Titel: | Litzen aus Draht für Weberschäfte. |
Fundstelle: | Band 160, Jahrgang 1861, Nr. XCVIII., S. 352 |
Download: | XML |
XCVIII.
Litzen aus Draht für Weberschäfte.
Mit einer Abbildung auf Tab. V.
Litzen aus Draht für Weberschäfte.
Litzen aus Draht, von denen Fig. 21 eine Abbildung
zeigt, gewinnen in neuester Zeit in England immer mehr Boden. Sie treten an die
Stelle der gewöhnlichen Schnurlitzen, werden in einem Rahmen, ähnlich wie die Zähne
eines Rietblattes aufgespannt und bilden somit einen gewöhnlichen Schaft oder ein
Geschirr. In der Mitte jedes Drahtes befindet sich eine breitgedrückte Fläche, durch
welche ein längliches Loch geschlagen ist, das die Stelle des Auges (maillon) vertritt. Die Ränder dieser Oeffnung sind, wie
das Oehr einer Nadel, sauber abgerundet.
Daß solche Drahtlitzen gegenüber den gewöhnlichen bedeutende Vortheile gewähren
müssen, wird jedem Sachverständigen klar werden; denn es ist bekannt genug, wie
namentlich das auf Stärkemaschinen geschlichtete Kettengarn (in Folge des
Breitdrückens der Fäden auf dem Trockencylinder) die Geschirre sehr bald untauglich
macht, wogegen die Drahtaugen eine bedeutend höhere Dauerhaftigkeit besitzen. Zudem
ist das Einziehen der Fäden bei der Steifigkeit der Drahtlitzen weit leichter und
kann ungefähr mit dem Einziehen ins Rietblatt verglichen werden.
Der Preis (in England) ist 2 Franken per 100 Augen
(fertig und einschließlich Rahmen); in größeren Partien wohl billiger.
Solche Drahtlitzen und auch ganze Schäfte können von Hrn. Ingenieur H. Sulzberger-Ziegler in
Winterthur bezogen werden. (Schweizerische polytechnische Zeitschrift, Bd. VI S.
37.)