Titel: | Patentirte Kuppelung für Spritzenschläuche; von R. Schröter, Maschinenmeister der k. württemb. Maschinen-Werkstätte in Friedrichshafen. |
Fundstelle: | Band 162, Jahrgang 1861, Nr. LXXIII., S. 253 |
Download: | XML |
LXXIII.
Patentirte Kuppelung für Spritzenschläuche; von
R. Schröter,
Maschinenmeister der k. württemb. Maschinen-Werkstätte in Friedrichshafen.
Aus Wieck's deutscher Gewerbezeitung, Maiheft 1861, S.
224.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Schröter's patentirte Kuppelung für Spritzenschläuche.
Durch vielfältige Beobachtung gewann ich die Ueberzeugung, daß die bisher übliche
Kuppelung der Spritzenschläuche mittelst Schrauben noch immer Vieles zu wünschen
übrig läßt, und es von einem besondern praktischen Werth wäre, die Schraube ganz zu
beseitigen, was mir auch durch die nachstehend beschriebene und durch die
bezüglichen Abbildungen erläuterte Kuppelung gelungen ist.
Von den letzteren, die genau in 1/3 der natürlichen Größe dargestellt sind, zeigt
Fig. 19
eine Längenansicht meiner Patent-Kuppelung, Fig. 20 einen Längen
durchschnitt derselben, Fig. 21 einen
Querdurchschnitt nach der Linie AB der Fig. 20, und
Fig. 22
eine obere Ansicht.
a und b sind die beiden
Röhren, welche zur Befestigung der Schläuche dienen. Das Rohr a hat vorn einen stärkeren cylindrischen Theil, an welchem im Durchmesser
zwei Stifte e, e angebracht sind. Das Rohr b ruht in der Muffe c,
welche zur Aufnahme der Stifte e, e mit zwei
Einschnitten f, f versehen ist, deren eine Hälfte eine
schiefe Ebene von 1 Millimeter Steigung, die andere Hälfte eine horizontale Ebene
bildet. Ferner ist die Muffe c mit einer Nuth zur
Aufnahme des Dichtungsringes d, welcher von Kautschuk
gefertigt ist, versehen. Zur Drehung der Muffe dienen die Lappen g. Die Nuth für den Dichtungsring d ist etwas enger als der Ring, so daß dieser geklemmt wird.
Durch die Führung der Stifte e auf der schiefen Ebene des
Einschnittes f wird das Rohr a um 1 Millimeter gegen das Rohr b gedrückt,
was zur Dichtung vollständig genügt.
Ich habe solche Kuppelungen, die in Messing, und für größere Durchmesser in Gußeisen
ausgeführt sind, seit zwei Jahren in Gebrauch und bei der Anwendung derselben keinen Anstand gefunden.
Auch bei einem Gebrauch bei einer Kälte von 10° R. war die Dichtung
vollkommen.
Die Anwendung von Gußeisen dürfte Manchem aus verschiedenen Gründen gewagt
erscheinen; sie ist das aber durchaus nicht, vielmehr vollkommen unbedenklich, denn
gegen den Rost schützt ein Abbrand mit Oel, und was die Festigkeit betrifft, so hat
sich diese ebenfalls bei den vorgenommenen Versuchen bewährt, denn es hat eine
solche Kuppelung beim freien Falle von 4 Fuß Höhe auf Steinplatten keine
Beschädigung erlitten, sondern ist durchaus unverletzt geblieben.