Titel: | Ueber eine Methode, das Barometer und einige andere meteorologische Instrumente durch Elektricität selbstregistrirend zu machen; von G. R. Dahlander in Gothenburg. |
Fundstelle: | Band 160, Jahrgang 1861, Nr. IX., S. 17 |
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IX.
Ueber eine Methode, das Barometer und einige
andere meteorologische Instrumente durch Elektricität selbstregistrirend zu machen; von
G. R. Dahlander in
Gothenburg.
Aus Poggendorff's Annalen der Physik, Bd. CXII S.
123.
Methode, das Barometer etc. durch Elektricität selbstregistrirend
zu machen.
Ich erlaube mit hier eine meines Wissens neue Methode, Barometer und einige andere
Instrumente selbstregistrirend zu machen, mitzutheilen, da sie vielleicht von
einigem Nutzen seyn dürfte. Diese Methode beruht auf einem Princip, welches in der
Hauptsache mit demjenigen übereinstimmt, welches der Construction von Bonelli's chemischen Telegraphen und Caselli's autographischen Telegraphen zu Grunde liegt,
daß nämlich in einer gewissen Weise präparirtes Papier eine Farbenveränderung an der
Stelle erleidet, wo der elektrische Strom durch dasselbe gegangen ist. Wenn man nun
ein selbstregistrirendes Aneroïd-Barometer construiren wollte, so
könnte die erwähnte Methode in folgender Weise angewandt werden. An der
Gradabtheilung für das Aneroïd-Barometer wird ein Bogen von Elfenbein angebracht.
In das Elfenbein sind sehr kleine Metallstreifen so eingelegt, daß dieselben ein
wenig von einander entfernt liegen. An dem Metallzeiger befindet sich eine sehr
feine und leichte Metallfeder, welche bei der Bewegung des Zeigers, wenn der
Luftdruck sich ändert, leicht über das Elfenbein und die Metallstreifen gleiten
kann. Die Breite der Feder muß so abgepaßt seyn, daß dieselbe dem Abstande zweier in
dem Elfenbein-Bogen eingelegten Metallstreifen gleich ist, so daß sie im
allgemeinen mit einem der Metallstreifen in Verbindung steht. Von jedem der Streifen
geht ein Leitungsdraht aus. Die verschiedenen Drähte werden von einander isolirt und
ihre Enden so angebracht, daß sie einen metallischen Kamm bilden. Dieser Kamm drückt
gegen einen Metallcylinder, dessen Oberfläche mit einem für die Elektricität
empfindlichen Papier überzogen ist. Der Cylinder wird mit einem Uhrwerk so in
Verbindung gesetzt, daß er in 24 Stunden einen Umgang beschreibt. Von einer
Volta'schen Batterie geht der eine Leitungsdraht nach dem Cylinder, und der andere
nach der Achse des Zeigers. Man sieht nun leicht ein, wie der Apparat arbeitet. An
der Stelle, wo durch den jedesmaligen Luftdruck der Zeiger steht, geht ein
elektrischer Strom durch den entsprechenden Leitungsdraht, und eine farbige Linie
entsteht an einer gewissen Stelle auf dem Papier, beruhend auf der Lage des Zeigers
und der Drehung des Cylinders, und man kann hieraus durch auf den Cylinder gezogene
Generatrixen und Kreise auf den Luftdruck schließen, welcher zu einer gewissen Zeit
stattgefunden hat.
Bei einem Quecksilber-Heberbarometer, welches ein ziemlich weites Rohr hat,
kann man eine Röhre von in den kürzeren Barometerschenkel eingesetzten Kupferdrähten
anwenden. Diese Röhre müßte dadurch gebildet werden, daß mehrere Kupferdrähte mit
einander parallel gestellt, durch einen isolirenden Stoff zusammengehalten würden.
Der äußere Durchmesser der Röhre muß gleich dem inneren Durchmesser des
Barometerrohres seyn. Der isolirende Stoff ist an einem Punkt bei jedem Kupferdraht
fortgenommen und zwar so, daß diese Punkte in einer Schraubenlinie liegen, deren
Steigung der größten Amplitüde für die Oscillationen des Barometers gleich ist. Die
einen Enden der Kupferdrähte stehen aus dem Rohr hervor und bilden einen Kamm,
welcher gegen einen Cylinder mit präparirtem Papier drückt, wie vorher gesagt ist.
Der eine Leitungsdraht der Batterie geht in das Quecksilber hinunter, der andere
steht mit dem Cylinder in Verbindung.
Daß dieselbe Methode bei anderen Instrumenten, wie z.B. bei Haarhygrometern und
Anemometern angewandt werden kann, ist deutlich.