Titel: | Verbesserungen an Gasmessern, von Job Goulson in London. |
Fundstelle: | Band 158, Jahrgang 1860, Nr. XCV., S. 354 |
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XCV.
Verbesserungen an Gasmessern, von Job Goulson in
London.
Aus dem London Journal of arts, October 1860, S.
203.
Mit Abbildungen auf Tab.
V.
Goulson's Verbesserungen an Gasmessern.
Fig. 38
stellt einen dieser Erfindung (patentirt in England am 17. Januar 1860) gemäß construirten Gasmesser, nach Hinwegnahme
der vorderen Platten, in der Frontansicht dar. a ist der
cylindrische Theil des Gehäuses, welcher die Metztrommel b enthält. Derselbe ist wie gewöhnlich mit einem viereckigen Rahmen a' an der Vorderseite versehen, jedoch ohne die
Scheidewand, welche bei gewöhnlichen Gasmessern die Abtheilung der Meßtrommel von
dem Kasten a' trennt; beide Abtheilungen sind vielmehr in eine vereinigt, welche das gemessene Gas enthält. c ist der Wasserbehälter; d ist das
Gaseinströmungsrohr, welches in die Ventilkammer e
einmündet. e¹ ist das Ventil, durch welches das
Gas in den Behälter c gelangt. Von diesem tritt es durch
die gebogene Röhre f in die Meßtrommel, und aus dieser
entweicht es in die Kammer, welche das gemessene Gas aufnimmt, und verläßt endlich
den Apparat durch die Röhre g. Das Ventil e¹ ist mit dem um i
drehbaren Hebel h so verbunden, daß es seinen Sitz
findet und genau schließt, wenn der Hebel in Folge des Wechsels der Temperatur sich
zusammenziehen oder ausdehnen sollte. Der durch ein Gewicht j balancirte Hebel ist bei k mit dem Draht l lose verbunden, welcher durch die Röhre m aufwärts sich erstreckt und in die Mutter n geschraubt ist. Durch dieses Mittel können der
Schwimmer o und das Ventil e¹ leicht nach der Wasserlinie adjustirt werden.
Dadurch, daß man auf das Speiseventil einen Hebel wirken läßt, welcher selbst durch
einen zwischen seiner Drehungsachse und dem Ventil angeordneten Schwimmer bewegt
wird, ist eine kleinere Bewegung des Schwimmers nöthig, um das Ventil zu öffnen und
zu schließen, als wenn Ventil und Schwimmer so mit einander verbunden sind, daß sie
sich durch den nämlichen Raum bewegen. Da ferner der Schwimmer unter dem Druck des
gemessenen Gases sich befindet, so haben auf ihn die Aenderungen des Gasdruckes in
den Leitungsröhren keinen so großen Einfluß, als wenn er sich unter dem Druck des
ungemessenen Gases befände.
Unterhalb des Hebels h, und lose mit ihm verbunden,
befindet sich die kleine Metallkugel p, welche das
specifische Gewicht des Wassers hat und, so lange sie ganz eingetaucht ist, auf das
Ventil nicht wirkt. Sobald sie aber vom Wasser entblößt zu werden beginnt, wirkt sie
auf den Schwimmer, und ehe das Wasser so tief gesunken ist, daß die nachher zu
beschreibende Pumpe außer Thätigkeit kommt, zieht sie den Schwimmer herab und
schließt das Ventil. Sollte irgend ein Versuch gemacht werden, durch Aufsaugung des
Wassers Gas aus dem Behälter zu beziehen, oder sollte durch Nachlässigkeit die
Schraube ausgelassen werden, so wird das Ventil durch die Kugel p geschlossen, und dadurch jeder Unfall verhütet oder
die betrügerische Absicht vereitelt.
g ist der Cylinder der Pumpe, welche den Zweck hat,
Wasser in die Meßkammer des Apparats zu heben. Dieser Cylinder ist, wie Fig. 39 zeigt,
in der Mitte seines Bodens mit einer durch ein Ventil r
verschließbaren Oeffnung versehen. Der Kolben s besitzt
an seinem unteren Ende eine kleine Vertiefung zur Aufnahme der Spindel des Ventils
r. Diese Spindel hat an ihrem oberen Ende einen
Knopf r¹, mit dessen Hülse der Kolben, wenn er an
das obere Ende seines Hubes gelangt, das Ventil ein wenig von seinem Sitze hebt, um
Wasser in den Pumpencylinder fließen zu lassen. Das an dem unteren Ende der
Ventilspindel angebrachte Knöpfchen r² setzt der
Hebung des Ventils eine Grenze. Der Kolben s hängt
mittelst eines Gelenkes frei an dem Ende des Hebels t,
welcher jenseits seiner Drehungsachse t¹ mit
einem Gegengewicht t² versehen ist. Zwischen dem
Kolben und der Drehungsachse befindet sich ein hervorragender Arm t³. u ist eine an der
Spindel des Zeigers angebrachte Spirale, welche sich mit demselben dreht; diese hebt
mit Hülfe des Arms t³ den Hebel t, und mit ihm den Pumpenkolben, bis er an dem obersten
Punkte der Spirale ankommt, worauf der Kolben plötzlich herabfällt, das Ventil
schließt und das Wasser über den Rand des Cylinders hinweg in die Meßkammer
hinaufdrückt. Der Kolben hat in dem Cylinder den erforderlichen Spielraum, so daß
keine Reibung entsteht, und das Wasser ungehindert in die Höhe steigen kann. v ist die Röhre, durch welche der Apparat mit Wasser
gefüllt wird; w ist eine Röhre, durch welche es aus der
zur Aufnahme des gemessenen Gases dienenden Abtheilung in den Wasserbehälter
überfließt.
Fig. 40
stellt eine andere Methode den Hebel zu heben, dar. Dieses geschieht nämlich mit
Hülfe eines an der Spindel des Zeigerwerks befindlichen conischen Rades l, welches in das conische Rad 2 greift. Die Achse des
letzteren geht durch ein Lager 3 und trägt an ihrem Ende ein Excentricum, welches
den Kolben abwechselnd hebt und frei läßt.