Titel: | Butterfaß von Brochart in Paris. |
Fundstelle: | Band 160, Jahrgang 1861, Nr. XXXII., S. 109 |
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XXXII.
Butterfaß von Brochart in Paris.
Aus Armengaud's Génie industriel, November 1860, S.
258.
Mit einer Abbildung auf Tab. II.
Brochart Butterfaß.
Unter den vielen bis jetzt bekannt gewordenen Butterfässern gibt es eine große
Anzahl, die auf der Anwendung von Flügeln beruhen, denen durch ein Triebwerk eine
rotirende Bewegung ertheilt wird. Die Wirkung der so angewandten Flügel ist in
vielen Fällen unzureichend, weil das Schlagen der Milch, wenn sie einmal die
Drehungsgeschwindigkeit der Flügel angenommen hat, nicht bedeutend ist. Hr. Brochart hat daher den Gedanken ausgeführt, zwei Kränze
von Flügeln anzuwenden, welche in entgegengesetzter Richtung bewegt werden.
Fig. 25
stellt diesen Apparat (patentirt in Frankreich am 31. October 1857), der sich in der
Praxis gut bewährt hat, im Durchschnitt dar. Das hölzerne Faß A hat im oberen Boden eine Oeffnung, durch welche die Welle B hindurchgeht, woran eine beliebige Anzahl von Flügeln
C angebracht ist. An dem oberen und unteren Boden
sind auf dieser Welle Büchsen d und e angebracht, welche mittelst der Arme F die Flügel G, außerhalb der Flügel C, tragen. Die Büchse d
trägt ein conisches Getriebe H, die Welle B ein anderes I, welche
beide durch das Rad J mit der Kurbelstange K, die auch mit einem Schwungrad versehen werden kann,
in Bewegung gesetzt werden.
Es ist klar, daß wenn man die am Ende der horizontalen Welle K des Rades J angebrachte Kurbel dreht, die
Welle B nach der einen, die Büchsen d und e nach der anderen
Richtung bewegt werden, und daß die Flügelkränze, deren äußerer fast die Wand des
Fasses berührt, in entgegengesetztem Sinne sich umdrehen, wodurch die Milch sehr
heftig geschlagen und die Butter sehr bald gebildet wird.
Der ganze Mechanismus kann behufs der Entleerung und Reinigung mit dem oberen Boden
A' herausgenommen werden; der untere Boden ist nicht
durchbohrt.