Titel: | Druckregulator von Mazeline und Comp. in Havre. |
Fundstelle: | Band 158, Jahrgang 1860, Nr. CIX., S. 410 |
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CIX.
Druckregulator von Mazeline und Comp. in
Havre.
Aus Armengaud's Génie industriel, October 1860,
S. 217.
Mit einer Abbildung auf Tab. VI.
Mazeline's Druckregulator.
Dieser Apparat (patentirt in Frankreich am 26. Mai
1858) hat den Zweck, jeden bestimmten Druck regelmäßig und constant zu
erhalten, also
unabhängig von den Veränderungen welche die ihn erzeugende Kraft erleidet oder
hervorbringt. Er wird in derselben Art wie ein Hahn an irgend einer Stelle der
Röhrenleitung für das unter Druck stehende Wasser, den Dampf, das Gas u.s.w.
angebracht. Von den zahlreichen Fällen, in denen er Anwendung finden kann, mögen nur
folgende angeführt werden:
1) bei einer Dampfmaschine, für welche der Dampfdruck niedriger als im Kessel selbst
gehalten werden soll;
2) bei vielen Apparaten der Zuckersiederei, in welchen ein constanter Druck erhalten
werden soll;
3) bei den Destillirapparaten der Brennereien;
4) bei Benutzung expandirten Dampfes in Kattundruckereien etc.;
5) bei den Vacuumapparaten und anderen Maschinen, welche bei einem niedrigeren als
dem Atmosphärendruck arbeiten;
6) zum Reguliren des Druckes von Flüssigkeiten, Wassergefällen etc. Fig. 21 ist ein
senkrechter Durchschnitt dieses Apparates.
Der Stutzen A ist nach dem Generator, der Stutzen B nach der arbeitenden Maschine gekehrt; ist der Apparat
in dieser Weise angebracht, so ist der Druck bei B
geringer als bei A.
Der Kolben C bewegt sich in einer auf A, B senkrechten Röhre, auf welcher die Kappe G mittelst Bolzen befestigt ist. In dieser Kappe
befindet sich die Feder D, deren eines Ende auf den
Kolben C drückt, während das andere mit der Scheibe E verbunden ist, mittelst welcher nach Belieben ihre
Spannung von Außen regulirt werden kann.
Die Kolbenstange F geht durch die Feder und die Scheibe
hindurch, und trägt an ihrem oberen Ende eine Theilung nach Atmosphären und
Bruchtheilen derselben. Sie dient so als Manometer. Der untere Theil dieser Stange
ist bei a gekrümmt, um den Hebel der Klappe K, welche auch in b
beweglich ist, zu erhalten. Das unterste Ende H geht in
der Führung c.
Da der Dampf von A nach B
durchgeht, so ist der Druck bei A natürlich stärker als
bei B. Die Feder D hat daher
die Neigung, den Kolben hinabzudrücken, wodurch die Klappe K sich öffnen und mehr Dampf zulassen wird. Wenn dann der Druck bei B sich erhöht, so treibt er den Kolben hinauf und
schließt somit die Klappe wieder mehr, so daß auf diese Weise der Druck sich
fortwährend ausgleicht, je nachdem die Feder mehr oder weniger gespannt oder der
Kolben beschwert worden. Man kann daher nach Belieben den Druck bei B auf einer constanten Höhe erhalten, was in der Praxis
schon allein durch die Feder bewirkt wird, wenn man den Durchmesser des Regulators
nur etwas größer als den des Zuleitungsrohrs nimmt.