Titel: | Verbesserung in der Zuckerkrystallisation, als Mittheilung patentirt für V. Newton in London. |
Fundstelle: | Band 162, Jahrgang 1861, Nr. CVI., S. 393 |
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CVI.
Verbesserung in der Zuckerkrystallisation, als
Mittheilung patentirt für V.
Newton in London.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions, April 1861, S.
302.
Newton's Verbesserung in der Zuckerkrystallisation.
Wenn die auf irgend eine Weise erhaltene Zuckerlösung zum Krystallisiren eingedampft
wird, so muß in der erhaltenen Masse stets eine gewisse Menge Wasser verbleiben,
damit man die Krystalle von dem Syrup trennen, überhaupt auch die eingekochte Masse
aus dem Kochapparate herausfließen lassen kann.
Auf diese Weise wird außer dem festen Zucker noch flüssiger Syrup erhalten, der nicht
allein viel Zucker wieder mit sich fortführt, sondern auch wiederholt eingekocht
werden muß. Außerdem wird das Zurückbleiben von Wassertheilen noch durch die
erforderliche Beweglichkeit der sich bildenden Krystalle bedingt, während man doch
eine möglichst große Menge fester Krystalle beim ersten Kochen abzuscheiden wünscht.
Aus diesen widerstreitenden Umständen hat sich das jetzige Kochverfahren entwickelt,
welches zwischen den möglichen Extremen die Mitte zu halten sucht.
Die in Rede stehende Verbesserung ermöglicht dagegen ein viel weiter fortgesetztes
Einkochen, indem man nach Erreichung einer bestimmten Concentration starken
Weingeist in das Vacuum eingießt. Auf diese Weise wird eine Flüssigkeit geboten,
welche die Krystalle getheilt hält, ohne sie aufzulösen, und der Masse die zum
Ausfüllen erforderliche Flüssigkeit verleiht. Dieser kann also das Wasser fast
gänzlich entzogen und somit fast aller Zucker abgeschieden werden.
Man läßt später den Weingeist ablaufen, oder trennt ihn durch Centrifugiren, und
erhält so die reinen Krystalle. Der im Weingeist gelöste Zucker beträgt nur wenig,
und kann leicht gewonnen werden.
Natürlich müssen die Verdampfapparate mit den geeigneten Condensationsvorrichtungen
versehen seyn, damit kein Weingeist verloren geht. Der Hauptvortheil des Verfahrens
besteht in der Möglichkeit einer viel weiter als sonst getriebenen Concentration
beim Kochen. (Patentirt in England am 25. Juni
1860.)