Titel: Maschine zum Walken von Hüten und anderen Fabricaten aus Filz, von G. M. Coppo in Paris.
Fundstelle: Band 163, Jahrgang 1862, Nr. CV., S. 408
Download: XML
CV. Maschine zum Walken von Hüten und anderen Fabricaten aus Filz, von G. M. Coppo in Paris. Aus dem London Journal of arts, Januar 1862, S. 11. Mit einer Abbildung auf Tab. VI. Coppo's Maschine zum Walken von Hüten und anderen Fabricaten aus Filz. Diese, besonders zum Walken feiner Filzhüte bestimmte Maschine (patentirt in England am 30. März 1861) soll den Zweck rascher, vollkommener und billiger als bisher erreichen lassen. Das Wesentlichste an der Maschine ist die Anwendung von einem oder mehreren hohlen Hämmern, welche die Hüte bearbeiten, die in einem aus Holz und verschiedenen über einander gelegten Metallen bestehenden Troge befindlich sind; ferner die Mittheilung von Wärme an diesen Trog mittelst Dampf oder auf andere Weise, und bei Anwendung von Dampf dessen Einströmung in solcher Weise, daß derselbe nöthigenfalls auch in unmittelbare Berührung mit dem Filze kommt. Fig. 14 ist ein Längendurchschnitt dieser Maschine. A ist der Walktrog; b, b sind die Hämmer; c, c' sind die Hebelarme, welche sich um den Punkt d bewegen; e ist das Treibrad, welches an jeder Seite drei hölzerne Rollen f, f, f und f'f'f' hat, welche die Hämmer in Bewegung setzen, die mittelst der Ringe g, g' ausgehängt werden können. Die erste Verbesserung bei der neuen Maschine im Vergleich mit den bisherigen Vorrichtungen besteht in der Wahl der Materialien zum Troge A; äußerlich besteht er aus einer gußeisernen Schale a, welche oben offen und innen mit Bleiplatten a¹ gefüttert ist, auf denen das Holzfutter a² und dann das Kupferblech a³ liegt. Ein so construirter Trog ist vollkommen zu der Arbeit geeignet. Das Kupfer erleichtert durch seine glatte Oberfläche die Bewegung und die Umdrehung des Filzes; das Holz schwächt durch seine Elasticität den Stoß der Hämmer, welchem die eiserne Schale in Folge der zwischen das Gußeisen und Holz gelegten, den Ungleichheiten ihrer Oberfläche sich anpassenden Bleiplatten, besser zu widerstehen vermag. Die zweite Verbesserung besteht in der Heizung des Troges durch Dampf, welcher durch das Eisen zwischen dem Holz und Blei oder zwischen dem Holz und Kupfer einströmt. Im Holze sind Ruthen angebracht, die alle nach einer mit einem Hahne versehenen Röhre führen, durch welche man das Condensationswasser abfließen lassen kann, während der verbrauchte Dampf entweder entweicht, oder auch zwischen den Filz geht, und zwar an der Verbindungsstelle des Bodens mit den Wangen des Troges. Die dritte Verbesserung besteht in der Bedeckung des Troges mit einem beweglichen Deckel, welcher mit Oeffnungen für die Hämmerarme versehen ist; dieser Deckel hält die Hitze besser zusammen. Die vierte Verbesserung besteht in der verhältnißmäßigen Leichtigkeit der Hämmer, was durch Aushöhlung derselben, ohne Veränderung ihrer äußeren Gestalt erreicht wird. Durch die Wirkung dieser leichteren Hämmer wird der Filz viel sanfter als durch massive bearbeitet und jede Gefahr des Zerreißens entfernt; außerdem können sie mit größererGeschwindigkeit bewegt und so das Walken und Filzen durch rasche Schläge ausgeführt werden. Die Filze werden ehe sie in die Maschine kommen, in kochendes Wasser getaucht, welches geringe Mengen von Vitriol, Alaun, Potasche oder Soda gelöst enthält, und von dieser Lösung werden, wenn sie zu rasch verdampfen sollte, während des Walkens frische Portionen auf die Filze in dem Troge gegossen.

Tafeln

Tafel Tab. VI
Tab. VI