Titel: | Vorrichtung, das Herausfliegen der Weberschützen zu verhindern; vom Director Ahlers. |
Fundstelle: | Band 160, Jahrgang 1861, Nr. XXXI., S. 108 |
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XXXI.
Vorrichtung, das Herausfliegen der Weberschützen
zu verhindern; vom Director Ahlers.
Aus den Mittheilungen des hannoverschen Gewerbevereins,
1861 S. 22.
Mit Abbildungen auf Tab.
II.
Vorrichtung, das Herausfliegen der Weberschützen zu
verhindern.
Die neueste Bauart der mechanischen Webstühle gestattet für solche bei 6/4 = Waare
bekanntlich eine Geschwindigkeit von 170 bis 200 Schützenschlägen (picks) in der Minute.
Diese Geschwindigkeit, welche dem Schützen ein bedeutendes mechanisches Moment gibt,
ist oft Ursache, daß die Schützen während des Ganges aus der Ladenbahn herausfliegen
und nahestehende Arbeiter nicht unerheblich verletzen.
Ein alter englischer Webermeister, der in Folge einer solchen Verletzung ein Auge
verloren hatte, kam nach vielem Nachdenken auf die Idee einer shuttle flying out prevention. Diese Vorrichtung, welche unten weiter
beschrieben werden soll, ist in mehreren Staaten des Zollvereins dem Bankier Adolph
Meyer in Hannover bereits patentirt.
Die oben angegebene Geschwindigkeit der Webstühle vorausgesetzt, sind nachfolgend
zunächst die Ursachen aufgezählt, welche das Herausfliegen der Schützen
veranlassen:
1) wenn die Vögel (pickers) nicht richtig stehen;
2) wenn die Ladenbahn nicht in der Waage liegt oder sich die Lade im Holze geworfen
hat;
3) wenn die Lade nicht mit dem Blatte parallel liegt;
4) wenn sich der Schütze verzogen hat;
5) wenn sich zerrissene Kettenfäden ins Fach legen oder Schleusen im Garne liegen,
und
6) wenn die Ketten nicht die erforderliche Spannung haben.
Bei sorgfältiger Aufsicht und hinlänglich angelernter Bedienung der einzelnen Stühle
wird dennoch hin und wieder eine der angegebenen Ursachen zur Geltung kommen und der
Schütze herausstiegen.
Nach genauer Beobachtung fand der Erfinder, daß sich die Schützen vor dem
Herausstiegen etwas in die Höhe heben; so wie dieses Heben verhindert wurde, kam das
Herausfliegen nicht mehr vor. Aus dem genannten Grunde wurde über der Schützenbahn
einfach ein starker Draht angebracht, der unmittelbar über dem Schützen liegt und
jedes Heraufsteigen des letzteren verhindert. Die Figuren 31 und 3332 erläutern das Uebrige.
a Durchschnitt und Ansicht der Ladenbahn,
b Lage des Schützen,
c Lage des Drahtes,
d das Fach, worin der Schütze arbeitet.
Der Draht c ist leicht zu befestigen und erschwert weder
den Gang noch die Bedienung.