Titel: | Manometer mit goldener Scheibe für Dampf oder Luftleere, von R. Adie in Liverpool. |
Fundstelle: | Band 160, Jahrgang 1861, Nr. L., S. 175 |
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L.
Manometer mit goldener Scheibe für Dampf oder
Luftleere, von R. Adie in
Liverpool.
Aus dem Mechanics' Magazine, Januar 1861, S.
40.
Mit einer Abbildung auf Tab. III.
Adie's Manometer für Dampf oder Luftleere.
Der Umstand, daß die Manometer aus anderm Metall in ihrer Masse angegriffen werden,
veranlaßte mich, das Gold zu ihrer Construction anzuwenden. Unter den Metallen,
welche durch die Einwirkung des Wassers nicht leiden, hatte ich zuerst das Platin
gewählt; nachdem ich aber die Beobachtung gemacht hatte, daß eine alte goldene
Schreibfeder unter der Einwirkung der Dinte unversehrt geblieben war, erachtete ich
das Gold als das zweckmäßigste Metall.
Fig. 30
stellt mein Dampfmanometer dar: A, A. ist eine gerippte
Scheibe aus einer Goldlegirung, welche die vordere Seite einer kleinen Kammer
schließt; B, B ist ein starker Ring aus Bronze; C, C sind sechs starke Schrauben, welche die Scheibe
dampfdicht auf die Kammer andrücken. D, D ist ein
Messingstück in Tellerform, welches dicht auf dem Rande von B, B aufsitzt und in dieser Lage durch eine Reihe, in der Zeichnung nicht
sichtbarer Schrauben festgehalten wird. Der äußere Theil von D, wo die
Vertiefung aufhört, dient zur Anbringung der Scala. Eine Nuth ist in D, D eingedreht, um eine Glasscheibe aufzunehmen.
F ist ein Lager, welches ein Ende der Achse H trägt; G ist ein Lager für
das andere Ende und trägt zugleich das Lager I für den
Zeiger. H ist eine Achse, welche quer über der Scheibe
liegt und ein Stück Zahnrad K trägt. Ein Dorn von der
Achse H steht mit der Mitte der goldenen Scheibe in
Verbindung; eine Schneide, ähnlich der bei Waagen gebräuchlichen, überträgt die
Bewegung der Scheibe auf die Achse und das Zahnrad. Der Zeiger steht mit diesem so
in Verbindung, daß jede Bewegung an der Scala sichtbar wird.
Um das Auslösen der Befestigungen des Rades und des Dornes zu verhindern, ist eine
cylindrische Feder von Messing- oder Golddraht an der Verticalachse
angebracht. Eine gebogene Uförmige Röhre verbindet die
Kammer des Manometers mit dem Kessel und ist mit Wasser gefüllt, damit kein Dampf in
die Kammer treten und die Scheibe zu heiß werden kann, indem ihre Temperatur
Blutwärme nicht überschreiten soll.
Eine weitere Verbesserung dieses Apparates besteht in der Verbindung der beiden
inneren Flächen der Kammer mittelst einer goldenen Spiralfeder; dadurch wird die
erforderliche Stärke der Scheibe mit weniger Gold erreicht und größere Elasticität
erzielt.