Titel: Ueber ein Mittel, die Arbeiter beim Graviren der kupfernen Druckwalzen vor den salpetrigsauren Dämpfen zu schützen; von Daniel Dollfus Sohn in Mülhausen (Elsaß).
Fundstelle: Band 160, Jahrgang 1861, Nr. CXXVIII., S. 444
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CXXVIII. Ueber ein Mittel, die Arbeiter beim Graviren der kupfernen Druckwalzen vor den salpetrigsauren Dämpfen zu schützen; von Daniel Dollfus Sohn in Mülhausen (Elsaß). Aus der deutschen Musterzeitung, 1861, Nr. 1. Mit Abbildungen auf Tab. VI. Mittel, die Arbeiter beim Graviren der kupfernen Druckwalzen vor salpetrigs. Dämpfen zu schützen. Bei manchen Industriezweigen, unter anderen bei der Fabrication chemischer Producte und beim Graviren kupferner Walzen, sind die Arbeiter, sobald man Salpetersäure anwendet, häufig Dämpfen ausgesetzt, deren langsame Wirkung nichts desto weniger zu oft eine tödtliche wird. Man hat schon versucht, diesem schweren Uebelstande abzuhelfen, indem man ein Ventilationssystem zur Anwendung brachte, allein die gute Wirkung desselben wurde nur zu oft durch den Umstand verringert, daß die Arbeiter gezwungen sind sich öfter dem Orte zu nähern, wo eben diese schädlichen Dämpfe sich entwickeln. Dieß findet besonders beim Netzen der kupfernen Druckwalzen mittelst Salpetersäure statt. Um den Arbeiter vor den salpetrigsauren Dämpfen zu schützen, schließt man oft die Walze und das Gefäß, welches die Salpetersäure enthält, in einen gläsernen Kasten ein, an dessen oberem Theile ein Luftsauger angebracht ist, der die sich bildenden salpetrigsauren Dämpfe fortführen soll. Auch begnügt man sich, über dem Orte, wo die Operation vorgenommen werden soll, einen hölzernen Rauchfang anzulegen, durch welchen ein Luftsauger oder der Rauchfang eines in der Nähe befindlichen Ofens die tödtlichen Dämpfe auszieht. Der Arbeiter ist jedoch häufig gezwungen, das Gesicht ganz in die Nähe der Walze, welche geätzt wird, zu bringen, muß also innerhalb des Rauchfangs eintreten und kommt dann wiederum mit den schädlichen Dämpfen in Berührung. Bei Anwendung des vorhin erwähnten gläsernen Kastens ist der Arbeiter zwar vor den Dämpfen geschützt, aber es ist ihm fast unmöglich, den Gang der Operation mit dem Auge zu verfolgen. Die Unzulänglichkeit der bis jetzt angewendeten Mittel, die Arbeiter vor den schädlichen Dämpfen beim Aetzen der Druckwalzen zu schützen, veranlaßte Hrn. Dollfus, die in Fig. 18 und 19 im Vertical- und Horizontaldurchschnitt dargestellte Einrichtung mitzutheilen. Das Princip derselben beruht in einer niedersteigenden oder seitwärts steigenden Luftsaugung. Die Erfahrung hat gelehrt, daß man vollständig gute Resultate erhält, falls man einen mechanischen Sauger anwenden will, mit sehr geringer Kraftanwendung; in vielen Fällen genügt es jedoch, wenn man die Einrichtung mit dem Schornstein eines ziemlich großen Ofens in Verbindung bringt. In den zugehörigen Abbildungen ist A ein Wasserbehälter, B der Behälter für die Salpetersäure, C Scharnierstück zum Umklappen nach D, E Luftfang, F Ventilator, G Luftsaugecanal, H Canal zum Entweichen der Luft, X Walze, welche geätzt werden soll.

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