Titel: | Maschine zum Aussaugen und Comprimiren der Luft, als Mittheilung patentirt für W. E. Newton in London. |
Fundstelle: | Band 163, Jahrgang 1862, Nr. XXV., S. 91 |
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XXV.
Maschine zum Aussaugen und Comprimiren der Luft,
als Mittheilung patentirt für W. E. Newton in
London.
Aus dem London Journal of
arts, November 1861, S. 276.
Mit Abbildungen auf Tab.
II.
Newton's Maschine zum Aussaugen und Comprimiren der
Luft.
Diese Maschine (patentirt in England am 28. Januar 1861) dient zur Erzeugung eines
permanenten Luftstromes, indem die Luft fortwährend dem Druck von Wasser, durch ein
in dasselbe eingetauchtes und um eine horizontale Achse sich drehendes Rad,
ausgesetzt wird.
Fig. 20 und
21 geben
zwei Durchschnitte der Maschine.
a ist ein cylindrisches Gefäß, welches durch die nicht
ganz bis zum Boden gehende Scheidewand b in zwei mit
einander unten verbundene Theile, 1 und 2, getheilt ist. Oben in der Kammer 2 ist
eine Oeffnung, welche zum Eintritt der Luft weit genug ist. In dieser Kammer ist das
Rad befindlich, welches aus zwei parallelen Scheiben c,
d und drei gewundenen Zwischenplatten e, e, e
besteht, welche in derselben Richtung vom Mittelpunkt nach dem Umfang gekrümmt sind
und dadurch schneckenförmige Abtheilungen 3, 3, 3 (Fig. 20) bilden, die in
der Mitte mit der hohlen Achse f verbunden sind, welche
in einem luftdichten Lager g (Fig. 21) läuft. Die in
dem dichtschließenden Lager i gehende Treibwelle ist
massiv.
Die Maschine arbeitet in folgender Weise: Das Gefäß a
wird bis etwa zur Höhe der Achse h mit Wasser gefüllt
und das Rad mittelst der Treibrolle k in der Richtung
der Pfeile umgedreht. Auf diese Weise nehmen die gekrümmten Abtheilungen 3, 3, 3
nacheinander Luft und dann Wasser durch ihre Oeffnungen an der Peripherie auf,
welche nach dem Mittelpunkt bewegt und daselbst durch die hohle Achse f in die Kammer l entleert
werden. Das Wasser fließt durch die Oeffnung 4 in die Kammer 2 zurück, und die Luft
wird unter dem Druck der Wassersäulen in den gekrümmten Abtheilungen 3, 3, 3 durch
die mit einer Röhe versehene Oeffnung 5 hinausgetrieben.
Die Compression der Luft und mithin die Stärke des Stroms kann durch die Depression
des Wassers in der Kammer 1 gemessen werden, weßhalb man zu deren Beobachtung
Glasscheiben oder Wasserstandszeiger an dem Apparate anbringt. m ist ein Mannloch, um nöthigenfalls Wasser durch einen
Heber abziehen zu können.
Diese Maschine kann nicht allein als Gebläse, sondern auch als Exhaustor zum
Aussaugen schädlicher Gase aus irgend einem Raum dienen, wozu man nur das
Aussaugrohr mit der Oeffnung 1 zu verbinden braucht. Durch Umkehrung der
Drehungsrichtung des Rades kann man den Effect umkehren und in 1 Ansaugen, in 2
Compression der Luft bewirken. In Hospitälern und auf Schiffen, welche durch
Epidemien inficirt sind, kann man die Maschine als einen wirksamen Desinfector
anwenden, zu welchem Zweck man dem Wasser nur etwas Ammoniak oder ein anderes
Desinficirmittel zuzusetzen braucht, womit sich die eintretende Luft beladet, um
dann in dem inficirten Raume zum wirksamen Reinigen der verdorbenen Atmosphäre
dienen zu können.