Titel: | Verbesserungen an Oelpressen, von R. A. Brooman. |
Fundstelle: | Band 160, Jahrgang 1861, Nr. CXIV., S. 426 |
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CXIV.
Verbesserungen an Oelpressen, von R. A. Brooman.
Aus dem London Journal of arts, April 1861, S.
209.
Mit einer Abbildung auf Tab. VI.
Brooman's Verbesserungen an Oelpressen.
Durch Anwendung der hier zu beschreibenden verbesserten Methode (als Mittheilung
patentirt in England am 27. Juli 1860) soll
ohne Vermehrung der Kraft eine größere Menge Oel aus dem Samenmehl erhalten werden,
und dazu nur eine geringe Erhöhung der Anlagekosten verursacht werden.
Die besten bisher üblichen Oelpressen bestehen aus zwei hydraulischen Kolben, welche
abwechselnd durch eine Druckpumpe in Bewegung gesetzt werden. Wenn der eine Kolben
seinen weitesten Stand erreicht hat, so läßt man den Druck noch etwa 6 Minuten
dauern, um ihn dann zurückgehen zu lassen, damit der andere Kolben in Thätigkeit
kommen kann.
In der verbesserten Presse dagegen soll der Druck mittelst des ersten Kolbens so
lange erhalten werden, bis auch der andere emporgetrieben ist, dann noch so lange
als die Wirkung der Pumpe auf den zweiten Kolben dauert – wie sonst etwa 6
Minuten – so daß das Mehl etwa 12 Minuten unter Druck bleibt, während doch
die beiden Beutelschichten gewechselt werden, und jeder Kolben eben so oft wie bei
der alten Methode in Gebrauch kommt.
Fig. 11 zeigt
im Aufriß das neue System der Verbindung der Pumpen und Kolben.
a ist die Kammer, worin die Röhren und Ventile enthalten
sind, um dadurch den gewöhnlichen Wechsel zu bewirken. Diese Büchse ist auf den
Deckel b des Behälters der zum Kolbenbetrieb dienenden
Flüssigkeit befestigt, aus welchem letztere durch die Pumpen entnommen wird. c, c sind die von den Pumpen kommenden Röhren. d und e sind conische
Ventile gewöhnlicher Construction, zu Paaren verbunden, welche die Pumpe mit dem
einen oder dem andern Cylinder, nach f und g, in Verbindung setzen. h
und i sind die Durchgänge zum Reservoir.
Statt nun wie sonst immer nur einen Kolben herauszupressen, verbindet der Erfinder
mit jeder der Röhren f und g, welche zu den Cylindern führen, eine genau schließende Klappe oder einen
dichten Hahn, welche geschlossen werden, wenn die Pumpe abgestellt werden und auf
den andern Kolben wirken soll, so daß der Druck in der erstern Presse noch einige
Zeit fortdauert.
Auf diese Weise wird jede Portion Samenmehl etwa doppelt so lange als früher der
Pressung unterworfen, und es hat sich bestätigt, daß während dieser Verlängerung des
Druckes eine beträchtliche Menge Oel ausläuft, die sonst im Oelkuchen zurückbleiben
würde.