Titel: | Vorrichtung zum Anbohren und Einschneiden der Wasser- und Gasröhren, von Upward. |
Fundstelle: | Band 162, Jahrgang 1861, Nr. XXXIII., S. 107 |
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XXXIII.
Vorrichtung zum Anbohren und Einschneiden der
Wasser- und Gasröhren, von Upward.
Aus dem Mechanics' Magazine, Juli 1861, S.
52.
Mit einer Abbildung auf Tab. II.
Upward's Vorrichtung zum Anbohren und Einschneiden der Wasser- und
Gasröhren.
Die so häufig vorkommende Arbeit des Anbohrens und Einschneides der Gasröhren etc.
zum Anlegen neuer Röhren, wird noch immer trotz mancherlei dazu vorgeschlagener
Werkzeuge sehr mangelhaft ausgeführt. Sind aber die Bohrlöcher nicht vollkommen, so
kann nie eine dauerhafte und dichte Verbindung hergestellt werden. Der in Figur 15
abgebildete Apparat ist hierzu von Hrn. Upward, dem
Vorsteher ausgedehnter Gasanstalten, construirt worden und erfüllt folgende Zwecke:
1) die Zufälle durch Gasentweichung werden bei jeder Größe der Hauptröhre vermieden;
2) jeder geübte Arbeiter wird in den Stand gesetzt, ein regelmäßiges Loch für jede
gewünschte Ansatzröhre zu bohren und zwar in derselben Zeit wie mit einem
gewöhnlichen Instrument; 3) jede Beschädigung der Arbeiter oder der Umgebung wird
vermieden.
a ist der Gewindebohrer, b
ein daran befestigter kleiner Bohrer; c ist eine Feder,
welche beide am Durchfallen nach Vollendung des Loches hindert; d Griff und Mutter, um auf die Feder zu drücken.
e ist eine Kautschukplatte, welche vermöge ihrer Form
dicht auf der Röhre aufliegt und alle Gasentweichung verhindert; f ist eine gewöhnliche Ratsche; g das Gestell mit der Führung; k ist eine
Stellschraube, um das Mitgehen der Mutter d zu
verhindern.
Der Apparat wird folgendermaßen gebraucht: Das Bohrgestell wird durch Klammer und
Schrauben (h) an der Röhre befestigt; durch Anziehen der
letzteren bringt man es dahin, daß sich die Mutter mit dem Griff d leicht drehen läßt. Man setzt dann die Ratsche an und
fängt an zu bohren, und zwar anfangs mit geringem Druck, um die Bohrspitze nicht zu
zerbrechen. Wenn nun Bohrer und Schraube durch das Metall der Röhre fallen, muß der
Griff d etwa um 1/4 Wendung zurückgedreht werden, damit
die Feder den Bohrer so lange emporhalten kann, bis der Putzen zu beiden Seiten des
Loches weggeschnitten ist. Wenn das Bohren fertig ist, wird die Stellschraube k gelockert und der Gewindebohrer in das Loch fallen
gelassen, indem man die Mutter mittelst des Griffes d
ganz aus dem Gewinde herausdreht. Alsdann wird der Gewindebohrer durch Anziehen von
J angedrückt und das Einschneiden der Schraube im
Metall ausgeführt, worauf man das Instrument entfernt.
Um möglichst die Gasentweichung zu verhindern, setzt der Patentträger zunächst eine
kleine Verbindungsröhre ein, deren in die Hauptröhre einzuschraubendes Ende mit
Wachs und Talg verstopft ist; diese kann unmittelbar nach Entfernung des Bohrers in
das Loch eingesetzt werden, worauf man alle Leitungen und Verbindung anbringt, und
endlich durch schwaches Erhitzen den Wachspfropf entfernt und die Verbindung
herstellt. Manche in letzter Zeit vorgekommene Unglücksfälle hätten durch Anwendung
dieses Instrumentes vermieden werden können. Dasselbe wird allein von B. Donkin und Comp., Grange-road,
Bermondsey angefertigt.