vollständig zu entfernen. Bei
Unterlassung dieser Vorsichtsmaßregel würde man beim Wägen des Apparates nach dem
Oelbade eine überraschende Gewichtszunahme statt der erwarteten Gewichtsabnahme
wahrnehmen.
Nach Vollendung der Operation kann der Apparat sehr einfach dadurch gereinigt werden,
daß man denselben, durch Saugen mit warmem Wasser gefüllt, nur kurze Zeit stehen
läßt und mehrmals nachspült, indem das Bierextract sich leicht und vollständig in
Wasser löst.
Im Folgenden gebe ich als Beispiel die Versuchszahlen einer nach dieser Methode
ausgeführten Bierextractbestimmung.
A.Münchener Winterbier.
Leeres Uförmiges Rohr
15,320 Grm.
Uförmiges Rohr +
Bier
18,533 „
–––––––––––––––
d. i. Bier
3,213 Grm.
Nach der Einwirkung des trockenen Luftstromes während 1/4 Stunde:
I.
Uförmiges Rohr + Bierextract
15,561 Grm.
„ „ leer
15,320 „
–––––––––––––––
d. i. Bierextract
0,241 Grm.
Die Ueberleitung des trockenen Luftstromes wurde nun noch 3/4 Stunden lang
fortgesetzt und hierauf der Apparat wieder gewogen:
II.
Uförmiges Rohr + Bierextract
15,487 Grm.
„
„ leer
15,320 „
–––––––––––––––
d. i. Bierextract
0,167 Grm.
d.h. in 100 Theilen dieses Bieres sind 5,2 Proc. Extract
enthalten.
Nach weiterer Trocknung blieb das Gewicht unvermindert und auch bei einer Erwärmung
im Oelbade bei 130° C. zeigte sich der Procentgehalt des Bierextractes von
5,2 nur auf 5,15 gebracht. Es darf also nach diesen Wägungen mit Sicherheit
angenommen werden, daß 1000 Gran des untersuchten Bieres zwischen 51 und 52 Gran
fester Bestandtheile enthielten.
B.Spaten-Bockbier.
I.
Uförmiges Rohr, leer
14,777 Grm.
„
„ +
Bier
17,210 „
–––––––––––––––
d. i. Bier
2,433 Grm.
Nach der Einwirkung des trockenen Luftstromes während 1/4 Stunde:
Uförmiges Rohr + Bierextract
15,025 Grm.
„
„ leer
14,777 „
–––––––––––––––
d. i. Bierextract:
0,248 Grm.
Die Ueberleitung des trockenen Luftstromes wurde nun noch 1/2 Stunde lang fortgesetzt
und der Apparat wieder gewogen:
II.
Uförmiges Rohr + Bierextract
15,010 Grm.
„
„ leer
14,777 „
–––––––––––––––
d. i. Bierextract
0,233 Grm.
Nach weiterer Trocknung im Oelbade bei 130° C. während 1/2 Stunde:
III.
Uförmiges Rohr + Bierextract
15,009 Grm.
„ „
leer
14,777 „
–––––––––––––––
d. i. Bierextract
0,222 Grm.
Dieß entspricht 9,1 Procent festem Rückstand.
Die hier mitgetheilte Bierextract-Bestimmung, welche nur bei oberflächlicher
Betrachtung complicirt erscheint, bei einiger Uebung aber in der Ausführung keine
Schwierigkeiten bietet, gibt jedenfalls die wahre Menge des Gehaltes eines Bieres
oder einer Bierwürze an festen vom Malz und Hopfen herrührenden Bestandtheilen an.
Nimmt man die genaue Alkoholgehalts-Bestimmung des auf diese Weise
untersuchten Bieres vor, – ein Verfahren, welches in chemischen Laboratorien
durchaus keine Schwierigkeiten bietet, so hat man die beiden wichtigsten
Bestandtheile des Bieres auf das Sicherste festgestellt, um daraus einen
zuverlässigen Schluß auf den tarifmäßigen Gehalt der Würze ziehen zu können.
Die ganze Operation, wie ich sie hier aus einander gesetzt habe, kann mit
Leichtigkeit in zwei Stunden ausgeführt werden und nimmt daher ' nicht mehr Zeit in
Anspruch, als die Extractbestimmung nach einer der anderen gebräuchlichen Methoden.
Durch das hier angegebene Verfahren ist, wie ich glaube, der Methode des Abrauchens,
welche doch offenbar die Basis aller Bierextractsbestimmungen seyn muß, eine weit
größere Einfachheit und zugleich ein Grad von Sicherheit gewährt worden, welcher
kaum etwas zu wünschen übrig lassen dürfte. Zahlreiche vergleichende Versuche mit
anderen Bierproben haben gelehrt, daß die durch dieselben gewonnenen Extractmengen
von dem wirklichen Extractgehalte wegen möglicher Fehlerquellen bisweilen nicht
unbedeutend abweichen. Doch liegt es außer der Grenze dieser Abhandlung, in eine
specielle Kritik der verschiedenen Bierproben näher einzugehen, – eine
Arbeit, deren Resultate ich mir bei einer anderen Gelegenheit mitzutheilen
vorbehalte.