Titel: | Fabrication des Rübenzuckers, von Chatelain und Du Rieux. |
Fundstelle: | Band 159, Jahrgang 1861, Nr. LXXXVI., S. 311 |
Download: | XML |
LXXXVI.
Fabrication des Rübenzuckers, von Chatelain und Du Rieux.
Aus Armengaud's Génie industriel, November 1860, S.
272.
Chatelain's Fabrication des Rübenzuckers.
In der Rübenzuckerfabrik des Hrn. Du Rieux zu Roye (Somme)
bemerkte man daß der Saft in Gährung gerathen war. Die Extraction geschah mit
Kohlensäure.
Hr. Chatelain schloß aus dem Absatze in dem Apparate, daß
das Verfahren mit Kohlensäure kein Hinderniß für die Gährung sey und daß dabei etwas
caustischer Kalk im Saft zurückbleibe. Dieser Ingenieur brachte nun, trotz der
Vorschrift, die Temperatur beim Scheiden mit Kalk nicht zu sehr zu erhöhen, den
Scheidesaft mit seinem Kalküberschuß in die Verdampfpfannen und ließ ihn darin
aufkochen, um die vollständige Umwandlung in Zuckerkalk zu bewirken.
Er beschreibt die Operationen, welche das Ausfällen des Kalkes durch einen Strom von
mit Luft vermischter schwefliger Säure bewirkt haben, so wie die Filtration, das
Kochen und das Krystallisiren des Saftes. Die Ausbeute war dieselbe wie in den
besten Tagen; er fügt hinzu, daß der Zucker desinficirt, von dem schlechten Geruch der
gegohrenen Rüben frei und so gut wie raffinirter Zucker war.
Die concentrirten Syrupe, welche den Winter über der Hitze ausgesetzt und bis zum
Juni aufbewahrt wurden, hatten keine Veränderung erlitten und ihren ganzen Gehalt
bewahrt.
Hr. Chatelain hebt in seiner Mittheilung vom 1. August
1860 an die Société d'Encouragement die
Folgen hervor, welche diese Lösung des Problems in Betreff der Saftaufbewahrung für
die Landwirtschaft und die Zuckerfabrication haben muß.