Titel: | Ueber ein einfaches Mittel um das Auswittern des trockenen Indigo-Carmins zu verhindern; von Dr. J. J. Pohl. |
Autor: | Joseph Johann Pohl [GND] |
Fundstelle: | Band 160, Jahrgang 1861, Nr. CVIII., S. 392 |
Download: | XML |
CVIII.
Ueber ein einfaches Mittel um das Auswittern des
trockenen Indigo-Carmins zu verhindern; von Dr. J. J. Pohl.
Pohl, über ein Mittel um das Auswittern des trockenen
Indigo-Carmins zu verhindern.
Den Hauptgrund warum der Indigo-Carmin in Teigform im Handel vorkommt, bildet
die üble Eigenschaft desselben, beim Trocknen und Aufbewahren eine mehr oder minder
starke weiße Efflorescenz zu erhalten. Diese Auswitterung wird vom Salzgehalt der
Waschwässer bei der fabrikmäßigen Darstellung bedingt, welche Verunreinigung
bekanntlich keine zufällige, sondern eine absichtliche ist, um großen Verlusten an
Farbmaterial, wegen Leichtlöslichkeit in reinem Wasser, vorzubeugen. Andererseits
bietet gerade die Teigform Schwierigkeiten hinsichtlich des Transportes etc., und
gibt ebenso zu argen Werth-Verminderungen mittelst eines Wasserüberschusses
Veranlassung. Nach meinen Versuchen kann man jedoch durch einen geringen Zusatz von
Glycerin das Auswittern des eingetrockneten Indigo-Carmins leicht, und selbst
für jahrelanges Aufbewahren verhindern, ohne daß dadurch der geringste schädliche
Einfluß auf die Schönheit des Productes sowie auf das Ausfärben und den Zeugdruck
damit geübt würde. Ein Zusatz von drei, höchstens vier Gewichtsprocenten Glycerin
(auf trockenen Indigo-Carmin bezogen) genügt vollständig zur Erreichung
dieses Zweckes, und bei dem gegenwärtig so billigen Preise des Glycerins, dürfte
auch hinsichtlich der Gestehungskosten dessen Anwendung zum in Rede stehenden Zweck
kein Hinderniß entgegenstehen.