Titel: Schraubknecht zum Gebrauch beim Legen der Fußböden.
Fundstelle: Band 158, Jahrgang 1860, Nr. LXXXVIILXXVII., S. 340
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LXXXVIILXXVII. Schraubknecht zum Gebrauch beim Legen der Fußböden. Aus den Mittheilungen des hannoverschen Gewerbevereins, 1860 S. 73. Mit Abbildungen auf Tab. V. Schraubknecht zum Gebrauch beim Legen der Fußböden. Zum Aneinanderreihen der Dielen beim Legen der Fußböden bedienen die deutschen Tischler sich gewöhnlich der Keile, welche mit Hammerschlägen angetrieben werden. Die Erschütterungen und das Getöse, welche bei diesem Verfahren entstehen, sind durch den in England erfundenen und unter der Benennung floor-dog gebräuchlichen Schraubknecht zu vermeiden, welcher in Fig. 2325 in ein Sechstel der wirklichen Größe abgebildet ist. Fig. 23 ist die obere Ansicht, Fig. 24 eine Seitenansicht des Werkzeugs, dessen Hauptbestandtheil in einem geschmiedeten Eisenstücke A, B, C besteht. Hieran sitzen unterwärts zwei Zapfen a, b; der mittlere Theil D ist zu einem Ringe mit länglicher Oeffnung d, d (Fig. 24) geformt, durch welchen von Oben und Unten zwei kurze Schrauben e, e fest eingeschraubt sind. Die inneren Enden dieser Schrauben bilden Zapfen, welche in Löcher der eisernen Schraubenmutter c eingreifen, so daß letztere innerhalb der Oeffnung d, d wie um eine verticale Achse spielen kann. Die Schraubenspindel E, wozu jene Mutter gehört, hat man in Fig. 24 weggelassen; sie wird mittelst des Schlüssels F umgedreht, hat ein flaches Gewinde mit 1/8 Zoll Gangbreite (1/4 Zoll Steigung) und hängt mit einer Eisenschiene G (s. Flächenansicht in Fig. 25) durch ein Gelenk zusammen. Es enthält nämlich der mittlere stärkere Theil f dieser Schiene ein Loch, welches den Kugelzapfen g am Ende der Schraube aufnimmt, jedoch rund um den Hals desselben wieder enger zusammengetrieben ist, so daß unbeschadet des freien Spieles die beiden Theile E und G untrennbar zusammenhängen. Vorn an G befestigt man noch ein Holzstück H mittelst zweier Holzschrauben, wozu die Löcher h, h (Fig. 25) dienen. Beim Gebrauch wird der Schraubknecht so auf eins der Fußbodenlager L, L (Fig. 23) gelegt, daß letzteres zwischen den Zapfen a und b gefaßt ist; dann preßt man durch Umdrehen der Schraube E das Holzstück H kräftig gegen die Fugenfläche der zuletzt aufgebrachten Diele M, M, demnach diese selbst gegen die vorletzte Diele. Ob hierbei der Stiel D, C des Werkzeuges mehr oder weniger schief gegen den Dielenrand liegt, ist gleichgültig, weil vermöge des Spieles, welches einerseits der Schraubenmutter c innerhalb des Ringes D und andererseits dem Eisen G auf dem Ende der Schraube E freisteht, die Theile stets von selbst sich so anordnen, daß H sich genau anschließend gegen die Diele M, M legt und die Schraube sich in den rechten Winkel dazu stellt. Daß man den Schraubknecht erst wieder abnimmt nachdem die Diele auf dem Lager gehörig angenagelt worden ist, versteht sich von selbst. C. Karmarsch.

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