Titel: | Long's Salinometerröhre für Marine-Dampfkessel. |
Fundstelle: | Band 160, Jahrgang 1861, Nr. XLIX., S. 175 |
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XLIX.
Long's Salinometerröhre für Marine-Dampfkessel.
Aus dem Practical Mechanic's Journal, October 1860, S.
175.
Mit einer Abbildung auf Tab. III.
Long's Salinometerröhre für Marine-Dampfkessel.
Die gewöhnlich angewandte Salinometerröhre ist eine einfache Glasröhre, welche durch
eine gebogene Röhre nebst Hahn mit dem Kesselwasser an dessen niedrigstem Stande
communicirt und das Hydrometer (Aräometer zur Bestimmung des Salzgehaltes des durch
die Verdampfung concentrirten Meerwassers im Kessel) enthält.Man vergleiche Mather's Salinometer im polytechn.
Journal Bd. CXVIII S. 253. Bei dieser Einrichtung ist der beobachtende Wärter jedesmal dem Nebelstande
ausgesetzt, beim Eintritt des kochenden Wassers damit begossen zu werden; außerdem
kann in Folge der heftigen Schwankungen des Wassers in der Röhre das Hydrometer erst
nach dem Verschluß des Hahns abgelesen werden, wo dann oft das Wasser nicht
hinreichend ist, um das Instrument schwimmend zu erhalten. Aus diesen Gründen wird
die Controlirung des Wassergehaltes im Dampfkessel häufig vernachlässigt. Das
Instrument, wie es jetzt von Long ausgeführt ist,
vermeidet vollkommen diese Mißstände.
Es steht nämlich die Wasserröhre nicht unmittelbar mit dem Kesselinhalt in
Verbindung, sondern es mündet das aus dem Kessel kommende Rohr zunächst in ein
besonderes Hülfsrohr, in welches das Wasser durch Oeffnungen eintritt, die an dem
obern Ende jenes Kesselrohrs befindlich sind. Mit diesem Hülfsrohr ist erst das
eigentliche Beobachtungsrohr durch eine kurze horizontale Röhre verbunden; es
besitzt außerdem einen Abzug für das überfließende Wasser.
Fig. 29 zeigt
einen Durchschnitt dieses Salinometers: A ist der
Hülfscylinder, welcher durch den Hahn D in Verbindung
mit dem Kesselwasser gebracht wird. Dieses tritt bei E
seitwärts gegen die Rohrwandung aus, während der mitkommende Dampf bei F, F entweicht. Das Wasser tritt durch das horizontale
Rohr nach B und steigt bis G, wo es fortwährend nach H überfließt, so daß das
Hydrometer K ruhig schwimmen kann. Mittelst eines
Thermometers kann auch die erforderliche bestimmte Temperatur controlirt und durch
den Hahn J das Wasser aus beiden Röhren abgelassen
werden. Der Deckel L dient zum Verschluß der Röhre, wenn
sie nicht gebraucht wird.