Titel: Deckflasche für Zuckerfabriken, von Galland in Szepelowka (Rußland).
Fundstelle: Band 159, Jahrgang 1861, Nr. XVII., S. 67
Download: XML
XVII. Deckflasche für Zuckerfabriken, von Galland in Szepelowka (Rußland). Aus Armengaud'sGénie industriel, November 1860, S. 278. Mit einer Abbildung auf Tab. I. Galland's Deckflasche für Zuckerfabriken. Hr. Galland hat sich in Frankreich einen kleinen, sehr sinnreichen Apparat zum Gebrauche beim Ausdecken der Zuckerbrode patentiren lassen, der die Operation des Deckens bedeutend abkürzt und vereinfacht. Bekanntlich geschieht das Decken bis jetzt so, daß das Klärsel in kleinen Portionen wiederholt auf die Brode gegossen wird. Um nun die ganze zum Decken nöthige Menge auf einmal auf das Brod zu bringen, füllt man sie nach Galland in Flaschen, die dann umgekehrt auf die Form gestellt werden und das Klärsel nach und nach ausfließen lassen, so daß ein ununterbrochener Strom entsteht, wodurch das Ausdecken rascher und wirksamer geschieht und weit weniger Handarbeit verursacht; außerdem ist die Arbeit reinlicher und in Folge schnellerer Beendigung auch raumersparend. Auch muß durch die regelmäßige Arbeit bei diesem Decken (clair çage syphoide genannt) nicht unbedeutend weniger an Klärsel gebraucht werden. Figur 10b stellt die Deckflasche in Thätigkeit dar: Eine Flasche A mit kleiner Oeffnung b steht umgekehrt in einer Art Trichter a, der als Deckel der Form B dient, auf welcher er mittelst eines offenen Dreifußes ruht. Auf dem Boden befindet sich die Klärselschicht c, in welche die Mündung der Flasche eben eintaucht. Es wird in die Flasche die ganze Menge des anzuwendenden Deckklärsels gebracht; will man erst mit etwas gefärbtem und dann erst mit farblosem Klärsel decken, so ist zweimaliges Aufstellen der Flaschen mit der entsprechenden Menge des betreffenden Klärsels erforderlich. Mit einer Marke an der Flasche ist leicht die jedesmal einzufüllende Klärselmenge zu bezeichnen. Die Einrichtung muß so getroffen seyn, daß die Klärselschicht über dem Brode etwa 1 Centimeter Höhe behält, bis zu welcher Höhe über dem Brode also auch die Oeffnung der Flasche reichen muß. Das Material der Flasche kann farbloses oder schwarzes Glas, auch Steinzeug seyn. Ihre Gestalt ist unwesentlich; die in der Figur gezeichnete dürfte sich indessen am meisten wegen ihrer leichten Behandlung empfehlen.

Tafeln

Tafel Tab. I
Tab. I