Titel: | Selbstthätiger, intermittirender Aufgießapparat für Essigbildner. |
Fundstelle: | Band 163, Jahrgang 1862, Nr. XVIII., S. 70 |
Download: | XML |
XVIII.
Selbstthätiger, intermittirender Aufgießapparat
für Essigbildner.
Mit Abbildungen auf Tab.
I.
Selbstthätiger, intermittirender Aufgießapparat für
Essigbildner.
Das American Journal of science and arts, Maiheft 1861,
enthält S. 450 eine Recension einer in Philadelphia erschienenen Schrift über
Schnellessigfabrication.The manufacture of vinegar; its theory and practise,
with especial referenee to the quick process; by CharlesWetherill, Ph. Dr.,
Philadelphia, Lindsay and Blakiston, 1860. 12mo. pp. 300. Nach einer auf die Wirkungsweise der Essigbildner begründeten Betrachtung
der Bedingungen, unter denen die Essigbildung am vortheilhaftesten verlaufen muß,
kommt der Verfasser dieser Recension zu dem richtigen Schluß, daß ein Aufgießen des
Essiggutes mit Unterbrechungen einem continuirlichen Zufluß vorzuziehen ist. In
mehreren amerikanischen Fabriken ist zu diesem Zweck ein sehr einfacher
selbstthätiger Aufgießapparat in Gebrauch, welcher kaum etwas zu wünschen übrig
läßt. Ein über dem Essigbildner stehendes Faß ist mit einem hölzernen Hahn versehen,
woraus die alkoholische Mischung ineinem schwachen Strom continuirlich in ein Gefäß
ausfließt, welches so adjustirt ist, daß es umkippt und seinen Inhalt ausgießt,
sobald es so viel Flüssigkeit aufgenommen hat, als hinreicht um das ganze
Vertheilungssieb des Essigbildners einen Augenblick zu bedecken. In einigen Fabriken
besteht der Apparat aus einem einfachen Gefäße, welches nach dem Umkippen sich
sofort wieder aufrichtet; es ist theilweise aus Kupferblech angefertigt, was als der
Gesundheit des Products schädlich sehr zu tadeln ist.
Der Verfasser benutzt schon seit einem Jahre Doppelschaukler, welche nur aus
zusammengefügten Bretern bestehen. Jede Abtheilung faßt 1 Gallon Weinmaaß, welcher
vollkommen hinreicht, um ein Sieb von 30 Zoll Durchmesser zu bedecken. Fig. 22 ist
eine perspectivische Ansicht des auf seinem Gestell angebrachten Schauklers; Fig. 23 ist
die innere Ansicht der Seitenwand mit ihren Schwalbenschwanznuthen n, n. Der ganze Schaukler ist aus 5/8 Zoll dicken
Tannenbretern angefertigt. Von den Dreiecken abc
ist die Seite ac 7 1/2 Zoll lang, ab ist 6 Zoll und bc ist 7 Zoll lang. Die Seiten des Behälters d
sind ohne die Schwalbenschwanzfedern 13 1/2 Zoll lang. Das Mittelstück e hat an jeder Seite eine runde oder eckige Nuth zur
Aufnahme des unteren Randes der Seitenstücke d. Diese
Seitenstücke werden durch die Vorsteckstifte s, s
festgehalten. Ein Einschnitt an der Außenseite jedes Endstückes nimmt die scharfe
Spitze einer messingenen oder eisernen Schraube auf, an denen sich der Behälter
dreht. Die richtige Stelle der Achse wird durch Versuche mit dem Apparat ermittelt,
indem man ihn in verschiedenen Punkten auf den kürzeren Diagonalen der Endstücke
schaukeln läßt. Nachdem der Schaukler seine bleibende Stellung erhalten hat, kann
man das Umkippen noch genauer einstellen, indem man die Höhe der Unterlager h abändert, an welche sich die Seiten d anlehnen. Der ganze Apparat muß vor dem Gebrauch gut
angestrichen werden.