Titel: | Apparat zum Kerzenformen, als Mittheilung patentirt für W. E. Newton in London. |
Fundstelle: | Band 159, Jahrgang 1861, Nr. LXXII., S. 260 |
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LXXII.
Apparat zum Kerzenformen, als Mittheilung
patentirt für W. E. Newton
in London.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions, November
1860, S. 356.
Mit Abbildungen auf Tab.
V.
Newton's Apparat zum Kerzenformen.
Dieser Apparat (patentirt in England am 11. Januar
1860) soll eine leichtere Entfernung der Kerzen aus den Formen, sowie ein
bequemes Verschließen der unteren Oeffnung dieser letztern, ohne Beschädigung der
Kerzenspitzen ermöglichen. Er ist besonders für Kerzen aus Paraffin oder überhaupt solchem Material bestimmt, welches leicht an den
Formen anhängt und von spröder Beschaffenheit ist.
Dieser Apparat besteht zunächst in einem Gefäß, welches von den Formen getrennt ist
und wegen seiner Größe beim Aufheben gestattet sämmtliche Kerzen aus allen Formen
mit hinreichender Kraft auszuziehen. Zu dem Apparat gehören ferner Federn, die mit
Kautschuk oder einem andern elastischen Material versehen sind und zum Verschließen
der unteren Formöffnungen dienen, welche durch Anwendung dieser Federn rasch, leicht
und ohne Benachtheiligung der Kerzenspitzen geschlossen werden können.
Die Figuren
9–11 stellen den Apparat in zwei Durchschnitten und einen Theil desselben
im Grundrisse dar; dieselben Buchstaben bezeichnen die gleichen Theile.
Das Gestell A, A mit dem Querstück B enthält an seinem obern Theil die Metallplatte C; zu dem Gestell gehört ferner das an dem Querstück B in senkrechter Richtung befestigte Bret D. E ist eine Anzahl Kerzenformen von gewöhnlicher
Gestalt und gewöhlichem Material. Sie sind in dem Gestell so befestigt, daß ihre
Spitzen unterhalb B frei stehen; die an ihrem oberen
Theil befindlichen Ränder b halten die Formen in der
Platte C fest. Auf den Formen befindet sich ein Streifen
F aus Kautschuk: er hat dieselben Dimensionen wie
die Platte und ist mit Oeffnungen versehen, welche den Formen entsprechen. Ueber den Kautschukstreifen
ist eine Metallplatte G befestigt, welche ebenfalls den
Formen entsprechende Oeffnungen hat; diese sind jedoch etwas weiter als die der
Weite der Formen genau gleichen Löcher in der Kautschukplatte. Es können mithin die
an dem Boden des Gefäßes H vorspringenden Röhren e gerade durch die Oeffnungen der oberen Metallplatte
hindurch bis auf die Kautschukplatte reichen und dann mit den Formen eine einzige,
ununterbrochene Röhre darstellen. Das Gefäß H besteht
aus Gußeisen und ist vierseitig mit schwach geneigten Seitenwänden. Die Weite der an
demselben befindlichen Röhren e kann die der
Kerzenformen etwas übertreffen. Sie werden auf die Kautschuk-Unterlage durch
die Riegel f festgedruckt. Diese gehen durch die
ausgeschnittenen Stützen g, welche an die oberen Theile
von A, A befestigt sind, und drücken auf die auf den
Seitenwänden des Gefäßes H befindlichen Ränder h, h. Die Riegel f sind
conisch und pressen somit die kurzen Röhren fest und dicht auf die
Kautschukunterlagen.
An der Unterseite des Bretes D sind flache Federn I mittelst der Stifte i
befestigt, so daß je zwei Federn an einem Stifte sitzen (s. Fig. 11). An dem freien
Ende jeder Feder befindet sich ein Stück Kautschuk j.
Die Länge und Lage der Federn ist der Art, daß die daran befestigten Kautschukstücke
auf die Formspitzen passen und dieselben dicht verschließen. Das Oeffnen geschieht
durch Drehen der Federn um die Stifte i.
Die Dochte werden in der gewöhnlichen Weise eingezogen und ihre oberen Enden an die
Stäbe l, welche auf der Unterlage m über dem oberen Gefäße liegen, befestigt, während die unteren aus den
Formenspitzen hervorragen. Sind die Dochte in die richtige Lage gebracht, so
schließt man die Formen durch die Federn und gießt, nach vorheriger Befestigung des
oberen Gefäßes auf seine Kautschukunterlage, die geschmolzene Masse ein. Nachdem die
Formen, ganz oder theilweise auch das Gefäß H voll sind
und hierauf die Masse erkaltet ist, löst man die Riegel f so wie die Kaut schukverschlüsse j und hebt
mittelst eines Hebels das Gefäß H in die Höhe. Da das
darin befindliche Material mit den Kerzen in den Formen eine Masse bildet, so werden
diese mit herausgehoben, worauf sie nur noch an der Stelle des untern Rades der
Röhren e abgeschnitten zu werden brauchen, um die ganze
Operation wiederholen zu können.
Es ist klar, daß bei Anwendung dieses Apparates der Zweck des leichten Lösens der
Kerzen aus der Form, so wie der leichte Verschluß der letzteren, ohne die jetzt
gewöhnlichen Beschädigungen der Spitzen erreicht werden wird.