Titel: | Apparat zum Erhitzen der Gebläseluft, von E. F. Jones in Normandy. |
Fundstelle: | Band 162, Jahrgang 1861, Nr. LXXIX., S. 270 |
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LXXIX.
Apparat zum Erhitzen der Gebläseluft, von
E. F. Jones in
Normandy.
Aus Armengaud's Génie industriel, September 1861, S.
123.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Jones's Apparat zum Erhitzen der Gebläseluft.
Seit Anwendung der heißen Gebläseluft zum Hohofenbetrieb sind zahlreiche
Constructionen zu deren Erhitzung angegeben worden. Der für den Erfinder in England
patentirte Apparat dient zur Anwendung im größten Maaßstabe. Fig. 30 der bezüglichen
Abbildungen ist der Verticaldurchschnitt des Erhitzungsofens in der Richtung seiner
Länge und nach den gebrochenen Linien 1, 2, 3, 4 der Figur 31; diese ist ein
verticaler Durchschnitt, senkrecht auf den ersteren. Fig. 32 stellt zwei
horizontale Durchschnitte dar, den einen unter dem oberen Ofengewölbe, den anderen
durch den Anfang der Verbindungscanäle zwischen der heißen Luft und dem
Lufteintritt.
Der Ofen besteht aus einer Kammer A von Ziegelsteinen,
deren Mauern durch schmiedeeiserne Stäbe fest zusammen gehalten werden. In dem
untern Theile dieser Kammer befindet sich der Feuerherd B, welcher aus
gußeisernen Roststäben besteht, die schwach nach hinten geneigt sind, damit das
Brennmaterial sich möglichst nahe an der Feuerbrücke ansammle. Diese Feuerbrücke
besteht aus dem Halbbogen C, auf welchem die
Scheidemauer D von conischer Gestalt steht, welche bis
zum oberen Theil des Ofens hinraufreicht und ein gußeisernes Gesims D' trägt; dieses hat die Gestalt eines Dreiecks und
dient den Ofengewölben als Stütze.
Der untere Ofentheil hat zwei Oeffnungen, eine a zum
Einbringen des Brennmaterials, und die andere a'
darunter, um die sich hier sammelnden heißen Gase nach dem Ofen zurückzuführen.
In den durch die Zwischenmauer D gebildeten zwei oberen
Hälften des Ofens sind die Heizapparate aufgestellt.
Die Feuergase steigen zu beiden Seiten von D in die Höhe,
oder gehen durch die Canäle E hindurch, um die Röhren
F von außen und die concentrischen I von innen zu erhitzen; diese letzteren stehen an ihrer
unteren Seite mit einander in Verbindung und erhalten durch die horizontalen Röhren
G, welche durch den ganzen Ofen hindurchgehen, die
einziehende kalte Luft.
Die Verbindungstheile zwischen den Luftröhren G und F haben einen Querschnitt mit flacher Basis, und bilden
durch ihre Unterbrechungen eine Art Grundplatte, worauf die Röhren stehen, während
jede dieser Grundplatten selbst durch Untermauerungen zu beiden Seiten des
Halbbogens C getragen wird.
Unter diesen Grundplatten befinden sich die horizontalen Canäle H in der ganzen Länge des Ofens; sie sind mit einer
senkrechten Leitung verbunden, welche in Fig. 30 punktirt
dargestellt ist; diese Leitung geht unter den Aschenfall, oder in einer andern
Richtung nach unten, und führt die durch die inneren Röhren I abwärts ziehenden Verbrennungsproducte in den Schornstein.
Die Verbindungsstutzen der Leitung G für die kalte Luft
sind so eingerichtet, daß sie die Röhren I durchlassen,
welche mit den Heizröhren F concentrisch sind. Jene
Röhren gestatten den Feuergasen freien Durchgang, und der Raum zwischen ihrer
äußeren Wand und derjenigen der Heizröhren ist verhältnißmäßig sehr enge.
Der obere Theil der Röhren I ist durch die Zwischenstücke
J verbunden (ähnlich denjenigen, welche sie an ihrer
Basis vereinigen), und durch den so gebildeten Canal entweicht die erhitzte Luft
behufs ihrer Verwendung.
Die oberen und unteren Verbindungen der Heizröhren F sind
aus sogenanntem homogenen Eisen (Gußstahlblech), welches eine gewisse Elasticität
besitzt,
angefertigt, damit sie durch die Ausdehnung und Zusammenziehung nicht leiden.
Man sieht, daß dieser Ofen sehr einfach ist, daß man leicht zu allen Theilen
desselben gelangen kann, und daß die Construction eine vollkommene Ausnutzung des
Feuers gestattet; die Heizfläche ist sehr groß und der zu erhitzende Luftring von
geringer Dicke, so daß die Erhitzung sehr rasch bewirkt werden muß, daher die heiße
Luft in starkem Strom bei J abzieht.
Nirgendwo findet eine Vermischung der erhitzten mit der Feuerluft statt, so daß
erstere durchaus rein und unverdorben bleibt. Dieser Umstand ist bei vielen
Anwendungen erwärmter Luft sehr erheblich, z.B. bei der Zimmerheizung, den
Trockenkammern etc.